Essen. Rot-Weiss Essen empfängt zum letzten Heimspiel der Regionalliga-Saison den Revier-Rivalen RW Oberhausen. Der will noch Vizemeister werden.

  • Vor dem Derby gegen RWO steht für Rot-Weissen Essen fest, dass nicht mehr als Rang fünf möglich ist
  • RWE und RWO haben in der Rückrunde je zweimal verloren, doch der Gast holte zehn Punkte mehr
  • Neue Namen gibt es an der Hafenstraße noch nicht, aber zwei A-Jugendliche bekommen einen Vertrag

Zwei Spiele müssen die Essener Rot-Weissen in dieser Regionalliga-Spielzeit noch bestreiten, aber es ist bereits klar, dass in der Endabrechnung nicht mehr als Rang fünf herausspringen wird. Nicht schlecht auf den ersten Blick, aber auch nicht gut genug angesichts der hohen Ansprüche. Das letzte Heimspiel an diesem Samstag soll aber noch einmal ein kleiner Festakt werden. Von denen gab es nicht viele, und es wird auch nicht der letzte sein, denn das Verbandspokal-Finale gegen den MSV Duisburg (25. Mai) folgt ja auch noch. Aber ein Revierderby gegen Rot-Weiß Oberhausen, das hat immer einen besonderen Reiz (14 Uhr, Hafenstraße).

Mit 13 000 Zuschauern rechnet der Gastgeber, der freilich auch zahlreiche Freikarten an Schulen und Kindergärten verteilt hat. Gleichwohl bleibt es eine imposante Kulisse für ein Viertliga-Spiel, in dem es nur noch um das Ansehen geht. Die Gäste können zwar noch Vizemeister werden, aber mehr als ein bisschen Prestige bringt ihnen das natürlich auch nicht.

Packende Zweikämpfe wird es auch an diesem Samstag zwischen RWE und RWO geben.
Packende Zweikämpfe wird es auch an diesem Samstag zwischen RWE und RWO geben. © Micha Korb

„Platz zwei ist noch drin und den streben wir auch an“, sagt RWO-Trainer Mike Terranova und signalisiert ungebrochenen Ehrgeiz. Klar, und die Rivalität tut ihr Übriges.

Eine beachtliche Erfolgsserie in der Rückrunde hat die „Kleeblätter“ weit nach oben gespült, mit 35 Punkten sind sie das beste Team der Rückserie noch vor Viktoria Köln (31), 1. FC Köln II (28) und Rot-Weiss Essen (25).

Wenn aber die RWE-Fans die Saison Revue passieren lassen, ist die Grundstimmung zumeist Enttäuschung, obwohl ihre Jungs doch nur zweimal in der Rückrunde verloren haben. „Wir haben uns vor allem zu Hause schwer getan“, räumt Sportdirektor Jürgen Lucas ein. „Das müssen wir verbessern und werden es auch“, versichert er. Was natürlich für das Derby ebenfalls gilt.

Vier neue Bilder für RWE-„Freilichtmuseum“

Acht Spieler im Oberhausener Kader haben auch eine RWE-Vergangenheit: Torhüter Robin Udegbe, Oliver Steurer, Kai Nakowitsch, Benjamin Weigelt, Sinan Özkara, Tim Hermes, Daniel Heber und Güngor Kaya.

Das „Freilichtmuseum“ entlang der Einfahrt zum Stadion an der Hafenstraße wird an diesem Samstag vor dem Spiel erweitert mit einigen neuen Exponaten. Die GMS-Initiative, das Awo-Fanprojekt, die Fan- und Förderabteilung (FFA) sowie RWE lassen die „Kleine Gruga“ weiter wachsen. Um 12.30 Uhr werden vier großformatige Bilder enthüllt, die mit ihren Motiven von 1911 bis 1939 den Beginn von Rot-Weiss Essen zeigen und besonders den Gründer Georg Melches in den Mittelpunkt stellen.

Die Verantwortlichen an Hafenstraße wissen, wo sie den Hebel ansetzen müssen. Lucas bringt es auf einen Nenner: „Wir haben Probleme, Tore zu erzielen. Aber es ist auch schwer, uns zu schlagen.“ Die Defensive steht stabil, in der Offensive aber gibt es dringend Handlungsbedarf. Danach ist der Transferplan ausgerichtet. RWE sucht einen „Knipser“ und einen Spieler mit Tempo für die Außenbahn. Diese Positionen haben Priorität. Und dort müssen es Fußballer sein, die definitiv eine Verstärkung sind.

Fejzullahu laut RWE-Sportdirektor Lucas "ein interessanter Mann"

Und diese Kandidaten brauchen wohl kaum zum Probetraining erscheinen, weshalb man getrost davon ausgehen kann, dass Benedikt Zahn (21/ SF Siegen) der unter der Woche vorspielte, nicht unter diese Kategorie fällt. Aber es werden immer wieder mal Probespieler auftauchen, die Trainer Sven Demandt testen wird. Es könnte ja mal ein Talent dabei sein, da will man sich nichts nachsagen lassen.

Neue Namen gibt es noch nicht, allenfalls Mutmaßungen. Mergim Fejzullahu (23) von Alemannia Aachen ist so ein Spieler. „Ein interessanter Mann“, sagt Lucas nach wie vor. Mehr aber auch nicht.

Klar ist indes, dass die Rot-Weissen die beiden A-Jugendlichen Ismail Remmo und Boris Tomiak übernehmen wollen. Sie werden bis zum Saisonende oben mittrainieren, allein schon, um den Übungsbetrieb zu optimieren. Weil von den 17 Feldspielern derzeit nur Nico Lucas und Roussel Ngankam verletzt fehlen, konnte Demandt unter der Woche sogar mal wieder Zehn gegen Zehn spielen lassen.