Essen. Der Abgang des RWE-Kapitäns hat in den sozialen Medien einen Shitstorm ausgelöst. Der Verein bezog daraufhin Stellung auf seiner Homepage.

Marco Kehl-Gomez hat es sich mit seiner Entscheidung nicht leicht gemacht, hat hin und her überlegt und sich mit seinen 29 Jahren für die berufliche Existenz und seine Familie entschieden. Er wechselt zum Drittligisten Türkgücü München, in Reichweite seiner Schweizer Heimat.

Wer den RWE-Kapitän nach den letzten Minuten in Wegberg-Beeck erlebt hat, konnte sehen, wie nahe ihm der Nichtaufstieg ging. Kehl-Gomez kam vor zwei Jahren mit dem Ruf des dynamischen Leaders zur Hafenstraße – und er hat geliefert. Auf vielen Positionen wurde er eingesetzt, sein Credo war immer: „Ich spiele da, wo ich gebraucht werde.“ Vorbildlich, ein echter Kapitän.

Hängen bleibt vor allem sein unermüdlicher Einsatz im Niederrhein-Pokalhalbfinale gegen den SV Straelen. Zum Ende der regulären Spielzeit lief der Schweizer mit der bekannten Pferdelunge schon auf der letzten Rille. Nach der kurzen Gewitter-Unterbrechung wirkte er wie neu geboren und hatte wieder neue Luft. Ein Phänomen.

Als er sich nun verabschiedete, ließ er verlauten, dass es ihm nicht leicht falle, „diese großartigen Fans zu verlassen.“ Ob er nach den Vorfällen in den letzten Tagen noch immer so denkt? Diese sogenannten „großartigen Fans“ unterteilen Spieler offensichtlich in zwei Kategorien: „Die, die für uns spielen - großartige Jungs“ und „jene, die uns verlassen - alles Verräter.“

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Was in den „sozialen Medien“ - schon beim Begriff dreht sich einem der Magen um - in den letzten Tagen in seine Richtung abgekübelt und losgerotzt wurde, ist jenseits von Gut und Böse, einfach nur daneben.

Schön, dass der Verein in diesem Punkt so energisch und mit klaren Worten auf diese persönlichen Angriffe auf seiner Homepage reagiert hat. Es wäre noch schöner, wenn der Verein es gar nicht nötig hätte, wenn seine Fans wirklich so großartig wären.

Danke, Marco, für alles.

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