Essen. Sven Demandt ist nicht mehr RWE-Trainer. Nun muss ein anderer versuchen zu beweisen, dass das Team oben mitspielen kann. Ein Kommentar.

Rot-Weiss Essen hat den Daumen gesenkt und hofft damit, die Lösung gefunden zu haben. Wie immer muss es der Trainer ausbaden. Immerhin hatte RWE zuvor eine bemerkenswerte Geduld bewiesen, als nach dem miserablen Auftritt gegen Wegberg-Beeck der Aufsichtsrat Sven Demandt noch den Rücken stärkte.

RWE wirkt zu Hause immer ängstlich und konfus

Man habe weiterhin Vertrauen, dass Demandt mit seinem Team die Kurve kriegen könnte. Und der leidenschaftliche Auftritt in Wattenscheid ließ hoffen. Doch nach der desolaten Darbietung gegen Verl sahen sich die Verantwortlichen gezwungen, zu handeln. Kontinuität hin oder her. Nun muss ein anderer Trainer den Anspruch erfüllen und beweisen, dass dieses Personal tatsächlich in der Lage ist, oben mitzuspielen.

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Zweifel sind angebracht. „Wir haben schon vieles probiert und haben erfahrene Spieler, die es auch mal selbst in die Hand nehmen könnten“, meint Demandt. Warum tun sie es nicht? Auswärts haben sie einen Plan, machen vieles richtig. Zu Hause wirkt RWE fast immer ängstlich und konfus, macht fast alles falsch. Mal wirkt das Team konditionell schwach, dann wiederum wie in Wattenscheid hatte es in Unterzahl Power bis zur allerletzten Sekunde.

Wie geht das? RWE hat gemeinsam versagt, aber es sind die Stützen, auf die der Verein baut, die regelmäßig bei Druck einknicken. Schon in der Vorsaison war das unbegreiflich. Natürlich steht Demandt auch hier in der Verantwortung, denn er hat diese Spieler für gut befunden und ausgewählt. Aber oft erkennt man Fehler leider erst, wenn man sie gemacht hat.

„Wir müssen uns fragen, wie wir dorthin kommen, wo wir hinwollen”, sagt Demandt. Man könne es auch mal anders machen, zusammenstehen und sagen, da müssen wir jetzt durch. Dazu braucht es allerdings unbedingtes Vertrauen. Doch das ist aufgebraucht.