Essen. . Rot-Weiss Essen trifft zu Beginn des Sommer-Cups auf den Bundesligisten Werder Bremen. Auch Huddersfield und Betis Sevilla sind Samstag zu Gast.
Es ist der letzte Test für den Regionalligisten Rot-Weiss Essen, bevor es in einer Woche beim SV Rödinghausen erstmals wieder um Punkte geht. Zum Ausklang der Saisonvorbereitung hat sich RWE noch ein sportliches Schmankerl aufbewahrt, denn diesmal wird es international an der Hafenstraße. Beim Sommer-Cup kicken am Samstag vier Teams aus drei Nationen. „Wir freuen uns drauf“, sagt der rot-weisse Sportdirektor Jürgen Lucas.
Kohfeldt hat in Bremen eine neue Euphorie entfacht
Die Fans von Werder Bremen und RWE verbindet nicht erst seit dem DFB-Pokalfinale 1994 eine gemeinsame Freundschaft. Beim Turnier an der Hafenstraße gibt es ein Wiedersehen mit dem Bundesligisten, der zuletzt stets um den Klassenerhalt kämpfen musste. Doch unter Trainer Florian Kohfeldt, der die Bremer aus dem Tabellenkeller auf den elften Platz führte, ist endlich mal wieder Euphorie an der Weser entstanden. Vor allem in der abgelaufenen Rückserie begeisterte Werder mit der Rückkehr zum Offensivfußball, der sie vor über einem Jahrzehnt zum Dauergast in der Champions League machte. Der ehemalige Nationalspieler Max Kruse ist das Herzstück der Mannschaft. (nie)
Man muss nicht unbedingt RWE-Anhänger sein, um dieses Blitzturnier (Spielzeit jeweils 45 Minuten) interessant zu finden. Es wird Erstliga-Fußball geboten. Der RWE-Vorsitzende Marcus Uhlig hatte schon zu seiner Bielefelder Zeit mit den Veranstaltern zusammengearbeitet. Vor Monaten hatte die Agentur in Essen nachgefragt, ob Interesse bestünde an einem solchen Event, und RWE hatte Interesse an der Ausrichtung und sagte zu. „Das ist auch für unsere Fans mal etwas ganz Anderes“, meint Jürgen Lucas.
RWE beginnt gegen Bundesligist Werder Bremen
Die Rot-Weissen beginnen gegen den Bundesligisten Werder Bremen (16 Uhr), in der zweiten Partie um 17 Uhr messen sich Huddersfield Town aus der englischen Premier League und die Spanier von Betis Sevilla, die demnächst auch in der Euro-League antreten werden. Danach treffen die Verlierer und zum Schluss die Sieger beider Partien aufeinander (18 bzw. 19 Uhr).
Wagner und das Märchen von Huddersfield
Spätestens seit dem 29. Mai 2017 ist David Wagner in Huddersfield ein Volksheld. Nach 45 Jahren Abstinenz kehrte der deutsche Trainer mit den „Terriers“ wieder in die englische Erstklassigkeit zurück. Doch in der abgelaufenen Saison setzte Wagner mit seiner Mannschaft nochmal einen drauf und erreichte schier sensationell den Klassenerhalt. Zu den Leistungsträgern gehörten mit Christopher Schindler und Chris Löwe auch zwei Deutsche, die hierzulande nicht unbedingt den bleibendsten Eindruck hinterlassen haben. Der Deutsch-Amerikaner Wagner ist ein sehr guter Freund von Jürgen Klopp und war zuvor Trainer bei der Reserve von Borussia Dortmund. (nie)
Für RWE ist das natürlich kein Test der herkömmlichen Art. Die Roten wollen künftig an der Hafenstraße dominant auftreten, was diesmal noch schwer werden dürfte. Aber sie wollen ihre Fans wieder begeistern und besseren Fußball bieten, als es in der vergangenen Saison der Fall war. Gegen diese Schwergewichte wird der Viertligist vermutlich vor allem in der Defensive gefordert sein. Zweikampfverhalten, taktische Disziplin und Umschaltspiel – das ist zu allererst gefragt. „Läuferisch und taktisch wird uns da einiges abverlangt“, ahnt Lucas. Die Offensive, nun ja, auch die kann sich möglicherweise beweisen. „Auch diese Spiele werden für uns einen Wert haben“, versichert jedenfalls Trainer Karsten Neitzel.
Der freut sich wie Lucas auf eine attraktive Hausaufgabe: „Wann kann man sich schon mal mit solchen Mannschaften messen?“ fragt er. „Duelle gegen solche Teams sind immer etwas Besonderes. Ich bin überzeugt, dass wir gut vorbereitet und ausgeruht sind.“ Was in den Vorbereitungsspielen zuvor aufgrund der intensiven Trainingsarbeit eigentlich nie der Fall gewesen ist.
Ex-Dortmunder Bartra ist Abwehrchef bei Betis Sevilla
Die beste Saison seit 13 Jahren führte Real Betis am Ende der letzten Saison auf einen starken sechsten Platz in der spanischen Primera Division. Die Andalusier konnten sich dadurch für die diesjährige Europa League qualifizieren. Bekanntester Akteur bei den Spaniern ist Marc Bartra. Der Innenverteidiger wechselte im Winter von Borussia Dortmund wieder zurück in seine Heimat und avancierte dort mit bärenstarken Leistungen schnell zur Führungsfigur. Mit Takashi Inui, der für Japan bei der WM überzeugte, verpflichtete Betis im Sommer einen weiteren ehemaligen Bundesliga-Spieler. Zudem kam der Portugiese William Carvalho für 20 Millionen Euro von Sporting Lissabon. (nie)
Gleichwohl weiß natürlich jeder, dass es Gegner sind, mit denen man sich auf dem Papier absolut nicht vergleichen kann. Auf dem Rasen sieht es dagegen manchmal anders aus. Ganz chancenlos sieht Neitzel seine Jungs jedenfalls nicht: „In der Vorbereitung gelingen schon mal eher Überraschungen.“
Kevin Grund soll nächste Woche wieder ins Training einsteigen
Kevin Grund (Zerrung) wird am Samstag noch fehlen. Die Rot-Weissen hoffen aber, dass er Mitte nächster Woche wieder ins Mannschaftstraining einsteigen kann.