Essen. Rot-Weiss Essen ist in der Fußball-Regionalliga gegen VfB Homberg klar favorisiert. Dennoch warnt RWE-Trainer vor den abstiegsbedrohten Gästen.
Das Jahr neigt sich dem Ende zu und Rot-Weiss Essen ist als Tabellendritter der Regionalliga noch voll im Geschäft. Das war selten genug in den vergangenen Jahren. In der Vorsaison beispielsweise lagen die Roten nach 17 Spielen nur auf Rang acht mit satten 14 Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Viktoria Köln. Heute sind es drei hinter Primus SV Rödinghausen, der zudem eine Partie mehr ausgetragen hat. Zum damaligen Zeitpunkt hatten die Essener 24 Punkte auf dem Konto, heute sind es 38. Was für ein Unterschied, der eindrucksvoll belegt, dass die Jungs von der Hafenstraße eine klasse Saison spielen.
Ein Schnitt von über zwei Punkten pro Spiel sollte normalerweise reichen im Titelkampf, sagt man gemeinhin. Diesmal jedoch sind es mit RWO, SC Verl und Rödinghausen gleich vier Mannschaften, die den Schnitt überbieten. Insofern kann jeder Stolperer richtig schmerzhaft sein. Erst recht, wenn es gegen einen vermeintlich Kleinen passiert.
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Gäste aus Homberg besiegten Tabellenzweiten Verl
An diesem Freitag empfängt RWE den Aufsteiger VfB Homberg (19.30 Uhr, Hafenstraße). Der ist die Nummer 17 in der Tabelle und hat erst drei Spiele gewonnen. Eines davon übrigens gegen den Tabellenzweiten Verl (1:0), was Warnung genug sein sollte.
„Unangenehm.“ Trainer Christian Titz braucht nicht viele Worte, um die bevorstehende Aufgabe zu umschreiben. „Es wird ein typisches Spiel, wie wir es fast Woche für Woche erleben.“ Es habe gewissermaßen Pokalspielcharakter, weil der Underdog gegen einen starken und prominenten Gegner stets mit besonders ausgeprägtem Ehrgeiz zu Werke gehe. „Die Homberger stellen eine kompakte Defensive, in der sie diszipliniert und eng stehen. Bei Kontern und Standardsituationen sind sie gefährlich“, fasst Titz seine Erkenntnisse zusammen.
„Jeder, der anfängt, hat auch eine Chance“
Hombergs Trainer Stefan Janßen will nicht ausschließen, dass seinen Jungs vor der imposanten Kulisse die Knie weich werden. „Wir werden wahrscheinlich immer kleiner werden“, schmunzelt er, „aber die Kleinsten haben den größten Mut.“ Er wisse, was auf seine Mannschaft zukomme, sagt aber auch: „Jeder, der etwas anfängt, hat auch eine Chance.“
Auch wenn für Freitag wieder eine Schlechtwetterfront angekündigt ist, dürfte das Grün im Stadion Essen im Vergleich zum Dortmunder Acker „Rote Erde“ einem Teppich gleichen. Sicherlich ein Vorteil für die filigranen und spielfreudigen Gastgeber, die aber zuletzt auch bewiesen haben, dass sie Tackling und Grätsche beherrschen. Und Kampfgeist ist ja eine Tugend, die man nie vernachlässigen darf.
Verteidiger Jan Neuwirt wäre eine Alternative
Einer, der keinem Zweikampf aus dem Weg geht, ist Kapitän Marco Kehl-Gomez, der aber eine Gelbsperre abbrummen muss. Auch Kevin Grund und Erolind Krasniqi (beide Probleme mit Hüftbeuger) werden geschont. Nachrücker Nummer eins könnte Jan Neuwirt sein. „Es ist kein Geheimnis, dass wir mit ihm sehr zufrieden sind“, sagt Titz dazu. „Deshalb wäre er eine vollwertige Alternative.“
Im Mittelfeld wiederum ist vermutlich Dennis Grote diesmal erste Wahl. Der Routinier, als Leitfigur verpflichtet, saß schon des Öfteren nur auf der Bank. War so nicht zu erwarten, aber der Trainer lobt den 33-Jährigen für dessen tadellose Einstellung. Er trainiere vernünftig und gut. Dass ihm die Rolle nicht gefalle, sei aber verständlich. Und bei dieser Kaderbreite, wie sie RWE besitze, könne halt nicht jeder immer spielen. „Und ich bin froh, dass ich diese Alternativen habe.“