Essen. Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen hat ein Kellerduell mit TuS Erndtebrück. Ob aber am Sonntag in Siegen gespielt werden kann, ist noch offen.
Ob Rot-Weiss Essen am kommenden Sonntag um 14 Uhr beim TuS Erndtebrück spielen wird, stand am Mittwochabend noch nicht fest. Väterchen Frost wird sich zum Wochenende hin verziehen, Regen ist angesagt. Und für solche Wetterkapriolen ist der Rasen im Siegener Leimbachstadion überaus anfällig. Wenn Spiele abgesagt werden, dann ist dieser Standort meist dabei. Also abwarten.
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RWE würde allerdings am liebsten sofort loslegen. „Wir wollen unbedingt spielen“, sagt Trainer Jan Siewert. Ein paar Tage hatte er wegen eines fiebrigen Infekts flach gelegen, hatte das Testspiel am Wochenende gegen den Oberligisten SF Siegen (0:2) verpasst. Nun zeigt er sich voller Tatendrang. Auf geht’s, man will so schnell wie möglich die Abstiegszone der Regionalliga verlassen. Und als „Fluchthelfer“ könnte Erndtebrück dienen, genau der richtige Gegner zum richtigen Zeitpunkt.
Für RWE zählen nur die Punkte
Sollte man meinen. Denn der Abstiegskandidat wurde im Hinspiel an der Hafenstraße versohlt. Mit 9:1 deklassierte Rot-Weiss damals die Erndtebrücker und zehrt indirekt noch heute davon, denn dieses einmalige Ergebnis legt sich wie ein leichtes Make-up über eine völlig indiskutable Torausbeute. Zieht man den Kantersieg ab, hat RWE in 20 Spielen 19mal getroffen. Eine mehr als dürftige Bilanz.
Marwin Studtrucker auf einem guten Weg
Große Hoffnungen bei RWE sind verknüpft mit der Rückkehr von Marwin Studtrucker. Es entscheidet sich kurzfristig, ob er am Sonntag ins Aufgebot rückt.
„Er ist auf einem guten Weg“, sagt Trainer Jan Siewert. „Wir müssen ihn manchmal sogar ein bisschen bremsen. Riskieren werden wir aber nichts.“
Auch auf dem Sprung zurück in den Kader sind Vojno Jesic und Moritz Fritz. Läuft es optimal, sind sie in Siegen dabei.
Der Triumph vom Vorjahr darf die Rot-Weissen keineswegs dazu verleiten, eine Wiederholung einzuplanen. Es könnte sich als fatale Fehleinschätzung erweisen, denn die Gastgeber werden sicher mit allen Mitteln versuchen, die Schmach von Essen zu tilgen. „Wir werden eine andere Mannschaft erleben als im Hinspiel“, ahnt auch Siewert. Das gilt freilich genauso für sein Team, denn in der Winterpause wurde der Kader ja ordentlich nachgebessert. Und deshalb, so der Fußballlehrer, brauche er das 9:1 auch gar nicht erst aus den Spielerköpfen zu vertreiben. Klar ist, dass der Vergleich mit dem Tabellensiebzehnten ein Prüfstein sei im Abstiegskampf, den RWE so schnell wie möglich hinter sich lassen möchte. „Und wenn wir nur 1:0 gewinnen sollten, egal. Es geht jetzt erst einmal um die drei Punkte.“
Siewert glaubt an seine Elf
Die Essener benötigen ein Erfolgserlebnis, um wieder Sicherheit zu bekommen. Aber dazu müssen sie Tore schießen. Und da fangen die Probleme an. Die beiden ersten Auftritte 2016 gegen den 1.FC Köln II und in Rödinghausen endeten jeweils mit 0:0. „Wir haben zu Null gespielt, das war unser Ziel“, hebt Siewert den positiven Ansatz hervor. Das Testspiel wiederum endete 0:2. „Solche Testspiele dienen dazu, im Rhythmus zu bleiben“, sagt Siewert. Es müssen ja auch die neuen Kräfte integriert werden.
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Ebbt der Sturm zur Flaute ab, dann dümpelt man herum, kommt nicht vorwärts. Genau das erleben die Rot-Weissen gerade, wobei Siewert zutiefst überzeugt ist, dass der Knoten platzen wird. „Die Jungs werden das wuppen.“ Nein, Anflüge von Verzweiflung oder Verunsicherung habe er noch nicht festgestellt. „Solche Phasen, dass man nicht trifft, gibt es immer wieder mal.“ Meist erwischt es einen Einzelnen, bei RWE war allerdings bisher bei allen der Wurm drin. Immerhin, im Training treffen die Jungs wie die Weltmeister. Doch Trainingsweltmeister zu sein, hat noch keinem weiter geholfen.