Essen. Rot-Weiss Essen hat gegen den Regionalliga-Aufsteiger VfB Homberg mit 0:2 verloren. Das Jahr endet für RWE mit einer Enttäuschung.

Ja, ist denn schon Weihnachten? Nein, das nicht, aber der VfB Homberg fühlte sich trotzdem mit den drei Punkten reichlich beschenkt. Das Kellerkind hatte praktisch keine Chance, besiegte aber die Rot-Weissen mit 2:0 (2:0). Ein Traumtor, ein Missverständnis sowie eine starke kämpferische Leistung reichten, um den großen Favoriten zu stürzen.

Die Ausgangslage war klar - zumindest auf dem Papier. Rot-Weiss Essen als Titelaspirant war gegen den Vorletzten natürlich im Vorteil. Und die Gastgeber wussten auch, dass die Maurermeister aus Homberg den Speis schon vor Anpfiff angerührt hatten. Ist ja auch verständlich, wenn man einem derart spiel- und formstarken Gegner gegenübersteht.

Weil Kapitän Marco Kehl-Gomez (Gelbsperre) und Kevin Grund (Hüftbeuger-Probleme) nicht zur Verfügung standen, rückten wie erwartet Dennis Grote und Jan Neuwirt nach.

Homberg beginnt unerwartet forsch

Die Fans zündeten zum Anpfiff ihre Wunderkerzen, und irgendwie war es dann auch Sinnbild für Hälfte eins. Die Fans mussten sich jedenfalls mehrmals verwundert die Augen reiben. Zunächst begann der Gast unerwartet forsch und mischte mit. Doch nach wenigen Minuten hatte RWE die Kontrolle, baute wie gewohnt in Ruhe auf und suchte die Lücke in der Homberger Wand. Zeitweise standen die Duisburger mit neun Mann vor dem Strafraum, verteidigten und zerstörten, und das recht erfolgreich.

Dann aber hielten sie in der Essener Defensive ein Nickerchen. Patrick Dertwinkel lief mit der Kugel auf das RWE-Tor zu, und lief und lief, ohne dass jemand ihn störte. Aus 25 Metern nahm der Homberger schließlich Maß und traf in den Winkel zum 1:0 (16.). Ein geschenktes Traumtor.

Rückstand an der Hafenstraße - man kennt es schon. RWE blieb geduldig, auch das wie immer. Es gab Beinahe-Chancen, aber auch gute Möglichkeiten. Hedon Selishta scheiterte mit einem Kopfball an VfB-Keeper Philipp Gutowski (21.), der glänzend reagierte. Und nach einer weiteren scharfen Hereingabe von Kefkir, verpasste Selishta nur um Millimeter den Ball (38.).

Essen macht nach dem 0:2 Druck

Als Homberg dann nach langer Zeit mal wieder nach vorn kam, belohnte es der Hausherr mit dem nächsten Geschenk. Ein langer Ball in den Strafraum landete in einer Essener Spieltraube, auch Keeper Jakob Golz war herbeigeeilt, und irgendwie fiel die Kugel auf einen Homberger Fuß, Querpass, und Dennis Wibbe konnte lässig aus einem Meter in Seelenruhe zum wundersamen 2:0 über die Linie drücken (41.).

Klar, die Hoffnung war längst nicht gestorben. Zu oft hat RWE das Ding in dieser Saison noch gedreht. Trainer Christian Titz brachte in Marcel Platzek und Hamdi Dahmani zwei neue Offensivkräfte. Und Rot-Weiss drückte aufs Gaspedal. Unter Druck hätte der Ex-Essener Robin Urban fast ins eigene Tor getroffen, doch der Ball prallte vom Außenpfosten ins Aus (55.). Dann köpfte Alexander Hahn den Ball nach einer Ecke an die Oberkante der Latte (61.).

Die Gastgeber machten Druck, beackerten die Einbahnstraße, doch es fehlten die Ideen und auch etwas Fortune. So bei Platzeks Kopfball, den Gutowski soeben weg fischte (73.) oder Endres’ Versuch aus der Distanz (82.).

Der VfB kämpfte, verzögerte, warf sich in die Bälle. Und RWE kam immer wieder. Doch das war zu wenig an diesem Abend.

Rot-Weiss Essen - VfB Homberg 0:2 (0:2)

RWE: Golz - Sauerland, Heber, Hahn, Neuwirt (68. Bichler) - Grote (46. Platzek) - Kefkir, Condé, Dorow (46. Dahmani) - Endres, Selishta (78. Adetula)

Schiedsrichter: Engelmann

Zuschauer: 8495

Tore: 0:1 Dertwinkel (16.), 0:2 Wibbe (41.)