Essen. Auch Felix Backszat, Maximilian Pronichev und Steven Lewerenz verlassen die Hafenstraße. Shitstorm für Marco Kehl-Gomez wird vom Verein gerügt.

Der Kehraus beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen geht weiter: Mit Felix Backszat, Steven Lewerenz und Maximilian Pronichev verlassen die nächsten drei Akteure nach einem kurzen Gastspiel die Hafenstraße. Alle drei Verträge laufen am 30. Juni aus und werden nicht verlängert, Alexander Hahn hat sich bekanntlich dem Drittligisten Viktoria Berlin angeschlossen.

Hahn kam 2019 vom Südwest-Regionalligisten FC Homburg, der Abwehrspieler kommt bei RWE auf 61 Einsätze (vier Tore, sechs Vorlagen). Ein halbes Jahr später schloss sich Maximilian Pronichev RWE an, in 18 Spielen traf er sechs Mal. Felix Backszat wechselte im vergangenen Sommer aus Rödinghausen an die Hafenstraße und lief in 25 Spielen für RWE auf (ein Tor, zwei Vorlagen), Steven Lewerenz kam im Winter von Viktoria Köln und erzielte in 19 Spielen vier Treffer.

Alle vier Abgänge werden allerdings nicht für so viel Aufregung sorgen wie der Weggang von Kapitän Marco Kehl-Gomez zum Drittligisten Türkgücü München.

Als sein Weggang bekannt wurde, brach in den „sozialen Medien“ ein Shitstorm los. Nicht nur der Spieler wurde beschimpft, selbst seine Familie wurde verbal angegriffen. Darauf sah sich der Verein auf seiner Homepage sogar genötigt, für den scheidenden Akteur in die Bresche zu springen.

Verein hat null Verständnis für die Kommentare

„KG hat sich in den letzten zwei Jahren auf und neben dem Platz jederzeit vorbildlich verhalten und alles für unseren Verein gegeben. Wir hätten gerne mit ihm weiter gearbeitet, aber müssen seine Entscheidung respektieren. Wir erwarten aber auch von unseren Fans, dass sie das tun. Dass KG von einigen Seiten, zum Teil unter der Gürtellinie, beschimpft wird, ist absolut nicht hinnehmbar und entspricht nicht unseren Werten. Und wenn dann auch noch seine Familie verbal bedroht wird, ist die rote Linie bei Weitem überschritten. Für solche Kommentare habe ich null Verständnis. Bei aller Enttäuschung dürfen wir nie vergessen: Es geht hier um einen Menschen“, so RWE-Sportdirektor Jörn Nowak.

Und RWE-Vorsitzender Marcus Uhlig sieht darin ein gesellschaftliches Problem: „Diese offenkundig zunehmende Kultur, einzelne Personen zu beleidigen und abzuwerten, kann ich absolut nicht nachvollziehen. In unserer RWE-Familie dürfen Beleidigungen und persönliche Angriffe keinen Platz haben.“

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