Essen. Rot-Weiss Essen wird den Aufsteiger Bonner SC am Freitag nicht unterschätzen. Meier und Malura werden wohl rechtzeitig fit. Ivan ist kein Thema.
Das Interesse bei Rot-Weiss Essen nach dem gelungenen Saisonauftakt in Wiedenbrück ist riesig, die Gastgeber kalkulieren vor der Freitagabend-Partie gegen den Bonner SC (19.30 Uhr) mit rund 9000 Zuschauern an der Hafenstraße. Nicht schlecht gegen einen eher unspektakulären Aufsteiger, für eine derartige Kulisse braucht ein Zweitligist wie Sandhausen schon mal zwei Heimspiele.
Sven Demandt warnt aber vor den Gästen vom Rhein, er sah den 2:1-Auftaktsieg der Bonner am Samstag gegen die U23 von Fortuna Düsseldorf und war durchaus beeindruckt. Anders als die letzten Vertreter vom Mittelrhein, Hennef oder Wegberg-Beeck, sei beim Team von Trainer Daniel Zillken durchaus Qualität, besonders in den Angriffsreihen vorhanden: „Das ist ein ganz anderes Kaliber, sie sind gerade in der Offensive gut aufgestellt, ich denke, sie haben sehr gute Chancen, die Klasse zu halten“, so sein erster Eindruck vom ersten Heimsieg.
Der vollmundigen Ankündigung der Gäste, auch im Stadion Essen sich nicht zu verstecken, sondern mutig nach vorne zu spielen, traut Demandt aber noch nicht so richtig über den Weg. „Ich glaube, sie werden schon mit einer gewissen Ehrfurcht ins Stadion kommen, dann muss sich zeigen, wie mutig sie auftreten.“
Schon so manchem Team ist beim Anblick der rot-weißen-Wand das Herz in die Sporthose gerutscht; eine Mannschaft wie Erndtebrück zum Beispiel fiel in der vergangenen Saison um wie die Kegel – am Ende gab es alle Neune.
Natürlich wissen auch die RWE-Verantwortlichen, dass man die Gegner „nicht mal so eben weghaut“, aber die Selbstsicherheit und das Vertrauen in die eigene Stärke ist nach Wiedenbrück natürlich ungebrochen. Und in Sachen Personal sieht es auch ganz vielversprechend aus. Jan-Steffen Meier und Dennis Malura, die angeschlagen aus dem Spiel mussten, scheinen rechtzeitig wieder fit zu werden. Während Steffen (Knieprellung) schon wieder voll ins Mannschaftstraining eingestiegen ist, musste der Ex-Kölner (Muskelverhärtung) am Mittwoch noch ein wenig kürzer treten. „Eigentlich komisch, ich hatte es genau anders herum erwartet“, bemerkte Demandt, der aber fast sicher ist, dass auch Malura noch rechtzeitig in den Kader rutscht: „Ich denke, das erste Heimspiel wird er sich nicht so leicht nehmen lassen, aber wir werden sehen.“
Ivan noch kein Thema
Kein Thema für Freitag ist allerdings Andreas Ivan, der zwar im Training schon wieder aus allen Rohren schießt, dennoch behutsam an sein Comeback herangeführt werden soll. „Nach fünfheinhalb Wochen Pause gleich wieder von Null auf Hundert durchzustarten, ich weiß nicht, ob das so glücklich wäre“, gibt der RWE-Coach zu bedenken.
Nichts zu bedenken gibt es wohl beim Probespieler Esad Morina, der sich am Dienstag im Mannschaftstraining vorstellen durfte. Am Mittwoch war er schon nicht mehr dabei: „Das war eine einmalige Sache, heute konnte er sich schon wieder ausschlafen, ich denke, das hat er auch gebraucht“, meinte Demandt süffisant.
Die Stürmersuche geht also weiter, es gilt: „Wir machen nichts, wovon wir nicht überzeugt sind.“