Essen. Zur Vorbereitung auf die neue Saison stieg das Essener Lokalderby zwischen Schwarz-Weiß und Rot-Weiss am Uhlenkrug. Der Regionalligist siegte.
Rot-Weiss Essen ist wieder mit beiden Beinen auf dem Boden. Eine Woche nach der vielbeachteten Gala gegen Champions-League-Teilnehmer Borussia Dortmund mühte sich der Regionalligist, um erst nach dem Wechsel den 3:1-Sieg gegen Oberligist ETB Schwarz-Weiß einzufahren. Ein Ergebnis, mit dem ETB-Coach Manfred Wölpper sicher ganz gut leben konnte.
Als die Partie am Uhlenkrug mit zehnminütiger Verspätung angepfiffen wurde, begann auf Seiten der Gastgeber das große Namenraten. Vom alten Personal hatten es gerade noch vier Akteure in die Startformation geschafft, der Rest war neue Belegschaft. Und die zeigte von Beginn an, dass sie die Packung in der letzten Begegnung vergessen machen wollten. Der ETB machte geschickt die Räume eng und zu Beginn auch überraschend das Spiel nach vorne. Und ging sogar in Führung.
Schwarz-Weiß mit sehenswerter Führung
Nach 16 Minuten führte wieder einmal ein Standard, zur Zeit nicht gerade die Spezialität der Gäste, zum rot-weissen Rückstand: Kevin Kehrmann hatte die Ecke hereingebracht, Athanasios Tsourakis mit dem Kopf verlängert, und Robin Fechner, in der Rückrunde noch in der Krayer Abwehr beschäftigt, setzte ziemlich unbedrängt einen Seitfallzieher an. Vom Innenpfosten prallte die Kugel am verdutzten RWE-Neuzugang Hervenogi Unzola vorbei über die Linie. 1:0 -- schau an, schau an!
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Bei den Gästen funktionierte das Umschaltspiel, wie in der Vorwoche gegen den BVB praktiziert, anfangs überhaupt nicht. Allerdings legte RWE seine Karten auch noch nicht offen: Kaum vorstellbar, dass zum Saisonstart Platzek, Baier, Grund und Urban in der Startelf fehlen werden. Als Ismail Remmo in den Lauf von Pröger passte und Kamil Bednarski knapp drüber köpfte, sah es schon nach Fußball aus.
Eigentor führt zum Ausgleich für RWE
Wie man genauer trifft, demonstrierte Paul Voß nach 39 Minuten - leider ins eigene Tor. Sein Kopfball ging über Ricardo Seifried hinweg, Dennis Malura hielt zur Sicherheit noch einmal den Fuß hin: 1:1. Dennoch, das Remis zur Pause kam doch überraschend.
Nach dem Wechsel wurde auf Gästeseite erwartungsgemäß mehr Stammpersonal aufs Feld geschickt. Kurios ging es nach 56 Minuten im ETB-Strafraum weiter: Robin Fechner schlug eine hohe Rückgabe auf den eingewechselten ETB-Keeper Florian Albri, der verbotenerweise die Hände zur Hilfe nehmen musste. Freistoß auf der Torraumlinie für RWE: Kapitän Benjamin Baier drosch ihn flach an der Mauer vorbei, doch auf der Linie klärte Marvin Ellmann, ein Ex-Rot-Weisser.
Spiel verlagert sich in ETB-Hälfte
Das Spiel verlagerte sich jetzt noch mehr in die ETB-Hälfte. Der Ball lief jetzt flüssiger durch die rot-weissen Reihen. Für die Führung des Favoriten musste aber ein Standard her: Baier führte den Freistoß mit Effet aus und Boris Tomiak lenkte ihn mit ganz langem Bein in die lange Ecke.
Und als Maximilian Güll im Strafraum das Bein gegen Kevin Grund ausfuhr, legte sich erneut Baier den Ball auf den Punkt: 3:1 (75.), allmählich wurde es standesgemäß. Damian Peterburs (79.) vergab aus kurzer Distanz die Chance, noch zu verkürzen, da war die Gästeabwehr zu sorglos. Dem Spielverlauf hätte es nach der Pause nicht mehr entsprochen.
So spielten die Teams
ETB Schwarz-Weiß -- Rot-Weiss 1:3 (1:1)
ETB: Seifried (46. Albri), Gülln(89. Kryeziu), Michalsky (46. G. Tomasello), Fechner, Voss (53. Canpolat), Kehrmann (87. Disci), Tsourakis 73. Peterburs), A. Tomasello (41. Erdogan), Walkenbach (46. Nguanguata), Yahkem (82. Amoako), Ellmann (61. Fakhro).
RWE: Heller, Unzola, Zeiger (46. Tomiak), Becker, Malura (46. Baier), Lucas, Meier (46. Urban), Pröger (46. Harenbrock), Remmo (46. Platzek), Cokkosan (46. Grund), Bednarski (56. Ngankam).
Tore: 1:0 Fechner (16.), 1:1 Voss (ET, 39.). 1:2 Tomiak (69.), 1:3 Baier (FE, 75.)
Zuschauer: 1200