Essen. Der 17-jähriger Stürmer gab gegen VfB Homberg Einstand im Regionalliga-Team. Nachwuchskader werden nach Saison-Annullierung im Mai neu formiert.
Noch wissen sie an der Hafenstraße nicht, wohin die Reise geht. Der Titelkampf in der Regionalliga nähert sich allerdings der entscheidenden Phase. Am kommenden Sonntag will der Tabellenzweite Rot-Weiss Essen mit einem Heimsieg gegen den Abstiegskandidaten SV Lippstadt (14 Uhr) dem Spitzenreiter Borussia Dortmund II bis auf vier Punkte auf die Pelle rücken. Fünf Spieltage sind es danach noch.
Der Nachwuchs der Rot-Weissen hat indes die Saison beendet, bevor sie überhaupt richtig angefangen hat. Aus der Niederrheinliga frisch aufgestiegen, durfte die U19 lediglich drei Spiele absolvieren, dann wurde die Spielzeit wegen Corona im Oktober unterbrochen.
Nun hat der Deutsche Fußball-Bund die Nachwuchs-Bundesligen offiziell annulliert. Aus Essener Sicht sind die U19 (drei Spiele absolviert) und U17 (drei Spiele) von RWE betroffen sowie die U17-Juniorinnen der SGS Essen, die nach sechs Spieltagen Tabellenführer waren. Doch eine Wertung der Saison gibt es nicht.
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Die neue Spielzeit ist bereits in Planung. „Zum Mai hin werden wir umstellen und mit den neuen Mannschaften trainieren“, sagt RWE-Direktor Jörn Nowak. Aus der U17 werden wie immer Spieler aus Altersgründen in die U19 aufrücken, dort wiederum scheiden einige Fußballer aus, die die Altersgrenze überschritten haben oder den Verein wechseln werden. „Es sind einige interessante und spannende Spieler dabei“, sagt Nowak beim Blick auf das künftige Aufgebot bei den A-Junioren.
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Bekanntlich haben die Rot-Weissen ihre Ausbildungskonzeption im Nachwuchsleistungszentrum (NLZ) reformiert mit dem Ziel, künftig Top-Talente früher und länger zu binden und bestenfalls an die erste Mannschaft heranzuführen. Christian Flüthmann, der neue Chef des NLZ an der Seumannstraße, soll das Projekt federführend umsetzen. Für die A-Jugend ist der ehemalige RWE-Spieler Vincent Wagner (davor U15 MSV Duisburg) verpflichtet worden als Nachfolger von Trainer Damian Apfeld. Simon Hohenberg wird weiterhin mit der U17 arbeiten.
Nils Kaiser (19) und Timur Kesim (17) haben zuletzt schon regelmäßig mit der ersten Mannschaft trainiert. Stürmer und Jung-Jahrgang Kesim durfte sogar am vergangenen Samstag gegen den VfB Homberg knapp eine Viertelstunde lang mitspielen, sozusagen als Belohnung für seine Trainingsleistungen. „Bei dem Spielstand kann man so etwas schon mal machen“, sagte RWE-Cheftrainer Christian Neidhart. „Wir haben ihn einfach mal reingeworfen, um zu sehen, wie er sich im Spiel verhält.“ Ein Risiko ging er damit jedenfalls nicht ein angesichts der klaren 4:1-Führung.
Kesim, der Simon Engelmann ersetzte, habe es ganz ordentlich gemacht, fand Neidhart. Und klar: „Wenn jetzt auch noch Zuschauer da gewesen wären“, schmunzelte der Chefcoach, „dann wäre er wohl vor lauter Glückshormonen nicht in den Schlaf gekommen.“ Ein Geschenk sei es aber keineswegs gewesen, stellt Sportdirektor Nowak klar. „Er hat sich das verdient mit auffällig guten Leistungen im Training.“
Nils Kaiser ist schon etwas länger bei der Ersten und war bereits in Testspielen und im Niederrheinpokal für den Regionalligisten am Ball. Ab dem Sommer ist der Mittelfeldspieler auch auf dem Papier festes Mitglied der ersten Mannschaft, denn Ende Februar hatte er einen Dreijahresvertrag erhalten.
Torwart Jannik Hermans (18) sollte ebenfalls schon in der laufenden Saison bei Christian Neidhart mittrainieren, doch eine langwierige Verletzung zwang den jungen Mann zur Pause.