Essen. Der KFC Uerdingen soll in der Regionalliga spielen – bei unserem RWE-Kolumnisten wirft das Fragen auf. Bei Rot-Weiss Essen gab es schöne Momente.
Wenn man selbst trockenen Fußes durch die vergangenen Tage gekommen ist, ist man zuallererst dankbar. Das direkt darauf folgende Gefühl ist aber das des Mitgefühls mit den Betroffenen und die Überlegung, was man selbst tun kann, um wenigstens ein Stück weit geholfen zu haben. Und so lapidar es auch klingen mag, dieses „Jeder Cent hilft“, ist sicher immer noch die effektivste aller Hilfen.
Um so schöner, dass auch unser Verein eine Plattform geschaffen hat, auf der man nun seinen Beitrag zur Hilfestellung leisten kann. Und ebenso schön, dass Rot-Weiss Essen hier auch schon selbst das Portmonee für die gute Sache geöffnet hat. „Essen hält zusammen“! Einmal mehr spürbarer Fakt statt bloßer Floskel.
Rot-Weiss Essen: Dem Stadionsprecher stockt bei der Auswechslung der Atem
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Unser guter Walter Ruege hat in seinem Job als Stadionsprecher auf Lebenszeit während eines Spiels kaum Zeit für die ein oder andere Floskel. Da zählen eher die harten Fakten wie Aufstellung, Torschützen und der Tore. Sollte man meinen. Außer, der Job ist kein Job, sondern die Ausübung einer Herzensangelegenheit für das was man liebt. Da ist dann das Gefühl Hafenstraße immer mit am Mikrofon. Schön zu erleben vergangenen Mittwoch während des als Regenspiel getarnten Testspiels zum Zwecke zweier gebührender Abschiede.
Als Walter Ruege dann die allerletzte Auswechselungen von Kevin Grund und Marcel Platzek zu verkünden hatte, da stockte ihm für einen Moment der Atem, drohte die Stimme kurz zu versagen. Als fast zeitgleich Kollege Michael Eichler dann auch noch „Niemals geht man so ganz“ auflegen musste, da ging es dann wohl vielen im Stadion oder an den angeschlossenen Monitoren so wie Walter Ruege. Der „Hach-Moment“ im strömenden Regen von Essen.
Nun sind sie fort, aber wie das so ist im Leben und im Sport: Es geht immer weiter. Während die beiden also demnächst mit Kutte auf der West aufkreuzen und ihre Zaunfahne aufhängen, sind die Kabinenplätze und Rückennummer sicher schon neu vergeben. So muss das, so soll es sein.
RWE ist nun im Trainingslager gefordert
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Ein weiteres „Muss ja“ vor einer Saison ist die mittlerweile fast traditionell stattfindende Fahrt ins emsländische Herzlake. Hier hat der Tross aus Essen vergangenen Sonntag für eine knappe Woche seine Zelte aufgeschlagen, um abseits der heimischen Gefilde in sich gehen zu können. Intensive Trainingseinheiten wechseln mit pädagogischen Inhalten, einem Testspiel gegen den niederländischen Zweitligisten FC Emmen und dem ersten Auftritt auf Grafschafter Boden.
Wann genau kommenden Freitag der schönste Mannschaftsbus der Liga diesen historischen Grenzübertritt vollziehen wird, weiß noch kein Mensch. Wir werden es aber sicher noch in vielen Jahren nachlesen können. Für unseren Heinz Stauvermann sicher ein Stück weit „Football Is Coming Home“. Historisch allemal die Entscheidung des WDFV, den KFC Uerdingen mit der Lizenz und den damit verbundenen Startplatz in der Regionalliga West auszustatten.
Als RWE-Fan möchter man den Verband wachrütteln
Der Verein hat zwar unglaublich rührige Fans, die alles versuchen, um wieder Boden unter den Füßen zu bekommen und zeitgleich die so wunderbare Grotenburg auf Vordermann zu bringen. Aber, bis zum heutigen Datum hat der Verein nicht einen Spieler unter Vertrag.
„Hallo?“ möchte man da den noch für uns zuständigen WDFV wachrütteln. Das macht doch überhaupt keinen Sinn, sorgt für Bauchschmerzen und könnte von Saisonbeginn an wieder für Unregelmäßigkeiten im Spielbetrieb sorgen, wenn die ersten Gegner direkt zu Saisonbeginn ihr Torkonto üppig ausstatten könnten. Wer läuft denn nun für die Krefelder auf? Elf Grotifanten? Oder machen sie den Wattenscheid-Move innerhalb der Saison und alle erspielten Punkte gehen für die bisherigen Gegner flöten?
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Nie zuvor hatte man einen so unsicheren Protagonisten in der Liga, da ist man ja selbst in Gelsenkirchen besser aufgestellt. Aber, das kommt davon, wenn man sich hemmungslos einem Investor zu Füßen wirft.