Essen. Es war wieder ein typisches Pokalspiel. Der Favorit RWE mühte sich gegen den tapferen Gegner FC Kray. Das Derby blieb im Ergebnis unspektakulär.
Der Favorit hat es gerichtet, die große Überraschung ist ausgeblieben. Regionalligist Rot-Weiss Essen arbeitete sich gegen den tapferen Landesligisten FC Kray lange Zeit ab, doch am Ende gab es Am Hallo einen hochverdienten 2:0 (0:0)-Sieg, mit dem der Viertligist in die zweite Runde des Verbandspokals eingezogen ist. Dort steht ihm nun eine ähnliche Aufgabe bevor, denn Gegner ist der 1. FC Kleve, auch der spielt in der Landesliga. Die zweite Runde ist für den 3. September terminiert.
Rund 1500 Zuschauer waren nach Stoppenberg gekommen und natürlich neugierig, wie die Teams ihre so unterschiedlichen Aufgabe lösen würden. Krays Trainer Muhammet Isiktas hatte ja versichert, dass er sich etwas einfallen lassen würde. Aber es lag natürlich nah, dass die Krayer erst einmal die Schotten dicht machen würden. Und so war es auch. Das Spiel entwickelte sich genau so, wie man es erwarten konnte. Der Außenseiter stand teilweise mit sechs Spielern am eigenen Strafraum, und der Favorit übernahm die Initiative.
Einige Veränderungen im Team
RWE-Trainer Sven Demandt hatte seine Mannschaft, die sich so bravourös im DFB-Pokal gegen Gladbach geschlagen hatte, auf einigen Positionen verändert. Youngster Timo Becker verteidigte für Dennis Malura, Cedrik Harenbrock ersetzte Kevin Grund in der Offensive und war durchaus ein Aktivposten. Robin Urban verteidigte neben Zeiger, David Jansen übernahm die Arbeit für den angeschlagenen Platzek in der Sturmspitze. Und Jansen war es auch, der die erste Chance besaß. Nach einer Ecke köpfte er an die Latte (13.). Es folgten zwei weitere Möglichkeiten durch Benjamin Baier, der Keeper Marius Delker aus der Distanz prüfte (17./ 19.).
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Schon da zeichnete sich ab, dass es ein Geduldsspiel werden würde für die Rot-Weissen, was nicht immer ganz so attraktiv daherkommt. Ohne Hektik suchten sie die Sollbruchstelle in der gegnerischen Deckung, doch die Krayer blieben aufmerksam und ließen nicht mehr allzu viel zu. „Wir hatten drei, vier gute Chancen, um ein frühes Tor zu machen“, sagte Sven Demandt. „Und wenn der Gegner es dann gut macht, entwickelt sich so ein Spiel. Da bekommt man dann mehr Probleme als normal nötig ist.“
Und mit ein bisschen Dusel wären die Krayer sogar unmittelbar vor dem Pausenpfiff in Führung gegangen. Nach einem Freistoß zeigte RWE-Keeper Marcel Lenz eine Unsicherheit, das kurze Eck war plötzlich offen, doch Milan Delevic fand den Weg nicht.
0:0 zur Pause. „Wie kann das nur sein?“, fragten sich wohl einige RWE-Fans enttäuscht. Nun, das hatten sich die Elite-Kicker aus Gladbach am vergangenen Freitag sicherlich auch gefragt. Typisch Pokalspiel eben.
Sachlich gearbeitet und mit Erfolg belohnt
Während die Rot-Weissen ohne große Vehemenz, aber sachlich weiterarbeiteten, wurde der FCK mutiger und erreichte für einige Zeit Augenhöhe. Einen Freistoß von Kevin Steuke parierte Lenz (55.). Das war’s allerdings auch schon mit den Krayer Chancen.
Kevin Grund schließlich machte der unsicheren Situation ein Ende. Kurz nach seiner Einwechslung traf er zum 1:0 (66.), als er sich durchtankte und die Kugel ins lanke Eck beförderte. Nach einer Ecke war wohl Robin Urban mit dem Scheitel am Ball und verlängert ihn zum 2:0 ins Netz (76.). Der Favorit war zufrieden. „Wir sind das Spiel mit der nötigen Ernsthaftigkeit angegangen, so, wie wir das wollten“, meinte Sven Demandt.