Essen. Uralt-Ultra-Präsident bedauert den Abgang von KG7 und benutzt momentan die Fußball-Europameisterschaften als kleines Ablenkungsprogramm.
Als vor dem Eröffnungsspiel dieser EM ein ferngesteuertes Mini-E-Auto den Ball zur Mittellinie transportierte, musste ich unwillkürlich den Kopf schütteln. Das fahrbare Sponsorenmobil erreichte zwar unfallfrei sein Ziel, doch vom rechten Weg ist der Fußballsport schon lange, lange abgekommen. Entweder Einlaufkinder oder eingelaufenes Auto, Winterkorn oder Gerstensaft?
Selten fiel mir die Entscheidung leichter. Natürlich Einlaufkinder und Gerstensaft, denn kleine Kinder und Betrunkene sagen immer die Wahrheit. Okay, immer nicht, aber oft. Doch warum sich künstlich über solche Dinge aufregen? Wer die Fernbedienung in der Hand hält, besitzt Macht. Geht nichts über gutes Umschaltspiel, siehe Frankreich und Italien.
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Schwieriger ist da schon, Fake-News zu erkennen, Gerüchte von Tatsachen zu unterscheiden. Mir z.B. ist zu Ohren gekommen, dass der RWE-Kult Hit „Adiole“ in einer Coverversion der aufstrebenden Teenie-Band „Schwarz-Gelb 23“ als limitierte Maxi-CD (Special Edition) im Fan-Shop am Limbecker Platz käuflich zu erwerben sein wird.
Felix, der Glückliche, macht die Fans glücklich
Offen ist lediglich, ob 19,07% oder 19,09% der Netto-Einnahmen an Rot-Weiss Essen fließen. Kampfrentner Bauke steckte mir letzte Tage, Daniel Heber hat nur deshalb bei RWE verlängert, da seine große Liebe Jule ihm sonst nicht das Ja-Wort gegeben hätte. Wenn das stimmt, dann ist Daniel ein Glückspilz. Alles erdenklich Gute für das Eheleben ohne Ausstiegsklausel.
Fakt dagegen ist, Felix Herzenbruch bleibt RWE treu. Felix, der Glückliche, macht die Fans glücklich. Ob das Kraftpaket allerdings unterschrieben hat, weil Catering-Riese, David Ullrich, ihm eine Anstellung als Grillmeister nach Ende seiner Profikarriere schmackhaft machte, konnte bisher nicht zweifelsfrei geklärt werden.
Sportdirektor Jörn Nowak wartet wohl noch die EM ab
Letzte Woche noch gaben sich zig Neuzugänge auf der Geschäftsstelle an der Hafenstraße 97A förmlich die Klinke in die Hand. Bis auf Raphael Koczor - er hat das (Feuer)-Zeug zu einem Kult-Keeper – ist seitdem kein weiterer Akteur verpflichtet worden. Vermutlich wartet Sportdirektor Jörn Nowak erst noch die Europameisterschaft ab. Die Kaderzusammenstellung verfolge ich derzeit tiefenentspannt. Das meine ich ausnahmsweise ernst.
Einzig, Paragraph 12b der DFB-Spielordnung erfolgreich zu erfüllen, dürfte ein Problem darstellen. Junge, talentierte und ehrgeizige Spieler, die sich im Männerfußball durchsetzen, sind heiß begehrt, stehen auf jedem Einkaufszettel der Vereine. Mit Tradition braucht man denen nicht zu kommen. Ein Sportdirektor muss sein Handwerk verstehen. Leichter wird die Aufgabe, wenn ein paar Scheine aus der Brusttasche vom Shirt blinzeln.
Was wäre RWE ohne die vielen kleineren Gönner
Apropos Handwerk. Was wäre RWE ohne solche Gönner wie Malerbetrieb Töberg oder Sanitär- und Heizungsbau H.G. Backhaus, um nur zwei von vielen zu nennen. Darauf lässt sich aufbauen. Ich danke Sie alle! Ernst verlaufen meist Trennungen. Zu den Hass-Kommentaren Richtung Ex-Kapitän Marco Kehl-Gomez fehlen mir die Worte.
Wehmut kommt auf, wenn ich an den Abschied von Kevin Grund denke. Kinder, wie die Zeit vergeht. Nicht alles lief nach Wunsch, bei ihm und auch aus Sicht einiger sportlich Verantwortlichen. Seine schwierigste, schlimmste Phase, erlebte „Hacken-Kevin“ meiner Meinung nach unter der „Ära“ Fascher, die auch mir heute noch schwer im Magen liegt.
Auf ein baldiges Wiedersehen, Schwiegervatter
„Sein brutaler linker Fuß, seine positionstechnische Flexibilität und die Abgeklärtheit in engen Spielsituationen werden uns noch unberechenbarer machen,“ behauptet Stephan Engels, Sportlicher Leiter beim 1. FC Bocholt. Brutaler linker Fuß. Herrliche Beschreibung. Schade, dass mit KG7 auch seine überaus sympathische Familie die Zelte in Essen abbrechen. Auf ein baldiges Wiedersehen, Schwiegervatter!
Bis zu einem Wiedersehen an der Hafenstraße wird noch einige Zeit vergehen. Bis dahin lenke ich mich ein bisschen mit der EM ab. Mein Lieblingsspieler dort ist übrigens N´Golo Kante´, der Sechser von Frankreich. War doch klar.
Bis denne und immer schön kühlen Kopf bewahren.
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