Essen. Bei der Suche nach einem Sportdirektor könnte Rot-Weiss Essen beim Leiter der Nachwuchsabteilung fündig werden. Ein neuer Trainer ist indes noch nicht in Sicht.
Wasserstandsmeldungen wird es auch nach der Jubelflut an der Hafenstraße nicht geben. Nun, man konnte auch nicht davon ausgehen, dass RWE noch im Titelrausch nach dem Verbandspokalfinale gegen RW Oberhausen den Namen des neuen Trainers verraten würde. Gehen wir also davon aus, es wird noch weiter gesucht. Die Fans dürfen also auch weiter spekulieren. Wer wird sich in der kommenden Spielzeit bei RW Essen versuchen?
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Kandidaten dürfte es genug geben, schließlich ist die Hafenstraße 97a eine interessante Adresse, wenn auch der Job nicht immer leicht ist. Das Profil des Trainers ist recht flott erstellt und entspricht im Großen und Ganzen dem marktüblichen Anspruch: Der Neue muss kompetent sein (selbstverständlich), soll Erfahrung haben und Erfolge nachweisen können (wäre wünschenswert) und ein Gespür fürs spezielle Ambiente braucht er auch, sprich Fan-Nähe (ebenfalls wünschenswert nach der Erfahrung mit Marc Fascher). Die Spielphilosophie ist bekanntlich schriftlich fixiert, der Trainer muss sie nur mit seiner eigenen Handschrift verfeinern.
Winkler setzte sich für Interimslösung ein
Eine offene Stelle ist auch die des Sportlichen Leiters. Geht man mal davon aus, dass es einen machtvollen Sportvorstand, wie es Uwe Harttgen war, nicht geben wird. Was den künftigen Sportdirektor betrifft, scheint die Angelegenheit etwas klarer. In den vergangenen Wochen hat sich der Name Andreas Winkler herauskristallisiert. Er soll sich vor einigen Wochen für die Interimslösung mit Jürgen Lucas und Markus Reiter eingesetzt haben. Und Winkler ist schon jetzt derjenige im Klub, der die sportlichen Entscheidungen offiziell kommentiert.
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Andreas Winkler? Warum nicht?! Diese interne Lösung hätte den Vorteil, dass man weiß, was man voneinander zu halten hat. Der Leiter der Nachwuchsabteilung kennt RWE, spielte drei Jahre lang für den Klub (2000-03) und arbeitet dort seit 2008 als Trainer bzw. Funktionär. Die Qualifikation besitzt er als Fußballlehrer, im Nachwuchsbereich hat er über Jahre hinweg erfolgreich gearbeitet. Und Erfolg war schon immer die beste Referenz. Abgeneigt ist Winkler auch nicht: „Es wäre schade, wenn ich nicht zu den Kandidaten gehörte.“
Nakowitsch wechselt zu RWO - auch Hermes geht
Natürlich laufen die Personalplanungen schon jetzt über Andreas Winkler, wobei auch hier noch viele Entscheidungen ausstehen. Kai Nakowitsch wird zu RWO wechseln, Tim Hermes darf sich ebenfalls einen neuen Verein suchen. Bei Max Dombrowka ist die Entscheidung offenbar noch nicht gefallen. Immerhin hat er im Verbandspokalfinale eine ordentliche Leistung abgeliefert und gehörte auch gegen Fortuna Düsseldorf II zur Startelf. Es wird also wohl noch geprüft.
Bei der Kader-Planung haben die Rot-Weissen ganz unterschiedliche Kriterien zu beachten. Sie müssen ein Auge auf die U23-Reglung haben, die von der ehemaligen Führung offenbar verdrängt worden war. Die jeweiligen Positionen sollten möglichst doppelt, aber bei allem Konkurrenzdenken nicht dreifach besetzt sein. Ja, und die neue Spielidee erfordert auch den einen oder andere Spielertypen. Unter diesem Gesichtspunkt muss die Sportliche Leitung die Lupe anlegen. Beim genauen Hinsehen wird mancher Spieler möglicherweise in einem anderen Licht erscheinen.