Essen. . In der Regionalliga steigt am Sonntag das Revierderby zwischen RW Oberhausen und Rot-Weiss Essen. Trotz Personalsorgen will RWE nach endlich wieder einen Derbysieg.
- Derby zwischen Rot-Weiss Essen und RW Oberhausen sorgt stets für Emotionen
- In Essen müssen die Angreifer Platzek und Ngankam beim Training pausieren
- Statistik der vergangenen Jahre spricht gegen das Team von Trainer Demandt
Vom Nachbarschaftsduell geht es für Rot-Weiss Essen direkt ins Revierderby. Oh ja, da gibt es offenbar schon noch Unterschiede. Eine Partie gegen die SG Wattenscheid 09 heizt die Fans an der Hafenstraße jedenfalls längst nicht so auf wie der Wettstreit mit Rot-Weiß Oberhausen. RWE gegen RWO - das ist und bleibt etwas Besonderes. Die Rivalität beider Kontrahenten sitzt tief, letztlich wohl auch, weil sie irgendwie das gleiche Ziel verfolgen. Sie wollen raus aus dieser Liga. Der Konkurrenzkampf schürt die Emotionen aber selbst dann, wenn sich wie an diesem Sonntag (15.30 Uhr, Niederrheinstadion) beide Vereine im Tabellenmittelfeld begegnen. Ob es dann tatsächlich 6000 bis 7000 Zuschauer werden, wie von RWO-Präsident Hajo Sommers taxiert, bleibt abzuwarten.
Ein besonderes Spiel
„Das ist kein Alltag“, sagt auch RWE-Trainer Sven Demandt. „Und es hängt auch nicht von der Tabellenkonstellation ab, dass es ein besonderes Spiel ist. Wenn beide oben stünden, wäre das Interesse vielleicht noch etwas größer, aber drei Punkte sind für viele in diesem Derby doch noch etwas wichtiger als sonst. Aber das ist uns allen auch bewusst.“
Gleichwohl wirkt Demandt alles andere als aufgekratzt, wenn er vorausschaut. Der Mann ist halt pragmatisch veranlagt, lange genug im Geschäft, wie er immer sagt, um zu wissen, das Prognosen müßig sind. Aber wie so oft vor einem solchen Derby werden Statistiken aus der Schublade gekramt. Demnach hätten die Essener eher schlechte Karten. Seit sechs Liga-Spielen hat RWE dieses Duell nicht mehr gewonnen. Viermal sicherte sich Oberhausen den Dreier, zweimal gab’s ein Unentschieden. In der Vorsaison gewann RWO zu Hause mit 2:1 und das Rückspiel mit 2:0. Solche Zahlenspiele bringen Demandt auch nicht aus der Ruhe. Er hat den passenden Konter: „Je länger eine solche Serie anhält, desto größer ist doch die Wahrscheinlichkeit, dass sie gebrochen wird.“
Demandt fordert mehr Präzision
Nun, sein Team ist entschlossen, nach dem Tippelschritt beim 0:0 gegen die SG 09 wieder einen kleinen Satz nach vorne zu machen. Dazu wird man sich aber etwas geschickter anstellen müssen als zuletzt - beim finalen Herausarbeiten der Chancen, aber auch vor dem Tor selbst. „Wir müssen klarer und präziser im Abschluss sein“, fordert Demandt. Die Angreifer müssen es vorher schon besser machen, den Kopf nach oben nehmen, um die Situation zu erkennen und dann natürlich auch noch die richtige Entscheidung zu treffen.
Allerdings ist gar nicht klar, wen Rot-Weiss im Angriff aufbieten kann. Tolga Cokkosan und Routinier Frank Löning fallen weiterhin aus. Marcel Platzek hat sich krank gemeldet, Roussel Ngankam wegen Knieprobleme mit dem Training ausgesetzt. Er muss am Donnerstag zum Arzt. Vojno Jesic, der es zuletzt nicht ins 18er-Aufgebot geschafft hatte, zwickt die Wade. Er wird wahrscheinlich ausfallen.
Noch kein Plan B bei RWE
Und nun? Demandt geht zunächst einmal davon aus, dass Platzek und Ngankam spielen. Plan B? „Den gibt es noch nicht“, sagt der Coach, weil er noch gar nicht darüber nachgedacht habe. Er hätte sowieso kaum Alternativen. „Würden alle Aufgezählten ausfallen, würde es jedoch schwer werden.“
Kamil Bednarski könnte natürlich ganz vorn spielen. Er ist wieder fit, muss aber nach langer Verletzungspause zu Saisonbeginn und kleinen Aussetzern (Mittelhandbruch/ Infekt) erst einmal seinen Rhythmus finden. Auch das war gegen Wattenscheid zu erkennen.