Essen. Der Präsident des Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen ist erneut von den Fans auf Plakaten kritisiert worden. Der Klub kommt nicht zur Ruhe.
Die Stimmung beim Fußball-Regionalligisten Rot-Weiss Essen ist seit Wochen im Keller. Auch vor dem Heimspiel gegen Viktoria Köln haben Fans gegen die Vereinsführung protestiert.
Die Kritik der Anhänger richtete sich wie schon beim letzten Auswärtsspiel in Rödinghausen gegen Michael Welling, den geschäftsführenden ersten Vorsitzenden des ehemaligen Bundesligisten. Kurz vor dem Anpfiff des Regionalliga-Heimspiels gegen den amtierenden West-Meister Viktoria Köln wurden in der Westkurve des Essener Stadions Spruchbänder ausgerollt, auf denen der RWE-Präsident hart angegangen und zum Teil massiv beleidigt wurde. "Die West hat sich vereint, Welling ist der Feind", stand auf einem Plakat. "Welling, verpiss dich!", war gleich mehrfach zu lesen.
Pfiffe gegen die Aktion
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Nicht bei allen Besuchern kam die Protestwelle gut an. Vereinzelt waren während der Aktion Pfiffe aus anderen Teilen des Stadions zu hören. Ein weiteres Indiz dafür, dass die Essener Fanszene seit geraumer Zeit gespalten ist.
RWE-Boss Welling, der den Traditionsverein von der Hafenstraße im Jahr 2010 nach der Insolvenz übernommen und wieder in die Regionalliga geführt hatte, ist längst nicht mehr unumstritten. Die sportliche Talfahrt und Fehlgriffe bei der Auswahl der sportlichen Handlungsträger werden dem Funktionär zur Last gelegt. "Sieben Jahre sportlicher Stillstand", hieß es auf einem Spruchband vor dem Rödinghausen-Spiel. Damit war die Amtszeit Wellings gemeint.
Hintergrund ist Auseinandersetzung mit einem Fan
Hintergrund der jüngsten Proteste vor dem Köln-Spiel ist neben der sportlichen Krise der Regressanspruch des Vereins gegen einen Fan, der eine Verbandsstrafe in Höhe von 5000 Euro zuzüglich der verbundenen Verfahrenskosten übernehmen soll. Das Landgericht Essen hatte die Rechtsauffassung von Rot-Weiss Essen in der Vorwoche bestätigt.
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Der Anhänger wurde vom Verein eindeutig identifiziert. Er soll während des Heimspiels gegen den SV Rödinghausen im September 2016 wiederholt und vorsätzlich Gegenstände auf das Spielfeld geworfen haben. Nun wird er dafür vom Klub zur Kasse gebeten. Die Reaktion einiger RWE-Fans ließ nicht lange auf sich warten: "Lieber Existenzen riskieren, als eigenes Handeln reflektieren", war in der Westkurve zu lesen.