Essen. Auf Rot-Weiss Essen kommen viele Hürden zu. Das weiß auch RWE-Präsident Michael Welling. Er hat sich mit der Investor-Idee beschäftigt.
- Auf Rot-Weiss Essen kommen viele Hürden zu
- Das weiß auch RWE-Präsident Michael Welling
- Er hat sich mit der Investor-Idee beschäftigt
Der Regionalligist Rot-Weiss Essen hatte seinen Fans via Facebook angeboten, Fragen an den Präsidenten Michael Welling zu stellen. Viele Anhänger folgten dem Aufruf. Und Welling nahm sich die Zeit - um teils sehr ausführlich zu antworten. Vor allem die Themen sportliche Entwicklung, die finanziellen Möglichkeiten und das Thema Investor standen bei den Fans hoch im Kurs.
Auf RWE kommen einige Hürden zu
Funke Sport titelte zuletzt, dass Rot-Weiss Essen den Rotstift ansetzen muss. Der Rückgang bei kommunalen Sponsoren, der Verlust des Sponsors Innogy (etwa 350.000 Euro) und die neue Stadionpacht. Auf RWE kommen einige Hürden zu, wie auch Welling immer wieder bestätigte.
Mit Blick auf die aktuellen Finanzen gab er auf der Homepage der Essener zu Protokoll: "Wir haben gerade den Jahresabschluss der vergangenen Saison finalisiert, den wir auf der nächsten Mitgliederversammlung wieder vorstellen. Wir haben das letzte (Kalender-) Jahr mit einem „kleinen“ Verlust in Höhe von knapp 8.400 € abgeschlossen – darin enthalten ist schon ein halbes Jahr (nämlich die Hinserie der aktuellen Saison 2016/17), in dem wir den Wegfall des Sponsorings von innogy verkraften mussten. Die Zahl ist also perse nicht alarmierend, gleichwohl haben wir durch den Wegfall von innogy unsere in den letzten Jahren aufgestauten Rücklagen aufbrauchen müssen und wird – wenn wir nicht gegensteuern – der Wegfall von innogy im Jahr 2017 stärker ins Gewicht fallen."
Etat für die erste Mannschaft wird zurückgefahren
Da die Verluste nicht alle von heute auf morgen aufzufangen sind, wird RWE den Etat für die erste Mannschaft in der kommenden Saison auch zurückfahren, wobei Welling betont: "Effektiv ist die Einsparung aber geringer als nominal – soll heißen: Wir hatten im Budget der Vorjahre leider auch Positionen, die uns nicht wirklich geholfen haben, sprich sind eben auch Abfindungen (Trainerpositionen, Spieler, Sportdirektor) enthalten. Diese fallen für die nächste Saison weg, haben aber eben keinen direkten Einfluss auf das Gehaltsniveau der Mannschaft, die dann bei uns unter Vertrag ist." Sein Zusatz: "Dennoch werden wir auch in der neuen Saison finanziell zum oberen Drittel der Regionalliga-Mannschaften gehören und haben entsprechend zu Recht auch sportliche Ansprüche und Ambitionen."
Welling hat sich mit der Investor-Idee beschäftigt
Wobei in dieser Regionalliga der Aufstieg niemals fest eingeplant werden kann. Zum einen gibt es immer Zweitvertretungen, die - wenn sie wollen - finanziell in einer eigenen Liga spielen. Zum anderen gibt es die unerträgliche Aufstiegsregel, wonach der Meister noch in eine Aufstiegsrunde muss. Allerdings könnte RWE seine Ausgangslage verbessern, wenn ein Investor ins Boot geholt werden würde. Mit der Idee hat sich Welling bereits beschäftigt - er sagte, dass es auch eine Präferenz für einen Typ Kapitalgesellschaft gibt. In der Fragestunde der Fans merkte er an: "Dies ist ein Thema, mit dem wir uns bereits länger beschäftigen. Aktuell laufen Planungen gemeinsam mit der FFA, im April und ggf. Mai mindestens 2-3 Veranstaltungen zu diesem Thema zu realisieren, wobei es zunächst darum geht zu informieren und dann auch zu diskutieren. Meine persönliche Meinung dazu ist, dass die Ausgliederung und die Gewinnung von Investoren durchaus ein Weg sein kann, den Verein zukunftsfähiger zu machen. Wir als Rot-Weiss Essen müssen uns klar darüber werden, ob wir das wollen und wenn ja, in welcher Form."