Essen. Rot-Weiss Essen darf sich in Rödinghausen keinen Ausrutscher erlauben, der BVB spielt gleichzeitig. RWE-Trainer Neidhart hat klare Forderungen.

Der April macht, was er will. Vor dem Training am Dienstagmorgen mussten die Rot-Weisen erst einmal die dünne Schneedecke vom Rasen räumen. Ein Aufwärmprogramm der anderen Art, aber natürlich hat die Platzwart-Crew kräftig Hand angelegt, so dass sich die Fußballer ganz auf ihren Job konzentrieren konnten.

Jetzt anmelden- Der neue Newsletter zu Rot-Weiss Essen Eine gewissenhafte Vorbereitung ist auch dringend erforderlich für die Aufgabe an diesem Mittwoch beim SV Rödinghausen (18.30 Uhr, Wiehenstadion), der als ausgesprochen heimstark gilt und zu Hause erst einmal verloren hat: Ende Februar mit 0:1 gegen den SV Straelen. Nach einem Umbruch hat sich der Gastgeber stabilisiert und ist auf Rang sechs auf einem guten Weg.

Rot-Weiss Essen: Rödinghausen ist kein Lieblingsgegner

Darüber hinaus zählen die Rödinghauser absolut nicht zu den Essener Lieblingsgegnern, gegen die man in der Vergangenheit regelmäßig die Punkte eingefahren hat. Das Hinspiel gewann die Mannschaft von Trainer Christian Neidhart zwar mit 2:0, doch in der Gesamtbilanz sieht es für RWE eher mau aus gegen den Meister der Vorsaison. Und ja: Der SVR ist bisher die einzige Mannschaft, die Spitzenreiter Borussia Dortmund II in dieser Saison bezwingen konnte.

Doch die Statistiken können die Kicker von der Hafenstraße sowieso getrost in der Schublade lassen. Für sie gibt es nur die eine Option: Sie müssen punkten, um sich eine reelle Chance im Titelrennen zu bewahren.

Beim Blick auf die Ergebnisse des Spieltages kam bei den Rot-Weissen in den vergangenen Wochen regelmäßig Frust auf. Wieder nichts. Die Schwarz-Gelben lassen einfach nicht locker. Im Duell an der Tabellenspitze hat sich die Borussia bereits neun Punkte Vorsprung (ein Spiel mehr) erarbeitet.

Essener Hoffnungen ruhen auch auf Münster

Umkämpftes Spiel: Die Rödinghauser  Julian Wolff und Daniel Flottmann gegen Joshua Endres von Rot-Weiss Essen.
Umkämpftes Spiel: Die Rödinghauser Julian Wolff und Daniel Flottmann gegen Joshua Endres von Rot-Weiss Essen. © Unbekannt | Thorsten Tillmann

Neun bzw. zehn Spieltage sind es noch. Die Hoffnung der Rot-Weissen: Der BVB muss an diesem Mittwoch zum formstarken Tabellendritten Preußen Münster, der seit 13 Spielen (acht Siege) ungeschlagen ist. Vielleicht geht ja dort was im Sinne von RWE? „Wir sollten besser auf uns schauen“, rät aber Trainer Christian Neidhart. „Rödinghausen wird schon schwer genug. Aber wenn wir mutig und aktiv sind, dann bin ich zuversichtlich, dass wir das schaffen.“

Mut und Entschlossenheit fordert der Trainer, mit Taktieren oder zögerlichem Abwarten ist man zuletzt schlecht gefahren. Auch beim Derby in Oberhausen, als sein Team in Hälfte zwei die 1:0-Führung verwalten und über die Spielzeit bringen wollte.

„Das war nicht unser Plan“, betont Neidhart. Aber die Reaktion beim jüngsten 5:0-Heimsieg gegen Schalke II fand er dann wieder gut. „Das ist unser Maßstab, wir müssen das Niveau hochhalten.“

Engelmann und Backszat laufen an alter Wirkungsstätte auf

Für Torjäger Simon Engelmann und Mittelfeldstratege Felix Backszat ist es die Rückkehr an die ehemalige Wirkungsstätte. Die beiden Routiniers haben in der Vorsaison maßgeblich dazu beigetragen, dass Rödinghausen eine ebenso herausragende Saison spielte wie jetzt Dortmund oder - inzwischen mit kleinen Schrammen - Rot-Weiss Essen. Nur die Lizenz für die 3. Liga wollte der SVR aus finanziellen Gründen nicht beantragen.

5-0! RWE erfüllt Trainer Neidhart gegen Schalke drei Wünsche Oft spricht man bei solchen Konstellationen von besonderem Ehrgeiz, den die Spieler entwickeln. Auch SVR-Stürmer Enzo Wirtz wird sich natürlich gegen seine ehemaligen Kollegen beweisen wollen. Aber in der Phase, in der sich RWE befindet, sollte das, oder besser darf es da keinen Unterschied geben. Das gesamte Team steht unter Druck und ist gefordert.

Kehl-Gomez kehrt in den Kader zurück

Allerdings werden Alexander Hahn (Quarantäne), Kevin Grund und Jan-Lucas Dorow (beide Knieprobleme) nicht dabei sein. Marcel Platzek ist dagegen wieder einsatzbereit, und Kapitän Marco Kehl-Gomez kehrt nach seiner Gelb-Sperre wieder zurück.

Noch ist jedoch nicht sicher, ob Kehl-Gomez direkt wieder in die Startelf rückt. „Die Jungs haben es gegen Schalke doch gut gemacht“, sagt Trainer Christian Neidhart lapidar. Und das ist immer ein stichhaltiges Argument.