Essen. Der Schwung und die Spielfreude beim 2:2 in Dortmund sollen im ersten Derby gegen den Wuppertaler SV an der Hafenstraße fortgeführt werden.
- Der Schung und die Spielfreude aus dem Dortmund-Spiel soll auf die Ränge überspringen.
- RWE-Coach Sven Demandt freut sich über komfortable personelle Situation und will Leistung im Training sehen.
- WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen schaute sich das RWE-Spiel an und nimmt die Außenseiterrolle an.
Bei Rot-Weiss Essen geht es in diesen Wochen Schlag auf Schlag. Nach dem bemerkenswerten Einstieg in die Saison beim 2:2 in Dortmund wartet nun am Sonntag an der Hafenstraße (14) der erste Derby-Kracher auf das Team von Trainer Sven Demandt. Gäbe es einen schöneren Zeitpunkt für die Fans für ein Duell mit der ungeliebten Nachbarschaft? Wohl kaum.
Neuzugang Kai Pröger hat sich schon einiges über den Gegner berichten lassen und schickte passend zu seiner Spielweise eine Offensiv-Attacke an die Gäste: „Da holen wir uns die drei Punkte, die uns schon gegen Dortmund zugestanden haben“, meinte der Flügelflitzer kess.
Kampfansage von Pröger eigentlich unnötig
Sein Trainer schmunzelt bei dieser Aussage und meint: „Kai kennt sich in der Liga noch nicht so aus, das hätte er gar nicht tun müssen, das Derby ist auch so schon emotionsgeladen genug.“ Meistens sogar eine Spur zu viel, selten gingen in letzter Zeit diese Partien ohne gegenseitige „Pyro-Geschenke“ über die Bühne. Beim nächsten Mal könnte es das eine Mal zu viel sein, nicht umsonst spielt RWE zur Zeit auf Bewährung. Wer diesmal zündelt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass „seine“ Westkurve danach wohl menschenleer bleibt.
Davon lässt sich das Team seine Vorfreude auf das Spiel natürlich nicht nehmen: „Alle Spieler sind gesund und munter“, so Demandt, wenn man von den Langzeit-Ausfällen Kamil Bednarski und Daniel Engelbrecht absieht. Der Trainer befindet sich laut eigener Aussage momentan in einer komfortablen Lage: Die, die er gegen Dortmund aufgeboten hat, haben voll und ganz überzeugt, jene, die draußen bleiben müssen, drängen nach und bieten sich als echte Alternativen an. „Wir haben noch vier Trainingseinheiten, und ich bin jemand, der viel Wert auf die Trainingsleistung legt. Gut möglich, dass ich was ändere“, heizt Demandt den Konkurrenzkampf noch an.
Wiedersehen mit Windmöller und Grebe
Der RWE-Coach hatte sich vergangenen Samstag selbst ein Bild gemacht vom Sonntagsgegner und beim 1:1 des WSV gegen Bonn war, vorsichtig ausgedrückt, nichts dabei, was einem Rot-Weissen Angst einflößen konnte. Natürlich werden die ehemaligen RWE-Spieler Gino Windmöller und Daniel Grebe mit einer Extraportion Motivation anreisen, aber der Respekt vor ihren ehemaligen Mannschaftskollegen wird nicht geringer sein.
WSV-Trainer Stefan Vollmerhausen jedenfalls, der sich vom kommenden Gegner im Stadion Rote Erde persönlich ein Bild machte, geht vor dem Treffen gleich in Demutshaltung über: „Essen hätte den Sieg in einer Partie auf hohem Niveau verdient gehabt. Wir fahren am kommenden Sonntag nicht als Favorit an die Hafenstraße, aber das war schon vorher klar. RWE will um den Aufstieg mitspielen, wir haben andere Ziele. Trotzdem wollen wir was holen.“
Entscheidend wird auch vermutlich sein, in wieweit die Rot-Weissen die Kulisse – erwartet werden 10 000 plus X – mitnehmen werden auf ihrer Euphoriewelle. Sonntag in Dortmund übte man nach Schlusspfiff jedenfalls den Schulterschluss. „Aber in der Vorsaison fing es die ersten beiden Spiele auch so an, danach haben wir vier Mal in Folge verloren, dann kam uns die Überzeugung abhanden“, mahnte Demandt.
Natürlich hofft auch er, dass der Funke auf die Ränge überspringt, denn auch wenn andere Teams wie Viktoria Köln oder KFC Uerdingen einen höheren Etat haben mögen: „Nur, wenn unsere Fans hinter uns stehen, können wir erfolgreich Fußball spielen. Dann ist das ein echtes Pfund“, so Demandt