Essen. Auch in der Regionalliga haben die Vereine mit Problemfans zu tun. Vertreter von Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen loben den DFB.

  • Auch in der Regionalliga haben die Vereine mit Problemfans zu tun
  • Vertreter von Rot-Weiss Essen und Rot-Weiß Oberhausen loben den DFB
  • Mehr als 80 000 Euro musste RWE für das Fehlverhalten einiger Fans in der vergangenen Saison bezahlen

Als Michael Welling bei der letzten Mitgliederversammlung von Rot-Weiss Essen am 11. Juni zum Tagesordnungspunkt Verbandsstrafen kam, kippte die Stimmung. Denn der Präsident des Fußball-Regionalligisten präsentierte bedrückende Zahlen. Mehr als 80 000 Euro musste der Traditionsverein für das Fehlverhalten einiger Fans in der vergangenen Saison bezahlen. Eine enorme Summe für den finanziell nicht auf Rosen gebetteten Klub.

Darüber hinaus erhielt RWE sowohl in der Meisterschaft als auch im Niederrheinpokal eine Bewährungsstrafe. Bei einem weiteren Vergehen hätte eine Kollektivstrafe in Form eines Geisterspiels gedroht. Und das in der vierten Liga. „Probleme mit Fans haben nichts mit der Ligazugehörigkeit, sondern mit dem Zuschaueraufkommen zu tun“, erklärt Welling, dessen Verein im Schnitt rund 8000 Besucher pro Spiel begrüßt.

Die Ankündigung des DFB, in Zukunft auf Kollektivstrafen verzichten zu wollen, wird in Essen erfreut zur Kenntnis genommen: „Es ist ein vernünftiges Zeichen des DFB“, sagt Welling. „Sippenhaft kritisieren wir schon länger. Stattdessen muss der Dialog zwischen Fans, Vereinen und Verbänden intensiviert werden.“

Zustimmung erhält der Essener Vorsitzende vom Ligarivalen Rot-Weiß Oberhausen. Im Februar musste das Heimspiel gegen die U23 des BVB aus Sicherheitsbedenken abgesagt werden. Der Grund war die zeitgleiche Sperrung der Dortmunder Südtribüne.

Oberhausens Vorstandsmitglied Thorsten Binder ist genau wie Welling der Meinung, dass Pauschalisierungen der falsche Weg seien: „Das ist nicht zielführend. Kollektivstrafen erzeugen bei den Fans Solidaritätseffekte. Dies hat der DFB zu spüren bekommen.“