Essen. Nach sechs Abgängen in der Winterpause rücken bei Rot-Weiss Essen drei A-Junioren nach. Die Verlängerung mit Trainer Demandt steht auch fest.
- RWE-Trainer Sven Demandt hat noch Ziele für die Rückrunde und nichts zu verschenken
- Nach sechs Abgängen werden dreiTTalente aus der eigenen U19 den Kader ergänzen
- Die Charakterstärke ist ein wichtiges Einstellungskriterium für Sportdirektor Jürgen Lucas
Gut drei Wochen sind die Rot-Weissen wieder am Ball, doch allzu Spektakuläres hat die Wintervorbereitung bislang nicht gebracht. Was durchaus positiv ist, denn Ruhe kann ja nie schaden. Was allerdings nicht heißen soll, dass sie an der Hafenstraße entspannt die Hände in den Schoß legen. Längst basteln sie an der Zukunft, wird sportlich und wirtschaftlich für die kommende Saison geplant.
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Trainer Sven Demandt bringt seine Mannschaft für den Regionalliga-Start am 18. Februar beim Tabellenzweiten Viktoria Köln auf Vordermann und stellt unmissverständlich klar: „Wir schenken garantiert nichts ab.“ Nun, die Essener haben zwar einen beträchtlichen Rückstand auf das Spitzentrio, aber eine Hängepartie will und darf man sich nicht leisten. „Wir wollen den Abstand nach oben verkleinern“, sagt Demandt. Das ist ein Ziel, und in Köln kann man sich schon mal dorthin auf den Weg machen. Das Verbandspokal-Finale sei ebenfalls erstrebenswert, findet der Fußballlehrer.
„Viel darf nicht passieren“
18 Feldspieler hat er noch zur Verfügung, was auf die Dauer zu wenig ist, darin sind sich die Verantwortlichen einig. „Viel darf da nicht passieren“, sagt der Coach. Derzeit fällt nur Jeffrey Obst verletzt aus. Immerhin, es hat den Vorteil, dass sich nun alle im Kader ein bisschen wichtiger fühlen dürfen, weil sie alle noch ein bisschen mehr gebraucht werden als zuvor. Damit im Training auch mal „elf gegen elf“ gespielt werden kann, werden die U19-Talente Ismail Remmo, Boris Tomiak und Emre Keskin fortan aufrücken. Die offizielle Spielberechtigung für die Regionalliga haben sie schon.
„Wir haben dabei aber die U19 immer im Blick“, versichert Sportdirektor Jürgen Lucas. Schließlich kämpft der Nachwuchs in der Bundesliga um den Klassenerhalt und soll nicht geschwächt werden. Dass U19-Trainer Carsten Wolters als Demandts Co-Trainer fungiert, erleichtert die notwendigen Absprachen. „Ich denke, dass es eher leistungsfördernd ist für die jungen Burschen, sie motiviert und selbstbewusst macht“, so Lucas.
Sechs Fußballer haben die Rot-Weissen in der Winterpause ziehen lassen. Allerdings von einem gravierenden Umbruch kann keine Rede sein. Und er ist auch nicht gewollt. Die Spieler, die zuletzt im Liga-Alltag eingesetzt wurden, haben fast alle Verträge über den Sommer hinaus. Offen ist die Zukunft nur von Heller und Milosanovic (beide Torhüter), Windmüller, Huckle, Nico Lucas, Rabihic sowie Löning.
Nur Ivan hat eine Rolle gespielt
Von den Abgängen hatte nur Andreas Ivan eine Rolle gespielt, Vojno Jesic war zu lange verletzt. Tom Gubini, Leroy Kwadwo, Kai Druschky und Emre Demircan firmierten unter ferner liefen. Durch das Abspecken sparen die Roten natürlich auch Geld. Keine Riesensumme, aber „ein Viertel von dem, was wir von innogy hätten bekommen können“, umreißt RWE-Boss Michael Welling. Der Konzern hat sich bekanntlich als Sponsor zurückgezogen. „Das nervt, tut weh. Und wir mussten dadurch Gegenmaßnahmen treffen.“
Sportliche Leitung schaut auch auf die Einstellung
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„Wir wollen uns aber nicht nur von Spielern trennen, sondern auch in die andere Richtung aktiv werden“, betont wiederum Sportdirektor Jürgen Lucas. Sogenannte „Hochkaräter“ waren aber im Winter mitunter zu teuer, weil eine Ablösesumme fällig geworden wäre. Mit Konstantin Möllering klappte es nicht, obwohl der Proband gute Ansätze zeigte. „In den finalen Gesprächen hatte es dann auch mit der Laufzeit des Vertrages zu tun “, verrät Lucas. Bei der Spielersuche sind die Parameter allerdings fixiert. Charakterstärke ist gefordert. „Wenn jemand eine gute Begabung hat, können wir das erkennen“, sagt Lucas. „Wir müssen aber von den Kandidaten auch überzeugt werden, dass sie voll und ganz hinter unserem Projekt und Rot-Weiss Essen stehen.“
Bei Trainer Sven Demandt gibt ‘s da keine Zweifel. Dessen Vertrag ist zwar noch nicht unterschrieben, doch beide Seiten seien sich einig, so Doc Welling „Wir wollen Kontinuität und fühlen uns in dieser Konstellation sehr wohl.“