RWE gewinnt mit 2:0 im Pokalderby gegen den FC Kray
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Essen. Rot-Weiss Essen hat seine Favoritenrolle genutzt und gewinnt das Halbfinale des Niederrheinpokals mit 2:0 gegen den Stadtrivalen FC Kray.
Rot-Weiss Essen spielte seine Favoritenrolle im Halbfinale des Niederrhein-Pokals gegen den Stadtrivalen FC Kray eiskalt aus und gewinnt am Ende mit 2:0 (1:0).
Das Trauma ist überwunden. Im Liga-Alltag hatte der ambitionierte Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen gegen den krassen Außenseiter FC Kray das Hin- und Rückspiel überraschend und schmachvoll in den Sand gesetzt. Endlich also die Revanche für den größten Essener Fußballverein. 6540 Zuschauer sahen wie RWE verdient ins Endspiel des Niederrheinpokals einzog, bei dem es dann um den Einzug in die lukrative Hauptrunde des DFB-Pokals geht.
RWE mit Angst vor der Partie schon wieder zu verlieren
Natürlich entwickelte sich auf Grund der kuriosen Vorgeschichte ein gewisses Fieber in der Stadt. Es ist zwar nur der regionale Pokalwettbewerb, aber was den Fußball angeht, muss man sich etwas bescheiden in der Ruhrmetropole.
Zwei Essener Klubs im Halbfinale, das ist eine schöne Sache für alle Fans. Der FCK freute sich ebenfalls riesig auf das Zubrot. Nur der Gastgeber war nicht begeistert. Schließlich quälen ihn die schlechte Erfahrungen, und nach dem Absturz von der Tabellenspitze der Regionalliga hatte man auch Bammel vor dem Versagen: Nur nicht wieder verlieren, erst recht nicht gegen den FC Kray.
Kevin Freiberger bringt kurz vor Schluss die Entscheidung
RWE gewinnt 2:0 gegen Kray
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Mit dem Finaleinzug konnte der einstige Titelkandidat die Enttäuschungen der Saison zumindest etwas lindern. Aber es ist nicht leicht, wieder den rechten Weg zu finden. Die Rot-Weißen bemühten sich um Kontrolle und trafen dabei auf kompakte Gäste. Die besaßen die erste Chance durch Kevin Kehrmann (6.), das Tor jedoch machte RWE. Nach einem Freistoß versenkte Benjamin Baier in der 30. Minute das Leder mit einem fulminanten Distanzschuss zur 1:0-Führung. Nach der Pause kam der FCK auf und stand zweimal durch Ömer Akman vor dem Ausgleich. Einmal rettete die Latte (62.), dann parierte Keeper Niclas Heimann. In die Drangperiode hinein konterte RWE und erzwang durch Kevin Freiberger die Entscheidung, der am Ende seines Vollsprints allein vor Kray-Keeper Philipp Kunz stand und nur noch zum 2:0-Endstand vorbeischieben musste.
Der FC Kray will nur die Klasse halten (RevierSport)
Der FC Kray war kurzzeitig dominant im Spiel gegen den Favoriten von der Hafenstraße. Die herausgespielten Chancen in einen Ausgleichstreffer umzumünzen, schafften die Gäste allerdings nicht.
Emre Yesilova ärgert sich, dass er seine Großchance in der 74. nicht verwandeln konnte. Seinen halbherzigen Versuch konnte RWE-Keeper Niclas Heimann parieren. "Ich kam nicht richtig an den Ball. Mein Gegenspieler hat mich noch ein wenig nach hinten gezogen. Normalerweise mache ich den rein", ärgert sich der 21-Jährige.
Diese Szene war jedoch nicht die Einzige, in welcher der zweifache Derbysieger FC Kray hätte ausgleichen können. Im zweiten Spielabschnitt besaßen die Krayer mehrere Torgelegenheiten um an der Hafenstraße für Stille zu sorgen. "Im Gegensatz zum letzten Aufeinandertreffen hatten wir mehrere Möglichkeiten, die wir nicht nutzen und kassieren schlussendlich das 0:2. So ist Fußball", fasst Yesilova zusammen.
"RWE kann ruhig in den DFB-Pokal einziehen"
Ömer Akman, der das letzte Derby mit seinem fulminanten Distanzschuss entschied, war ebenfalls ein Treffer nicht vergönnt. Bei ihm kam die gehörige Portion Pech hinzu. Sein Freistoß in der 62. Spielminute - vom linken Strafraumeck aus - klatschte nur ans Aluminium. Der Offensivakteur zeigt sich sichtlich enttäuscht: "Uns hat einfach das nötige Quäntchen Glück gefehlt. Wir haben vor allem in der zweiten Hälfte ein gutes Spiel abgeliefert. Am Ende können wir uns dafür aber nichts kaufen."
Trübsal blasen ist an der Buderusstraße aber keineswegs nun angesagt. Die Chance auf den Einzug in das Finale des Niederrheinpokal wurde verpasst, nun gilt es, sich voll auf den Abstiegskampf zu konzentrieren. In den nächsten Wochen stehen unter anderem Spiele gegen Tabellennachbarn wie Bochum II, Siegen oder Uerdingen an. "Spätestens ab Donnerstag konzentrieren wir uns voll auf unseren nächsten Gegner. Unser großes Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt", erklärt Akman. Dem stimmt sein Kollege Yesilova schlussendlich zu und gibt sich kämpferisch: "Wir können mit erhobenem Haup aus den letzten zwei Partien gehen. RWE kann ruhig in den DFB-Pokal einziehen, solange wir die Klasse in dieser Spielzeit halten."
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