Marl/Essen. RWE-Stürmer Samuel Limbasan bat um Vertragsauflösung und wechselt nach Kray. Mit Kevin Freiberger kommt ein gebürtiger Essener aus Osnabrück.
Noch einmal einen großen Schluck aus der Pulle mit der Aufschrift „Selbstvertrauen“ nahm Fußball-Regionalligist Rot-Weiss Essen am Samstag mittag beim Oberligisten VfB Hüls. 5:0 (2:0) stand es am Ende auf dem Kunstrasen, den fleißige Helfer – auch ein Rot-Weisser, der vieles managt, war darunter, der aber unerwähnt bleiben möchte – vor der Partie vom Schnee befreit hatten. Exakt dasselbe Ergebnis wie vor knapp zwei Jahren, damals triumphierten die Gastgeber im Ligaspiel. Doch davon ist das jetzige Team von Trainer Karsten Quante allerdings weit entfernt.
Der heimliche RWE-Torjäger Tim Hermes brach den Bann
In der ersten Viertelstunde boten sie noch recht wacker Paroli – bis Tim Hermes, der heimliche Torjäger der Rot-Weissen, den Bann brach. Allerdings in erstklassiger Stürmermanier: Den entgegenstürmenden Torhüter Rafael Hester überlupfte er mit einem Kopfball-Heber: Marke Sehenswert (25.). Richard Weber legte noch vor der Pause per Kopf nach. Auch in der zweiten Halbzeit, als RWE-Coach Marc Fascher kräftig durchgemischt hatte, war kein Leistungsabfall erkennbar: Tobias Steffen (53. und 68.) hatte reichlich Torhunger, auch Hermes beendete eine fein herausgespielte Kombination über Neuzugang Björn Kluft und Steffen mit seinem zweiten Treffer.
Die Augen der RWE-Fans waren natürlich auf den Ex-Braunschweiger gerichtet, was nicht nur an seinem wasserstoffblonden Schopf lag. Bei seinem zweiten Einsatz im neuen Team deutete er mit seiner Schnelligkeit an, dass er eine wertvolle Verstärkung in der Rückrunde werden kann. Kluft, der seine Lieblingsposition im zentralen Mittelfeld hat (ansonsten: „ich spiele da, wo der Trainer mich aufstellt“), muss natürlich noch an seiner Kondition arbeiten. Er selbst sieht sich bei „Luft für 70, 80 Minuten“, doch sein Trainer meinte lächelnd: „Wir mussten mit ihm einen Crashkurs in Sachen Kondition durchziehen, der war platt heute und kriegt jetzt erst mal eineinhalb Tage Ruhe.“
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Ruhe, die der Sportvorstand auch gerne hätte, doch Uwe Harttgen befindet sich noch bis zum heutigen Montag in der Nachspielzeit an der Wechselbörse. Wobei auch noch zusätzliche Arbeit entstand: Stürmer Samuel Limbasan, der offensichtlich keine Chancen mehr auf einen Einsatz sieht, bat um Vertragsauflösung und schloss sich kurzerhand edm Lokalrivalen FC Kray an.
Das Beste bei Rot-Weiss kommt allerdings zum Schluss: Nach den Abgängen von Wingerter und Limbasan und der „Planungssicherheit“ bei Cebio Soukou gibt es auch noch einen Zugang: Kevin Freiberger, gebürtiger Essener, zieht es zurück ins Ruhrgebiet: Nach Verl und Lotte steht er nun beim Drittligisten VfL Osnabrück unter Vertrag, brachte es in der Hinrunde aber nur auf vier Einsätze. Freiberger, schon öfter bei RWE das „Objekt der Begierde“, kommt auf Leihbasis bis zum Saisonende.