Essen. Rot-Weiss Essen kann durch den Heimsieg gegen Alemannia Aachen das Titelrennen spannend halten, muss aber weiter auf Patzer des BVBII hoffen.

Rot-Weiss Essen ist oben angekommen. Am viertletzten Spieltag der Fußball-Regionalliga besiegten die Essener Alemannia Aachen verdient mit 2:1 (0:0) und lösten Borussia Dortmund II als Tabellenführer ab. Der Titelkampf bleibt spannend. Zwei Punkte hat RWE nun Vorsprung auf den BVB, der jedoch wegen seiner Quarantäne zwei Spiele weniger in der Bilanz aufweist.

Rot-Weiss und die Alemannia haben sich in der langen Geschichte dieser beiden Vereine schon so manch feuriges Duell geliefert. Tradition verpflichtet. Auch das 1:1 im Hinspiel war umkämpft.

Aachener reisen als Außenseiter nach Essen

Zum Saisonende reisten die Schwarz-Gelben allerdings als krasser Außenseiter zur Trutzburg an der Hafenstraße, wo bislang noch keiner Mannschaft in dieser Saison ein Dreier gelungen ist. Während RWE noch mitten im Titelkampf steckt und unbedingt einen Sieg benötigte, ist für Aachen die Saison gelaufen.

Platz 13 in der Tabelle sagt alles: Es hätte definitiv besser laufen können. Aber der Last-Minute-Sieg im Verbandspokal gegen Bergisch Gladbach hatte die Alemannia vielleicht noch einmal etwas beflügelt, jedenfalls ging sie es durchaus selbstbewusst an und hatte durch zwei Freistöße aus etwa 20 Metern nicht ganz ungefährliche Szenen (6./ 9.). Und ein Distanzschuss von Fejzullahu verfehlte das Essener Tor nur knapp (32.).

Die ambitionierten Gastgeber versuchten wie gewohnt, die Aufgabe spielerisch und mit Geduld zu lösen. Aber sie taten sich schwer, eine Lücke zu finden in dem kompakten Defensivblock des Gegners. Als die Essener dann doch einmal vor dem gegnerischen Tor auftauchten, machten sie sich das Leben selbst schwer.

Essener stehen sich zu Beginn selbst im Weg

Simon Engelmann und Maximilian Pronichev störten sich gegenseitig (19.) und entschärften die Situation mit ihrem Ungeschick selbst. Beim zweiten gemeinsamen Versuch sah es besser aus: Pronichev zog den Spurt an, schöner Pass in die Tiefe auf Engelmann, der den Ball aber nicht kontrollieren konnte (31.).

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Im dritten Anlauf hatte Engelmann dann die erste richtige große Chance auf dem Fuß. Nach einer Flanke von Oguzhan Kefkir zielte der Torjäger freistehend zu zentral, so dass Aachens Keeper Joshua Mroß keine Mühe hatte (36.).

RWE erhöhte den Druck, wurde zur Pause hin deutlich überlegen. Einen Freistoß von Condé aus 17 Metern parierte Mroß (41.), und wenig später rauften sich die Rot-Weissen die Haare. Engelmann passte von der Grundlinie präzise in die Mitte auf Marco Kehl-Gomez, doch dessen Abschluss fehlte die Entschlossenheit. Der “Capitano” wollte eher locker vollenden und schoss aus acht Metern einen Aachener an, der auf der Linie klären konnte (44.). Das musste die Führung sein.

Ein Glanzlicht von Grote

Doch kurz nach dem Wechsel sorgte Routinier Dennis Grote für ein Glanzlicht in der bislang an Höhepunkten armen Partie. An der Strafraumgrenze schlug er pfiffig einen Haken, foppte damit Frederic Baum, der ins Leere rutschte. Dann setzte Grote die Kugel präzise und unhaltbar ins Eck zur 1:0-Führung (50.). Wie im Hinspiel, als der Regisseur ebenfalls getroffen hatte.

Die Rot-Weissen wirkten nun sicherer und ließen den Ball besser laufen. Nur, es wirkte keineswegs so, als hätte Aachen sich aufgegeben. Engelmann hätte für Klarheit sorgen können. Von Pronichev bedient, zögerte er aber zu lange (62.). Nach einer Ecke wurde ein Heber-Kopfball auf der Linie geklärt (63.), und dann war es wieder Engelmann, der eine schöne Kombination aus vollem Lauf nicht veredeln konnte (64.).

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Aber dann klingelte es doch: Grote setzte Condé außen in Szene, in den scharfen Flachpass spritzte in der Mitte Maxim Pronichev und versenkte den Ball zum 2:0 (71.). Es war die Entscheidung gegen die tapferen Aachener, die aber durch das Kopfballtor von Fejzullahu (88.) für ein paar unruhige Minuten sorgten.

Das Spiel zum Nachlesen im Live-Ticker:

RWE - Aachen