Essen. Rot-Weiss Essen ist bereit für den Saisonstart. Bei der Generalprobe gegen Drittligist SC Verl zeigte RWE offensiv eine starke Leistung.

Das letzte Testspiel von Rot-Weiss Essen machte so richtig Appetit auf den Saisonstart: 4:4 trennte sich der Regionalligist vom Drittlligisten SC Verl, dabei sahen die rund 2000 Zuschauer eine phänomenale erste Halbzeit von den Gastgebern.

„Ein gänzlich anderes Spiel“ sollte es werden, hatte RWE-Coach Christian Neidhart vor dem letzten Test gemutmaßt – und er sollte Recht behalten. Die Verler stehen „voll im Saft“ und schon mitten im Liga-Alltag, das Team von Guerino Capretti, gut in die Saison gestartet, nahm sich von Beginn an ordentlich Spielanteile. So konnten die Rot-Weissen gleich ihr „neues Gesicht“ zeigen: Blitzschnelles Umschaltspiel bei Ballbesitz, da schwärmen die Offensivkräfte nur so aus.

Starke Anfangsphase von Rot-Weiss Essen

Wie in der 15. Minute: Luca Dürholz mit einem punktgenauen Diagonalpass auf Felix Herzenbruch, der weiter auf den Flügel zu Cedric Harenbrock, der genau im rechten Moment auf den einlaufenden Isaiah Young passte, trockener Schuss in den kurzen Winkel: 1:0. Das sah nach gekonnt aus. Es folgten starke zehn Minuten der Gastgeber. Bei einem Freistoß von Dürholz kam der Schopf von Dennis Grote einen Moment zu spät in die Höhe. Und bei einem tollen Zuspiel von Kevin Holzweiler auf Zlatko Janjic (21.) war Keeper Robin Brüseke auf dem Posten.

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Drei Minuten später war er erneut geschlagen: Holzweiler hatte in den Lauf von Harenbrock gepasst und der zeigte seine ganze technische Extraklasse und chipte die Kugel über Brüseke ins Netz: 2:0.

Der Anschlusstreffer der Verler in der 29. Minute nach einer Unachtsamkeit in der RWE-Abwehr fiel unter die Rubrik Schönheitsfleck. Denn unbeirrt ging es in der anderen Hälfte weiter. Grote und Janjic spielten doppelten Doppelpass, dass es beim Zuschauer die reine Wonne war – solange man nicht in der Haut vom Verler Trainer steckte, der das Ganze recht missmutig verfolgte. Erst recht eine Minute vor der Pause, als seine Abwehr noch einmal schwindelig gespielt wurde. Janjic legte quer auf Dürholz, das Volk schrie schon „schieß doch“, aber der legte noch mal weiter auf Sandro Plechaty – und dann war er flach drin: 3:1. Pause. Lange nicht mehr eine solch temporeiche erste Halbzeit im Stadion Essen gesehen!

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Aus der Kabine kam der Drittligist entschlossener, offensichtlich hatte es ein paar deutliche Worte gegeben. Und schon drei Minuten nach Wiederanpfiff verkürzte der eingewechselte Ron Berlinski durch einen abgefälschten Schuss im Strafraum auf 2:3.

Die Roten, erstmals in ihren neuen Heimtrikots, waren nach dem Wechsel nicht mehr so griffig, oder die Gäste wurden nun energischer und giftiger. Jedenfalls fanden die schönen rot-weissen Spielzüge aus der ersten Hälfte keine Fortsetzung. Im Gegenteil: Nach 62 Minuten hatten die Verler ausgeglichen, der eingewechselte Lukas Petkov kam dabei im Strafraum ziemlich ungehindert zum Abschluss, durch die Beine eines Abwehrspielers war Davari machtlos.

Ex-RWE-Spieler Rabihic trifft für Verl

Nach vorne kam nun von den Gastgebern einfach zu wenig, offensichtlich machte sich nun doch ein Kräfteverschleiß bemerkbar, zudem wurde reichlich gewechselt. Nach 74 Minuten hatte der Drittligist das Spiel komplett gedreht. Nach einem Ballverlust von Rios Alonso nutzte der eingewechselte Kasim Rabihic seine Chance zum 4:3. Rabihic? Richtig, auch der trug mal die rot-weissen Farben.

Trainer Neidhart brachte in der Schlussphase nochmal frische Kräfte. Und dann kam der Eismann: Hart an der Grenze zum Erlaubten eroberte er am Strafraum den Ball und schloss wild entschlossen ab: 4:4 (81.). Zum versöhnlichen Ende.

Rot-Weiss Essen – SC Verl 4:4 (3:1)

RWE: Davari, Herzenbruch (67. Schumacher), Langesberg, Heber, Plechaty, Grote (77. Eismann), Dürholz (67. Alonso), Harenbrock (77. Krasniqi), Holzweiler (77. Kefkir), Young (67. Voelcke), Janjic (67. Engelmann).

Tore: 1:0 Young (15.), 2:0 Harenbrock (24.), 2:1 Putaro (29.), 3:1 Plechaty (44.), 3:2 Berlinski (48.), 3:3 Petkov (62.), 3:4 Rabihic (74.), 4:4 Eismann (81.).