Essen. Rot-Weiss Essen trifft beim Auswärtsspiel in Uerdingen am Dienstag auf einen Aufsteiger mit großen Ambitionen. Doch die Zahlen sprechen für RWE.
- Die Schwächen in der Arbeit gegen den Ball bereitet den RWE-Verantwortlichen weiterhin Sorge.
- Die Masse an Gegentoren schon zu diesem Zeitpunkt ist RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas unerklärlich.
- KFC-Coach Michael Wiiesinger spricht bei RWE von einer der „stärksten Mannschaften der Liga“.
Für Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen kommt es nun Schlag auf Schlag. Eigentlich hätte man noch die emotionale Achterbahnfahrt vom 3:3 beim Bonner SC zu verdauen, da wartet am Dienstag um 18.30 Uhr (live bei uns im Ticker) schon der nächste Aufreger: In der Grotenburg geht es gegen Aufsteiger KFC Uerdingen, den viele Experten bei der Meisterschaftsfrage auf der Rechnung haben. „Es soll ein Topspiel sein, und wir wollen unseren Teil dazu beitragen, dass es auch eins wird“, so RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas, der sich die Vorfreude auf die sicher proppevolle Grotenburg nicht nehmen lassen will.
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Auch nicht nach Ansicht des Videomaterials am Sonntag, gemeinsam mit der Mannschaft, wo doch eigentlich immer wieder derselbe Film läuft: Individuelle Fehler in der Abwehr kosten Punkte. Als momentaner Tabellenelfter mit fünf Punkten hätten es zu diesem Zeitpunkt durchaus vier Zähler mehr sein können, beide Auswärtspartien waren bislang zu gewinnen. „Wir müssen die individuellen Fehler unbedingt abstellen und wieder dahin zurückfinden, als Mannschaft zu verteidigen. Die Gegentore, die wir in der Masse jetzt schon kassiert haben, sind mir nicht erklärbar“, rätselt der Sportdirektor über die offen zu Tage tretenden Schwächen in der Arbeit gegen den Ball. Dass es auch anders geht, hatte das Team im DFB-Pokal gegen Mönchengladbach eindrucksvoll dokumentiert. „Da hat das Team ja über 80 Minuten lang bewiesen, dass es es kann. Offensichtlich gibt es bei dem einen oder anderen dann doch eine Konzentrationsschwäche, da müssen wir viel galliger in den Zweikämpfen sein“, fordert Lucas und denkt da speziell an das dritte Gegentor in Bonn, als die Hintermannschaft für einen Moment komplett abschaltete.
Zaghafter Erklärungsversuch: Das Team sei in Gedanken schon bei der Einleitung des Gegenangriffs, mache praktisch den zweiten Schritt vor dem ersten. Ein fataler Trugschluss. In Uerdingen wartet auf die Essener ein selbstbewusster Aufsteiger, der mit neun Punkten auf Rang fünf voll im Soll liegt. Trainer Michael Wiesinger sprach nach dem 2:1-Erfolg vom Wochenende gegen die SG Wattenscheid 09 von „drei Big Points“, denen am Dienstag drei weitere folgen sollen. Aber der ehemalige Profi erwartet mit RWE eine der „stärksten Mannschaften der Liga“, die ihre besonderen offensiven Qualitäten im Umschaltspiel habe.
Die Statistik spricht für RWE
Die Gäste können die Komplimente nur zurückgeben. „Dass der KFC mit seinen vielen Spielern, die über Profi-Erfahrungen verfügen, eine besondere Qualität hat, ist kein Geheimnis. Er verteidigt gut mit seiner Dreierkette und arbeitet sehr kompakt gegen den Ball. Ich sehe ein 50:50-Spiel, in dem am Ende die Tagesform entscheiden wird“, mutmaßt Jürgen Lucas.
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Mut macht den Essenern der Blick in die Statistik. In der Bilanz liegt man bei Siegen (16:12) klar vorn, und auch der vergangene Vergleich in der Grotenburg wurde gewonnen: 4:1 nach Verlängerung siegte man im Oktober 2015 im Niederrheinpokal. Nach 90 Minuten stand es 1:1, in der Verlängerung trafen Windmüller, Studtrucker und Soukou. Allesamt schon wieder jüngere RWE-Geschichte.