Essen. Essens Stürmer Frank Löning will viele positive Dinge mit in den Liga-Alltag nehmen. Fahrradpanne bei Andreas Ivan hatte weitreichende Folgen.
- RWE-Stürmer Frank Löning will den Teamgeist auch im Liga-Alltag sehen.
- Eine Fahrradpanne und anschließende Verspätung beim Training wurde Andreas Ivan zum Verhängnis.
- Nach dem Ausscheiden muss RWE auch in Sachen Neuverpflichtung kleinere Brötchen backen.
Die Szene nach dem Pokalfight gegen Bielefeld in den Katakomben war durchaus freundschaftlich: Arminia-Torhüter Wolfgang Hesl legte den Arm um RWE-Stürmer Frank Löning und ging mit ihm noch einmal gestenreich die Situation durch, die zum Elfmeter und zum zwischenzeitlichen 2:2 führte. Und von den Lippen konnte man das Wort „Schlitzohr“ ablesen.
In der Elfmeterszene konnte Löning, der am Sonntag seinen 35. Geburtstag feiert, die ganze Ausgebufftheit seiner Laufbahn in die Waagschale werfen: „In dieser Situation kann ich gar nichts anderes machen, ich stehe mit dem Rücken zum Tor. Da wollte ich einfach den Elfer ziehen, mehr ist ja in diesem Moment gar nicht drin“, gab er unumwunden zu und grinste von einem Ohr zum anderen.
Es hat funktioniert, wie so vieles andere an diesem denkwürdigen Pokalnachmittag. „Es waren viele positive Dinge in diesem Spiel, die wir mitnehmen müssen in unseren Ligaalltag“, bekräftigt der Stürmer. Als da wären in erster Linie Teamgeist und Leidenschaft: „Wenn wir so Fußball spielen in der Liga, dann sind wir schon einen Schritt weiter“, glaubt Löning.
Ivan fehlte unverletzt
Teamgeist ist ein gutes Stichwort, wobei man unweigerlich bei Andreas Ivan angekommen wäre. Der Offensivmann fehlte gegen die Arminia zur Überraschung aller auf dem Mannschaftsbogen – und das unverletzt!
„Eine disziplinarische Maßnahme“, brummelte RWE-Trainer Sven Demandt auf Nachfrage. Der Spieler selbst brachte Licht ins Dunkel: Ivan, der in der Nähe des Stadions in Frohnhausen wohnt, kam wie gewohnt am Freitag mit dem Fahrrad zum Abschlusstraining. Unterwegs hatte er eine Reifenpanne, die er selbst flickte. Aber er kam eben zehn Minuten nach der ausgemachten Zeit im Mannschaftskreis an.
Aber anstatt sich sofort beim Trainer zu entschuldigen und die Sache zu bereinigen, versuchte er, geräuschlos im Mannschaftskreis unterzutauchen. Was prompt misslang. Denn auch Sven Demandt ist mit allen Wassern gewaschen. In einem anderen Fall hatte er mal durchblicken lassen: „Bei den Übungen kann ich nicht alle Spieler im Auge behalten, aber bei den Kandidaten, wo ich es muss, da schaue ich schon genau hin.“ Nun, Ivan darf sich ab sofort zu diesem Kandidatenkreis zählen, zumal dies nicht der erste Vorfall dieser Art in den vergangenen Wochen gewesen sein soll.
Eine einmalige Aktion
Aber damit soll es auch gut sein in diesem disziplinarischen Fall, jedenfalls verkündete Sportdirektor Jürgen Lucas am Montag: „Das war eine einmalige Aktion, man darf davon ausgehen, dass Ivan am Mittwoch wieder zum Kader gehören wird.“ Dann geht es zum Bezirksligisten TuS Grevenbroich (19.30 Uhr) in der ersten Runde des Niederrheinpokals, schließlich will sich der Viertligist das Highlight DFB-Pokal auch im nächsten Jahr verdienen.
Verdient wird im laufenden Wettbewerb nichts mehr, was natürlich unmittelbaren Einfluss auf die noch ausstehende Stürmersuche hat. „Wir hatten zwei Regale zur Auswahl, mit dem Ausscheiden ist das obere nun für uns passé. Aber auch im unteren werden Preise ausgerufen, da sind wir noch ziemlich weit auseinander“, so Lucas zur aktuellen Stürmersuche.