Wuppertal. Einige RWE-Anhänger haben beim 3:2-Sieg der Essener in Wuppertal Pyrotechnik gezündet. Rot-Weiss droht deswegen ein Zuschauerausschluss.

  • Einige RWE-Anhänger haben beim 3:2-Sieg der Essener in Wuppertal Pyrotechnik gezündet
  • Rot-Weiss droht deswegen ein Zuschauerausschluss
  • Dem Vorsitzenden verdirbt dieser Vorfall die Stimmung

Rot-Weiss Essens Vorsitzender Michael Welling hatte nach dem 3:2-Sieg im Niederrheinpokal-Halbfinale beim Wuppertaler SV allen Grund, sich über einen bestimmten Vorfall aufzuregen. In seiner Entrüstung über das Zünden von Pyrotechnik im Essener Block schwang auch eine Portion Ernüchterung mit.

Das Halbfinale im Niederrheinpokal wird für Rot-Weiss Essen ein Nachspiel haben. Denn kurz vor Beginn der zweiten Hälfte zündeten Chaoten im Gästeblock Feuerwerkskörper. Trotz Aufforderung durch den Stadionsprecher wurden im Verlauf der zweiten 45 Minuten immer wieder Knallkörper gezündet. Auch im Fanblock des Wuppertaler SV ging ein Böller hoch. Auffälliger jedoch waren die RWE-Fans. Mal wieder.

Jetzt droht RWE die Mega-Strafe. Denn bereits im März ist der Verein einem Zuschauerausschluss nur knapp entkommen. Die Rot-Weissen mussten wegen Pyrotechnik auf den Rängen 6500 Euro zahlen. Dem Verein wurde damals mitgeteilt, dass weitere Vergehen einen Zuschauerausschluss zur Folge haben werden. Jetzt stellt sich die Frage, ob der Westdeutsche Fußballverband (WDFV) seine Drohung wahr macht. Wenn ja, wäre es der nächste finanzielle Rückschlag für RWE. Das Innogy-Aus, kommunale Sponsoren-Rückgänge, die erhöhte Stadionpacht – ein Zuschauerausschluss wäre die vierte Zusatzbelastung. Dementsprechend war die Stimmung bei RWE-Boss Michael Welling trotz des Finaleinzugs bescheiden.

Welling poltert

„Ehrlich gesagt: Es kotzt mich an, nach so einem Spiel über so etwas reden zu müssen. Das versaut mir die Stimmung“, polterte er nach dem Spiel. „So doof es klingt, es ist auch Routine für uns“, sagte der Funktionär. Er wollte keinen Gedanken daran verschwenden, dass der Verband in den kommenden Tagen wohl auf den Verein zugehen und eine empfindliche Geldstrafe festlegen werde. Die wird der Klub zahlen müssen.

Doch der RWE-Boss glaubt dennoch nicht an Einsicht bei den Fans: „Die Höhe der Strafe führt ja nicht dazu, dass ein anderes Verhalten kommt. Man muss an dieser Stelle mit allen Beteiligten überlegen, wie man vorgehen kann. Noch höhere Strafen auszusprechen bringt nichts.“ Welling ist davon überzeugt, dass auf die Meinung anderer seitens der Chaoten nur wenig gegeben werde: „Man sieht, dass denjenigen, die es immer wieder tun, es scheißegal ist. Dass ihnen nur wichtig ist, was sie selber tun und nicht, was andere Leute das sehen.“ Wichtiger sei es, das Thema Pyrotechnik „konzentriert, mit allen Beteiligten ligaunabhängig und verbandsunabhängig zu diskutieren und zu lösen.“ Höhere Strafen unter Berücksichtigung der Ligazugehörigkeit seien an dieser Stelle Unsinn.