Essen. Rot-Weiss hat keinen neuen Trikotsponsor für die Rückrunde gefunden. Also macht der Viertligist einem Partner ein außergewöhnliches Geschenk.

  • Vor dem Heimspiel gegen Düsseldorf stellt RWE-Boss Michael Welling die Rückrunden-Trikots vor
  • Regionalligist konnte sich trotz intensiver Verhandlungen mit keinem neuen Trikotsponsor einigen
  • Am Aschermittwoch wird am Stadion Essen mit den Fans und Spielern Geburtstag nachgefeiert

Die Rot-Weissen empfangen an diesem Samstag (14 Uhr, Hafenstraße) den Abstiegskandidaten Fortuna Düsseldorf II zum ersten Regionalliga-Heimspiel 2017. Und natürlich wollen die Gastgeber nun die ersten Punkte im neuen Jahr sammeln, nachdem sie den Liga-Start beim Tabellenzweiten Viktoria Köln mit 1:2 vergeigt haben. „Die Leistung dort hat aber über weite Strecken gestimmt“, sagt RWE-Trainer Sven Demandt. Und sein Kapitän Benjamin Baier meinte unmittelbar nach dem Spiel: „Wir können jetzt nicht direkt ins Tal der Tränen fallen. Es geht weiter. Auf diese Leistung können wir aufbauen.“

Eine spontane und außergewöhnliche Idee

Okay, die Roten werden versuchen, im eigenen Stadion mit breiter Brust aufzulaufen. Wäre auch für die Optik von Vorteil, denn ein neuer Schriftzug ziert ab sofort das Trikot. Gestern wurde eigens eine kleine Pressekonferenz in der neuen „Melches Hütte“ an der Lehrstraße einberufen, um die Umsetzung einer, laut RWE-Boss Michael Welling, „spontanen und außergewöhnlichen Idee“ zu verkünden.

Es gibt zwar keinen neuen Trikotsponsor, also auch keine so dringend benötigte weitere Einnahmequelle, dafür aber macht Rot-Weiss Geschenke. Welling überreichte Claudia Wilhelm (AWO-Fanprojekt) und Brauereichef Dr. Thomas Stauder jeweils ein kleines rotes Päckchen mit dem neuen Trikot. Auf der Brust der Schriftzug „Stauder“ - die Brauerei feiert in diesem Jahr ihr 150-jähriges Bestehen.

„Wir sind auf dem Trikot, ohne wirklich Sponsor zu sein.“

„Wir wissen, dass bei unseren Fans der Wunsch nach „Stauder“ als Trikotpartner direkt nach dem Aufstiegswunsch kommt“, erklärte der RWE-Boss mit einem Schmunzeln. „Daher freuen wir uns, dass wir einige Förderer von unserer Idee begeistern und gewinnen konnten.“ Und Thomas Stauder kommentierte: „Wir sind auf dem Trikot, ohne wirklich Sponsor zu sein. Das ist einmalig.“ Allerdings gehört die Brauerei schon seit Jahren zum Sponsorenpool und hatte ihr Engagement im Vorjahr gemäß der „Hoch3“-Aktion ausgeweitet.

Die Rot-Weissen haben noch das Beste aus der Situation gemacht. Lange haben sie verhandelt mit möglichen Werbepartnern, „aber wir haben keine Lösung gefunden, mit der wir leben können oder leben wollen“, sagt Welling. Im Klartext: Niemand wollte offenbar das bezahlen, was sich RWE vorgestellt hat. „Und unter Wert wollten wir uns nicht verkaufen“, betont der Vorsitzende. Sonderlich enttäuscht sei er nicht, die Stauder-Aktion laufe ja schließlich nur bis zum Sommer, danach soll es wieder einen richtigen Trikotsponsoren geben. Immerhin: Das Netzwerk „Essen.Gesund.Vernetzt“, Partner der Hinrunde, bleibt am Ball und hat der Aktion bereitwillig zugestimmt.

Auflage der neuen Leibchen auf 500 Stück limitiert

Ein bisschen profitiert Rot-Weiss unterm Strich aber auch von dem Geschenk. Der Erlös aus dem Trikotverkauf geht schließlich komplett an den Regionalligisten. Die Auflage ist allerdings zunächst auf 500 Stück limitiert.

Das neue Outfit wird ab Aschermittwoch (1. März) vorerst nur im Fanshop an der Hafenstraße erhältlich sein. Anlässlich des Verkaufsstarts lädt Rot-Weiss seine Fans dann ab 16 Uhr in die „Zeche Hafenstraße“ im Stadion Essen ein, um gemeinsam mit den Spielern nachträglich auf den eigenen 110. Geburtstag anzustoßen. Die Getränke gibt’s zu Sonderpreisen. Und die Spieler schreiben bis 19.07 Uhr Autogramme - natürlich auch auf die neuen Trikots.