Essen. Vor knapp 10.000 Zuschauern kam Rot-Weiss Essen gegen den SC Verl nicht über ein 1:1 hinaus. RWE-Mittelfeldspieler Kevin Grund verletzte sich.

Rot-Weiss Essen bleibt das sechste Spiel in Folge ungeschlagen. Vor 9.677 Zuschauern kam der RWE nicht über ein 1:1 (0:0) gegen den SC Verl hinaus. Es ist jedoch auch das fünfte Remis in dieser Phase.

RWE hatte zum großen Familientag ausgerufen. Dementsprechend erwartete der Vorsitzende Prof. Dr. Michael Welling vor dem Spiel zwischen 10.000 und 12.000 Zuschauern. Allerdings machte das Wettern den Bergeborbeckern einen Strich durch die Rechnung. Der Essener Dauerregen verhinderte wohl ein größeres Aufkommen im Publikum.

Zumindest in der ersten Halbzeit sollten die Zuhausegebliebenen nicht viel verpasst haben. Die Mannschaft von Trainer Sven Demandt agierte bisweilen zögerlich und vorsichtig. Zwar hatte Stürmer Marcel Platzek bereits nach fünf Minuten, in der Mitte war Kai Pröger für den Kopfball jedoch zu klein. Eine Viertelstunde später kam die Hereingabe vom Flügelflitzer selbst nach sehenswerter Hackenvorlage durch Timo Brauer. In der Mitte konnte jedoch Julian Stöckner vor den RWE-Angreifern klären. Sonst gab es im ersten Spielabschnitt nur einen Weitschussversuch von Robin Urban (29.).

Von Verl kam bis dato wenig. Ein Fernschuss von Gianluca Marzullo (18.), einer von Verls aggressivem Sechser Bastian Müller, der sein Ziel nur knapp verfehlte (37.). Die Ostwestfalen beschränkten sich auf die Arbeit gegen den Ball und wurden gegen die sichere Essener Abwehr ansonsten nie gefährlich.

Und so mussten die Anwesenden bis zur Halbzeitpause warten, ehe der erste Treffer fiel. Bei den Grundschulstadtmeisterschaften setzte sich die Hövel-Grundschule Altenessen mit 1:0 durch und nahm den knapp einen-Meter-großen Pokal im Champions-League-Look mit nach Hause.

Zur Halbzeit kamen die Ostwestfalen besser aus der Kabine. Der Verler Offensivdrang deutete sich bereits vier Minuten nach dem Wiederanpfiff nach dem Weitschuss von Viktor Maier mit anschließender Glanzparade von Keeper Robin Heller an. Knapp zehn Minuten später drückte Gianluca Marzullo eine Flanke von Jan-Lukas Liehr über die Linie. 0:1. Die Essener Fans, die schon die erste Halbzeit mit einem Pfeifkonzert quittierten, machten ihrem Unmut mit „Wir haben die Schnauze voll“-Gesängen weiter Luft. Kurz nach dem Treffer probierten es die Verler wieder mit einem Fernschuss, diesmal ein Gewaltroller von Viktor Maier.

Demandt reagierte, brachte sofort mit Cedric Harenbrock und David Jansen zwei frische Offensivkräfte für Nico Lucas und Kamil Bednarski. Doch auch in der Folge war es für die von nun an verunsichert agierenden Essener schwierig. Ein Schuss von der Strafraumkante durch Kapitän Benjamin Baier wurde gleich von mehreren schwarz-gekleideten Verler geblockt, der Nachschuss vom eingewechselten Jansen landete in den Armen von Keeper Robin Brüseke (67.). Ansonsten schaffte es die Demandt-Elf nur sehr schwer mal einen gefährlichen Ball aufs Verler Gehäuse zu setzen. Da half auch in der Schlussphase die Brechstange nicht mehr viel. Erst in der 90. Minute sorgte der Kopfballtreffer von Robin Urban für etwas Erleichterung. Mehr als der eine Punkt sprang jedoch am Ende nicht heraus.

Eine weitere Hiobsbotschaft gab es dennoch für den RWE: Kevin Grund blieb nach einem Zweikampf vor der Gegentribüne verletzt liegen und musste den Platz verlassen. Für ihn kam Hervenogi Unzola. Grund humpelte mit bandagiertem Knöchel den langen Weg wieder zurück. Doch auch Verl musste einen Verletzten beklagen: Jannik Schröder musste mit dicken Knöchel runter (83.). Bemerkenswert jedoch: Trotz des Rückstands und der wenig verbleibenden Zeit half Innenverteidiger Philipp Zeiger dem verletzten Verler vom Platz. Das Fairplay und die Geduld sollten sich am Ende noch lohnen.