Essen. Die Tickets für das Endspiel im Niederrheinpokal sind bei den Fans heiß begehrt. Doch vor dem Saisonhöhepunkt stehen für RWE noch zwei Liga-Spiele.
Die Rot-Weissen sind einfach nicht zu bremsen. Diesmal geht es ausnahmsweise aber nicht um die Regionalliga-Fußballer auf dem Rasen, sondern um deren Fans, die an den vergangenen zwei Tagen in Richtung Hafenstraße gestürmt sind, um sich am Stadion ein Ticket für das Finale im Niederrheinpokal gegen Rot-Weiß Oberhausen (14. Mai) zu sichern.
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Am Dienstag um 14 Uhr war offiziell „Anpfiff“ für den Vorverkauf im Fanshop - allerdings nur für die Mitglieder und Dauerkarteninhaber. „Die Ersten standen schon um zehn Uhr vor der Tür“, berichtete RWE-Sprecher Tilmann Radix. Die Schlange wurde mit länger, die Wartezeit ebenfalls. Bis zu vier Stunden mussten die Kunden ausharren, Ticketing-Manager Damian Jamro und das Fanshop-Team gingen mit in die Nachspielzeit bis etwa 22 Uhr. Am Mittwoch das gleiche Prozedere. Gegen 17 Uhr die gleiche Schlange, vielleicht sogar noch ein bisschen länger. Wieder kamen die Jungs von Rot-Weiss in Schweiß. Rund 5000 Karten haben sie am ersten Tag verkauft. Geht man davon aus, dass die gleiche Anzahl tags darauf über den Tisch gegangen ist und nimmt das Kontingent von 4000 Karten hinzu, das RWO bekommen hat, dürften schon bis zu 15 000 Karten abgesetzt worden sein.
RWE-Coach Reiter mahnt zur Konzentration auf Liga-Alltag
Aufgrund der Nachfrage öffnet der Fanshop an diesem Donnerstag bereits um zehn Uhr, also vier Stunden früher. Bis 18 Uhr können die Dauerkarteninhaber noch die für sie reservierten Tickets kaufen. Vor dem Heimspiel gegen Hennef (14 Uhr) am Samstag startet der freie Verkauf. Dann gibt’s höchstens vier Tickets pro Person.
Nachwuchs überzeugt im Förderspiel
Das Förderspiel beim Oberligisten Germania Ratingen gewann RWE mit 3:1 (1:1). Mario Neunaber glich die Führung der Gastgeber aus, außerdem trafen der ehemalige Rot-Weisse Julian Dusy (Eigentor) sowie der A-Jugendliche Sahin Ayas.
Die Essener hatten vor allem A-Jugendliche (junger Jahrgang) aufgeboten, aus dem Regionalliga-Kader waren Dombrowka, Beier, Neunaber und Steffen dabei.
Nach fast einjähriger Verletzungspause bestritt Konstantin Fring in Ratingen wieder einem Wettkampf. „Ein Schritt nach vorn“, fand Trainer Reiter.
Der Andrang ist verständlich, denn für beide Klubs ist dieses Pokalfinale, bei dem es ja auch um den Einzug in die lukrative DFB-Hauptrunde geht, der sportliche Saisonhöhepunkt. Da kann der Liga-Alltag nicht mithalten. Schon gar nicht, wenn wie am Samstag Schlusslicht FC Hennef zu Gast ist. Allerdings lässt RWE-Trainer Markus Reiter keine Zweifel aufkommen, dass er auch bei dieser Pflicht von seinen Spielern die volle Konzentration einfordert. Einspielen fürs Finale? Nein, da möchte Reiter so nicht zustimmen. „Unser Selbstbewusstsein soll weiter wachsen und wir möchten unsere Spielidee umsetzen. Darin wollen wir uns vom Tabellenletzten nicht stören lassen. Wir wollen Hennef gar nicht erst schnuppern lassen, das bei uns etwas geht.“ Zwei Spiele, so Reiter, habe man noch in der Liga bis zum Finale. Erst nach dem Heimspiel gegen Uerdingen (8. Mai) „können wir dann an Oberhausen denken“.
Personell hat der Coach keine Probleme. Sven Kreyer (Bauchmuskelprobleme) und Kevin Grund (Rückenprobleme) mussten ihr Trainingspensum reduzieren, ihr Einsatz ist noch fraglich. Dafür ist Patrick Huckle wieder voll am Ball. Die Qual der Wahl spürt Markus Reiter deshalb nicht. „Ich freue mich über jede Option. So habe ich auch genug Möglichkeiten für taktische Dinge.“