Essen. . Rot-Weiss Essen und Basketball-Zweitligist ETB Wohnbau Baskets kooperieren miteinander und gehen gemeinsam in die nächste Saison.

Real Madrid und der ebenso ruhmreiche FC Barcelona haben sie schon lange, und Uli Hoeneß, der einstige Präsident des FC Bayern, kam auch 2011 auf den Geschmack und schickte eine Basketball-Mannschaft in der 1.Bundesliga an den Start. Ja, und auch in der Stadt Essen gibt es nun zumindest einen Draht zwischen diesen beiden Disziplinen. Der Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen und der Basketball-Zweitligist ETB Wohnbau Baskets kooperieren miteinander und gehen, wie sie sagen, gemeinsam in die nächste Saison.

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„Wir bündeln die Kräfte, um gemeinsam den Sport in Essen noch mehr Bedeutung zu geben“, heißt es in der Presseerklärung. Das Vertriebsteam an der Hafenstraße wird künftig mit und für die Korbjäger auf Partner- und Sponsorensuche gehen. Die Unternehmen und Förderer hätten bei einem entsprechenden Paket die Möglichkeiten zu wählen, wie und wo sie investieren, heißt es. Sie brauchen sich „zukünftig nicht mehr für eine Sportart entscheiden, sondern können den Sport und die Jugend der Stadt gemeinsam unterstützen“. Auch bei Ticketing und Merchandising wird gemeinsame Sache gemacht.

Vor allem für die Essener Basketballer könnten sich dieser Kontakt als sehr hilfreich und überlebenswichtig herausstellen, Denn der ETB steht vor einer großen Herausforderung - nicht nur sportlich.

RWE-Hilfe ein positives Signal

Die Pro A soll zunehmend professionalisiert werden, die Standards der Eliteliga angeglichen werden, um einen möglichst reibungslosen Übergang zu gewährleisten. „Diese Maßnahmen sind notwendig“, findet Patrick Seidel, der ETB-Geschäftsführer. Nur das ganze Drumherum kostet natürlich richtig Geld, das der ETB so aber (noch) nicht hat.

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In der vergangenen Spielzeit mussten die Baskets nicht nur sportlich um den Klassenerhalt zittern, sondern beinahe wären sie auch aus finanziellen Gründen gescheitert, weil sie die Lizenzbedingungen nicht erfüllen konnten. Auch dank der Hilfe von RWE ging’s noch mal gut, und die Lizenzierung für die kommende Saison lief ebenfalls erfolgreich. „Die Hilfe von Rot-Weiss war allein schon ein positives Signal an die Liga, dass dieser Basketball-Standort attraktiv ist, und das hat uns geholfen“, sagt Seidel. Die Spielgenehmigung jedenfalls liegt vor, auch wenn es Auflagen gibt. So müssen die Baskets nicht alle sechs Monate, sondern jeden Monat ihre Wirtschaftskraft beim Verband nachweisen.

Ein Jahr ist nun Zeit, die anspruchsvollen Standards zur Saison 2017/18 umzusetzen. „Für diese Saison wäre es für uns ein riesengroßer Spagat gewesen, das hätten wir nicht hinbekommen“, weiß Seidel. Jeder Pro A-Ligist muss seinen Stab auf vier hauptamtliche Mitarbeiter erhöhen. Die Ausstattung der Halle ist vorgeschrieben (u.a. LED Banden, Standkorb-Anlage mit Zeitanzeige), ein Livestream der Spiele ist Pflicht.

Gute Jugendarbeit ist Pflicht

Neben Einzelkämpfer Seidel wird eine weitere hauptamtliche Kraft die Geschäftsstelle stärken, ein weiterer Profi-Trainer für den Jugendbereich kommt hinzu. Eine intensive Nachwuchsarbeit fordert die Liga mit einem U16 Bundesliga-Team. Das kann der ETB allerdings schon vorweisen mit den Metropol Baskets Ruhr, ein Projekt, das man gemeinsam mit Citybaskets Recklinghausen vorantreibt.

Bei aller Professionalisierung der Strukturen benötigen die Wohnbau Baskets aber auch einen schlagkräftigen Kader. Bislang gehören nur die Talente Mark Gebhardt und Yannik Tauch dazu.