essen. . Nach torloser erster Hälfte fuhren die Rot-Weissen gegen BG Überruhr standesgemäßen 6:1-Sieg ein. Neue Sorgen um Marcel Platzek.
Rot-Weiss Essen hat das Testspiel beim Landesligisten Blau-Gelb Überruhr mit 6:1 gewonnen. Das Ergebnis? Standesgemäß. Aber die Ergebnisse solcher Vorbereitungsspiele sind ja sowieso eher sekundär. Es wird experimentiert, dies und das probiert, und wie gewohnt bekommen alle Spieler im Kader die Gelegenheit, sich zu zeigen.
„Wichtig ist, dass wir uns bewegt haben und sich wohl niemand verletzt hat“, sagte RWE-Trainer Karsten Neitzel, der direkt nach Schlusspfiff bei Marcel Platzek vorsichtig Entwarnung gab. Der Torjäger hatte sich fünf Minuten vor Spielende vertreten, humpelte vom Platz und kam auch nicht mehr zurück aufs Feld, so dass die Essener die finalen Minuten locker in Unterzahl herunter kickten.
Nachdem Trainer Neitzel noch am Samstag in Sachen Platzek zuversichtlich war, sah es am nächsten Tag ganz anders aus: Schmerzen, der Knöchel angeschwollen. Vieles deutet nun doch auf eine schwerere Verletzung hin. Das Verletzungspech scheint den Rot-Weissen 2019 treu zu bleiben.
In Hälfte eins hatte der Regionalligist gegen den unterklassigen Gastgeber Mühe, die klare Überlegenheit im Ergebnis festzuhalten. „Wir haben in der ersten Halbzeit aber ähnlich gespielt wie in der zweiten, sind auch häufiger bis zur Grundlinie durchgekommen, nur wir haben den finalen Pass nicht hinbekommen“, meinte Neitzel.
Nicolas Hirschberger brach den Bann
In der zweiten Hälfte lief’s insgesamt besser – auch spielerisch. Mit einem entschlossenen Antritt leitete Platzek das 1:0 von Nicolas Hirschberger (52.) ein. Danach erzielte Neuzugang Jonas Erwig-Drüppel (56.) seinen ersten Treffer für RWE. Innerhalb von zehn Minuten machte der Regionalligist dann alles klar und erhöhte durch Baier, Scepanik und Platzek (2).
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Nach einem Fehlpass von Torwart Robin Heller hatte Überruhrs Neuzugang Philipp Hollweg zum 1:3 getroffen. BGÜ-Trainer Stefan Lorenz, in Überruhr ebenfalls frisch dabei, war ebenfalls zufrieden: „Ein paar Nadelstiche mehr wären zwar gut gewesen, aber nach drei Trainingseinheiten ist das für uns in Ordnung.“
Erwig-Drüppel arbeitete auch nach hinten
Ein Lichtblick bei Rot-Weiss war in jedem Fall Neuzugang Jonas Erwig-Drüppel. „Das also ist der Ersatz für Pröger“, wird sich wohl mancher RWE-Fan gedacht haben. Der flotte Pröger hatte in der vergangenen Woche beim Zweitligisten SC Paderborn unterschrieben, zuvor hatte RWE den Vertrag mit Erwig-Drüppel klargemacht, der vom finanziell gebeutelten Wuppertaler SV gekommen ist. Und der erste Eindruck: Ein guter Griff.
Erwig-Drüppel marschierte, war flink und giftig in den Zweikämpfen, arbeitete auch nach hinten und bewies ein Auge für den Mitspieler. Und vor dem Tor fackelt der Neue auch nicht lange, wie sein Treffer zum 2:0 andeutete. „Er läuft die Linie hoch und runter auf beiden Seiten und ist fußballerisch gut“, lobte Neitzel.
„Wir sind ähnliche Spielertypen, sehen vielleicht auch ähnlich aus. Klar, dass mich alle mit Kai Pröger vergleichen werden“, schmunzelte Erwig-Drüppel. Die Leute würden aber bald erkennen, dass er und der Vorgänger nicht identisch seien.