Essen. Für die Profis gibt es wieder Hoffnung, die Regionalliga bangt weiter. Es ist kaum vorstellbar, dass die Saison beendet wird. Ein Kommentar.
Die Welt hat sich verändert. Und keiner weiß, wie es am Ende der Corona-Pandemie aussehen wird. Das spüren sie alle. Auch der Fußball. Dabei sind die Wünsche in diesen Tagen unterschiedlich. Hier die ersten beiden Ligen, die die Saison unter allen Umständen beenden möchten. Auch ohne Zuschauer, denn die TV- und Sponsoringeinnahmen sind derart hoch, dass mehrere Vereine einen Abbruch der laufenden Spielzeit nur schwer verkraften könnten. Es muss gespielt werden, koste es was es wolle.
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Man kann die Vereine verstehen. Die Bundesliga ist nicht nur Fußball, wie es immer wieder heißt. Sie ist ein Milliardenunternehmen. Mit tausenden Arbeitsplätzen. Ja, auf der einen Seite gibt es die Millionäre, die diese Krise finanziell verkraften können. Aber der Großteil der Klubmitarbeiter schwimmt nicht im Geld. Daher muss man in alle Richtungen ergebnisoffen überlegen dürfen, wie man den Betrieb aufrecht erhalten kann.
Das würde man auch machen, wenn es um ein großes Wirtschaftsunternehmen ginge, bei dem tausende Arbeitsplätze auf dem Spiel stünden. Beispiel in der jüngeren Vergangenheit gibt es mehrere. Nun bangt der Fußball um seine Zukunft. Daher muss es erlaubt sein, sich Gedanken zu machen. In alle Richtungen, Denkverbote sind ausgeschlossen. Gibt es 712 Ideen, können 711 idiotisch erscheinen. Aber die eine Idee kann es sein, die akzeptiert wird. Aber sind wir ehrlich: Es wird kein Szenario geben, das die volle Zustimmung erhält. Man will in diesen Tagen auch nicht mit den Entscheidern tauschen müssen.
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Regionalliga: Tradionsvereine lehnen Geisterspiele ab
Denn die müssen Situationen entscheiden, die es noch nie gab. Entwicklungen vorhersagen, die selbst Virologen nicht abschätzen können. Daher gibt es auch nur Aufschübe und Absichtserklärungen, die im Falle der unteren Ligen aber auch nicht wirklich helfen. Denn hier ist die Lage eigentlich ziemlich klar.
Die Traditionsvereine wie Rot-Weiss Essen, Rot-Weiß Oberhausen oder Alemannia Aachen lehnen Geisterspiele kategorisch ab. Schließlich verdienen die unteren Ligen quasi nichts durch den TV-Vertrag. Und Spiele ohne Zuschauer würden diesen Klubs den Rest geben. RWO-Boss Hajo Sommers betonte es zuletzt, als er sagte: "Für die 4. Liga sind wir uns mit den Kollegen aus Aachen und Essen einig: keine Geisterspiele! Das macht uns Kosten, die wir nicht abdecken können. Sollen wir danach aus der Pleite arbeiten? Ganz klar: Mit uns keine Geisterspiele. Punkt."
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Ab der Regionalliga muss eine Entscheidung her
Da es durch die Entwicklung des Coronavirus auch utopisch ist, in der nahen Zukunft wieder volle Ränge zuzulassen, muss die Spielzeit in den unteren Liga abgebrochen werden. Es ist wahrscheinlicher, dass in diesem Jahr gar keine Spiele mehr mit Zuschauern ausgetragen werden als volle Stadien im Mai oder Juni.
Daher muss eine Entscheidung her, um dann die Probleme anzugehen. Wie kann den Vereinen in der Krise geholfen werden? Wie wird die Saison gewertet? Gibt es eventuell eine Aufstockung der 3. Liga, wie von mehreren Vereinen ins Spiel gebracht? Und vor allem: Was passiert, wenn tatsächlich erst 2021 wieder Fans im Stadion zugelassen werden? Ohne dieses Worst-Case-Szenario geht es schon um Existenzen. Tritt der schlimmste Fall ein, müssen die Verbände schauen, wie sie einen Rettungsschirm aufspannen, der verhindert, dass es dann 2021 deutlich weniger Traditionsvereine gibt als heute.