Essen. Rot-Weiss will sich am Sonntag gegen den 1. FC Köln II für die Heimpleite gegen den Wuppertal rehabilitieren und den ersten Dreier einfahren.
Nach dem Fußball-Fest im DFB-Pokal und der schnöden Pflicht im Verbandspokal konzentrieren sich die Rot-Weissen auf das Kerngeschäft. Am Sonntag geht es wieder um Regionalliga-Punkte. An diesem vierten Spieltag ist die U 21 vom 1. FC Köln zu Gast an der Hafenstraße (Anstoß 14 Uhr).
Die Saison ist noch taufrisch, gerade mal zwei Spiele hat RWE absolviert, doch schon wieder grummelt es an der Hafenstraße. Nach einem überzeugenden Auftritt beim BVB II (2:2) genügte ein einziger, unbegreiflich schwacher Auftritt gegen den Wuppertaler SV (1:3), um Skepsis auszulösen. Diese Pleite war schmerzhaft und kam für RWE zum ungünstigsten Zeitpunkt, mitten rein in die Euphorie nach einem wirklich starken Start in Dortmund. Dass man ausgerechnet gegen den Westrivalen gestrauchelt ist und dann auch noch auf eigenem Rasen vor über 10 000 Zuschauern, das alles ist aus Essener Sicht ziemlich blöd gelaufen.
Niederlagen gegen Wiedenbrück und Uerdingen
Einige Fans waren wohl derart geschockt von der Vorstellung ihrer Mannschaft, dass sie kurzerhand alles in Frage stellen und bezweifeln, dass dieses Personal samt Trainer das Zeug dazu hat, oben mitzumischen. Die düstere Gedanken sind zwar nach dem Gala-Auftritt im DFB-Pokal gegen die Elite-Kicker aus Mönchengladbach wieder etwas verflogen, doch der zugegeben glanzlose 2:0-Sieg im Verbandspokal gegen den Landesligisten FC Kray wurde dann doch schon ziemlich kritisch beäugt.
Und nun kommt Köln. Ein Sieg muss her, so viel steht fest. Weil RWE Hausherr ist und noch etwas gutzumachen hat, weil Rot-Weiss ehrgeizige Ziele hat, und weil die jungen Geißböcke bislang keine großen Sprünge gemacht haben. Das letzte Argument allerdings zieht nicht wirklich. Der FC hat seine ersten beiden Spiele zwar verloren, gegen Wiedenbrück (1:4) und beim Aufsteiger KFC Uerdingen (1:2), doch zumindest die Uerdinger gehören aufgrund des qualifizierten Personals zum Kreis der Titelkandidaten. Trotzdem hielt Köln dort bis zwei Minuten vor Abpfiff noch einen Punkt in der Hand.
2:0 im Test gegen Fortuna Köln
„Köln hat eine gute Mannschaft“, betont RWE-Trainer Sven Demandt, nicht nur wegen der überzeugenden Vorsaison, als die Kölner direkt hinter Essen auf Rang sechs ins Ziel kamen. Einen einstelligen Tabellenplatz beanspruchen die Rheinländer auch diesmal, weshalb sie nach ihrem miesen Start erst recht motiviert sein dürften. Vor einer Woche hat das Team von Trainer Patrick Helmes den Drittligisten Fortuna Köln in einem Testspiel mit einer richtig guten Vorstellung und einem 2:0 in die Schranken gewiesen.
„Mal sehen, mit welcher Mannschaft sie bei uns auflaufen werden“, sagt RWE-Sportdirektor Jürgen Lucas. Die Bundesliga beginnt an diesem Wochenende, insofern wird künftig wohl auch der eine oder andere Profi wieder beim eigenen Nachwuchs aushelfen.
Egal, die Rot-Weissen sind entschlossen, den ersten Dreier einzufahren. „Es wir aber ein schweres Spiel“, ahnt Lucas. „Doch wir müssen jetzt den nächsten Schritt machen, das erwarten wir von den Jungs, und das haben wir ihnen auch deutlich gesagt.“ Deshalb die Order: mutig nach vorne spielen. Lucas findet auch klare Worte, wenn er an die Partie gegen Wuppertal denkt: „Das war eine richtig schlechte Leistung und sollte in dieser Form nur einmal in der Saison vorkommen.“