Essen. . Beim 6:0-Sieg beim VfL Rhede sorgen die Neuzugänge sowie die eigenen Jugendspieler für viel frischen Wind. Gastspieler Marco Müller trifft.

  • Die Neuzugänge sorgen im Angriff bei RWE für mächtig Belebung
  • Gastspieler Marco Müller trifft gleich ins Schwarze, Mittwoch in Bocholt gibt es einen anderen Probespieler
  • Timo Brauer musste wegen eines Zusammenpralls im Training kurzfristig passen

VfL Rhede - Rot-Weiss Essen 0:6 (0:2)

RWE, 1.HZ: Lenz, Cokkosan, Zeiger, Tomiak, Becker, Meier, Müller, Harenbrock, Remmo, Pröger, Ngankam.

RWE, 2.HZ: Lenz, Cokkosan, Urban, Tomiak, Müller, Skuppin, Grund, Baier, Bednarski, Malura, Platzek.

Tore: 0:1 Müller (2.), 0:2 Pröger (5.), 0:3 Platzek (50.), 0:4 Bednarski (52.), 0:5 Baier (66.), 0:6 Tomiak (80.).

Ein Anfang ist gemacht, mit 6:0 (2:0) gegen den Landesligisten VfL Rhede fiel er für Regionalligist Rot-Weiss Essen auch durchaus standesgemäß aus. Die Erkenntnisse aus den ersten 90 Spielminuten der taufrischen Vorsaison wollte RWE-Trainer Sven Demandt aber nicht zu hoch hängen: „Das war ganz ordentlich, wenn man auch bedenkt, wie schwer die Trainingswoche zuvor war.”

2:0 schon nach fünf Minuten

Anfangs dachte nicht nur er, sondern auch die mitgereisten Fans, die Rot-Weissen würden sich auf die WSV-Spuren begeben, der es tags zuvor gegen Kreisligist Sonnborn (20:0) toll trieb. Gerade zwei Minuten waren gespielt, da warf Gastspieler Marco Müller mit einem knackigen Schuss im Strafraum zum 1:0 seinen Hut in den Bewerbungsring, nur drei Minuten später legte Neuzugang Kai Pröger in Abstaubermanier nach. 2:0 nach fünf Minuten – eine tolle Schlagzahl. Doch danach legte sich der Sturm bis zur Pause, obwohl besonders Roussel Ngankam mehrmals die Chance zur Aufstockung hatte. Zumindest war er nach langer Verletzungspause wieder dabei, während Nico Lucas’ Knie noch keine Einsatzzeit zuließ und Timo Brauer nach Trainingszusammenprall seinen Spann kühlen durfte.

Die lange Durststrecke bis zur Pause schmeckte auch dem Chefcoach nicht: „Nach der Führung sind wir wieder in einen gewissen Trott verfallen, wo ich sage, boah, den möchte ich eigentlich nicht mehr haben”, grummelte Demandt.

Setzte schon Duftmarken auf der rechten Angriffsseite:  Kai Pröger ( rechts).
Setzte schon Duftmarken auf der rechten Angriffsseite: Kai Pröger ( rechts). © Thorsten Tillmann

Dennoch zeichnete sich auch da schon ab, dass die Neuen im Angriff für Belebung und weiteren Konkurrenzkampf sorgen werden, allen voran Kai Pröger, der seine rechte Seite gut bespielte und auch bei Ecken eine neue Gefährlichkeit ins Standardspiel brachte. Nicht unerwähnt bleiben sollen aber die Leistungen der Eigengewächse: Ismael Remmo mit seiner starken Technik am Ball und der stets unaufgeregte Boris Tomiak mit seinem grundsoliden Spiel in der Innenverteidigung deuteten an, dass sie mehr als Ergänzungsspieler werden können. Das galt auch für Simon Skuppin, der nach der Pause sein auffälliges Stellungsspiel im Mittelfeld mit großem Spielverständnis zeigen durfte.

Der Konkurrenzkampf im Tor ist nach dem Testspiel nicht zu beurteilen. Neuzugang Marcel Lenz, der durchspielte, konnte wegen Beschäftigungslosigkeit am Ende nur wegen seiner schreiend orangefarbenen Stutzen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Die Rheder, erst einen Tag zuvor wieder ins Training eingestiegen, waren für weitere Beurteilungen kein Maßstab.

Mittwoch mit nächstem Probespieler

Bliebe noch die Frage nach der Kaderaufstockung. Hier konnte der Ex-Mannheimer Müller – ebenfalls auf seinen Positionen im defensiven Mittelfeld und später auf der rechten Abwehrseite krass unterfordert – mit seinem routinierten Stellungsspiel und nicht zuletzt aufgrund seines Tores eine gelungene Bewerbung hinterlassen, auch wenn sich Trainer Demandt danach nicht in die Karten schauen ließ: „Marco hat gerade noch Relegation für Mannheim gespielt und war Stammspieler, da ist doch klar, dass er für die Regionalliga taugt. Wir müssen schauen, am Dienstag oder Mittwoch kommt ein anderer Probespieler, und wenn beide gut waren, müssen wir hinterher entscheiden, welcher von beiden mehr Sinn für unser Spiel macht. Wir werden auf jeden Fall einen nehmen, der mehrere Positionen spielen kann”, erläutert Demandt die weitere Vorgehensweise bei der Auswahl für die frei gewordene Weber-Stelle.