Essen. . Nach dem 0:2 gegen Verl wäre für Rot-Weiss Essen beim Aufsteiger mal wieder eine gute Partie an der Reihe. Kevin Freiberger steht vor Comeback.
An diesem schönen Frühlings-Wochenende ist der eine oder andere bestimmt dankbar für so manchen Ausflugstipp. Man könnte zum Beispiel am Samstag mal über die Grenze nach Holland fahren, dort Dinge besorgen, die es hier nicht offiziell zu kaufen gibt. Und auf dem Rückweg, ganz entspannt, in Straelen anhalten, wo einen Rot-Weiss Essen beim Spiel im Stadion an der Römer Straße (14 Uhr) auf einen Trip der besonderen Art mitnimmt. Die Nebenwirkungen sind aber noch nicht abzusehen.
Starker Auftritt in Lippstadt, danach ein Un-Ereignis an der Hafenstraße gegen Verl – Freunde des Logarhythmus glauben, dass nach dem Gesetz der Serie mal wieder ein guter Auftritt des Teams von Trainer Karsten Neitzel fällig wäre. Der war nach dem jüngsten 0:2 gegen Verl baff erstaunt: „Ehrlich gesagt, das hatte ich nicht erwartet, nach Lippstadt dachte ich, dass uns das nicht mehr passieren wird.“
Trainer Marcus John ist ein alter Rot-Weisser
Vor der Partie hatte er in die psychologische Trickkiste gegriffen und wollte sein Team reizen. Provokant behauptete er Richtung Mannschaft, dass sie zwei gute Spiele hintereinander nicht hinbekäme. Die Mannschaft nahm ihn leider beim Wort.
Nun geht es aber zum recht soliden Aufsteiger an den Niederrhein, den einige eher im Abstiegskampf erwartet hatten. Aber das Team von Trainer Marcus John, ein Ex-Rot-Weisser aus der Traditionself, hält sich tapfer im Mittelfeld der Regionalliga und freut sich auf „das Spiel der Saison“.
Der Rasen ist eher naturbelassen
Die Straelener hoffen auf 1500 bis 2000 Zuschauer, wobei sie großzügig 500 aus Essen mit eingerechnet haben – das könnte allerdings die Fehlkalkulation der Woche sein. Sei’s drum, „wir wollen ähnlich mutig wie im Hinspiel auftreten und RWE einen großen Kampf liefern“, verspricht John, der an der Hafenstraße dicht vor einem großen Triumph stand, nach 2:0-Führung sich aber mit einem achtbaren 2:2 begnügen musste.
Den Kampf anzunehmen wird es für Rot-Weiss in Straelen mehr als woanders heißen, der Rasen ist wohlwollend als „naturbelassen“ zu bezeichnen, Städter werden eher von Acker sprechen. Aber mit diesen Ausreden müssen die Gäste den Verantwortlichen gar nicht erst kommen: „Uns ist es gegen Verl in 93 Minuten nicht gelungen, auch nur eine echte Torchance zu kreieren“, so Sportdirektor Lucas, der noch lange nach dem Spiel „stinkig“ ob der Leistung war.
Führungsqualitäten werden nun auch gegen den Aufsteiger gefordert sein, da wird jemand wohl für Kapitän Benni Baier in die Bresche springen müssen, dessen Einsatz mehr als fraglich ist, die Ärzte raten eher von einem Spiel ab, damit der hintere Oberschenkel nicht noch mehr Schaden nimmt.
Timo Becker fällt mit Kiefer-Entzündung aus
Definitiv nicht dabei ist Timo Becker: Nachdem er für Verl aus dem Kader gestrichen worden war, hatte er Anfang der Woche eine gute Reaktion im Training gezeigt, ehe ihn eine Kiefer-Entzündung nun außer Gefecht setzt. Der Abwehrspieler wird bis Donnerstag nächster Woche Antibiotikum schlucken müssen, so dass es sogar mit dem Pokaleinsatz am 2. April gegen Uerdingen knapp werden könnte.
Den hat Comebacker Kevin Freiberger fest im Visier: Erstmals seit seinem Kreuzbandriss am ersten Spieltag steht der Rückkehrer wieder im Kader. Auch wenn er behutsam wieder rangeführt werden soll: Er könnte dafür sorgen, dass der Ausflug nach Straelen nicht zur Butterfahrt wird.