Essen. Rot-Weiss Essen freut sich über das “Finale dahoam“, das Niederrheinpokal-Endspiel an der Hafenstraße. Erst einmal geht es aber in die Lohrheide.

Diese SMS am Freitagmorgen hat RWE-Chef Michael Welling am Frühstückstisch genossen: Absender war RWO-Präsident Hajo Sommers. „Er hat mir ganz Sportsmann zum Spielort gratuliert“, freute sich Welling über die Nachricht über das „Finale dahoam“. Am 14. Mai heißt es im Niederrheinpokal-Endspiel Rot-Weiss gegen Rot-Weiß, an Essens Hafenstraße (14 Uhr/live im WDR als Konferenzschaltung und auf sportschau.de).

Vielleicht ein bisschen überraschend, wenn man sich der Vorfälle im letztjährigen Halbfinale an gleicher Stätte gegen den MSV Duisburg erinnert. Oder auch nicht, wenn diese Entscheidung aus Sicherheitsaspekten vom Verband getroffen wurde: „Wäre es nach Oberhausen vergeben worden, hätten sich 10.000 Essener auf den Weg über den Kanal gemacht, so werden es umgekehrt nur 6.000 Oberhausener in Essen sein“, relativiert Welling.

RWE-Boss Welling sieht keinen Heimvorteil

Und da die Einnahmen brüderlich geteilt werden, werden die Oberhausener den sportlichen Wettbewerbsnachteil verschmerzen, den übrigens der RWE-Boss gar nicht so sieht. Weit weist er die Favoritenrolle von sich: „Bis auf den Charakter spricht nichts für unsere Mannschaft. RWO hat bei uns einen Punkt geholt, das Rückspiel im Niederrheinstadion gewonnen und ist in der Tabelle vor uns.“ Die Zeit des Tiefstapelns hat schon begonnen.

Die Zeit der rot-weissen Vorbereitung beginnt wohl spätestens am Samstag im Lohrheidestadion im Punktspiel bei der SG Wattenscheid 09 (14 Uhr), wo sich etliche RWE-Kandidaten noch für einen Platz in der Final-Startelf sicherlich aufdrängen wollen. Die Essener erinnern sich nur zu gerne ans Hinspiel. 6:0 lautete es damals nach einem Fußball-Spaziergang, es war einer der handverlesenen überzeugenden Heimauftritte von RWE in der Fascher-Ära.

Wattenscheid steckt mitten im Abstiegskampf

So leicht wird es diesmal vermutlich wohl nicht. Den Wattenscheidern steht das Abstiegswasser mittlerweile bis zur Nasenspitze, die letzten beiden Heimauftritte gegen Bochum II (0:2) und Uerdingen (0:4) waren alles andere als mutmachend. Das Team von Farat Toku zog sich vor der Partie in Hennef für einen Tag sogar ins Trainingslager zurück , gewann schließlich mit 2:1.

Aber RWE wird eine andere Herausforderung darstellen. „Wir werden alles aus uns herausholen“, verspricht Toku, der dabei aber auf zwei Ex-Essener verzichten muss: Adrian Schneider laboriert noch an einer Oberschenkelverletzung, Stefan Grummel wurde vom Trainer „freigestellt“. So gibt es nur ein Wiedersehen mit Mario Klinger und „Wettkönig“ Güngör Kaya. Und so ganz nebenbei möchte RWE dem Stadtnachbarn Kray noch Schützenhilfe im Abstiegskampf leisten.