Essen. Rot-Weiss Essen feierte gut gelaunt den souveränen 3:0-(2:0) Sieg über Fortuna Düsseldorf II. Nicht die erste Party in den vergangenen Wochen, denn satte 20 Punkte haben die Rot-Weißen aus den vergangenen acht Spielen geholt. Das ist spitze, RWE ist Spitzenreiter.

Rot-Weiss Essen feierte gut gelaunt den souveränen 3:0-(2:0) Sieg über Fortuna Düsseldorf II. Nicht die erste Party in den vergangenen Wochen, denn satte 20 Punkte haben die Rot-Weißen aus den vergangenen acht Spielen geholt. Das ist spitze, RWE ist Spitzenreiter. Auch nach dem kompletten 16.Spieltag. Am Samstagnachmittag hatten die Essener Gewissheit: Aachen 0:0 beim SC Verl, Viktoria Köln 1:2 gegen RWO. RWE muss sich den Platz an der Sonne zwar mit Aachen teilen, aber egal. Es geht viel mehr um diesen enormen Fortschritt, den viele nach dem etwas holprigen Saisonstart so nicht erwartet hatten.

Auch in der Partie gegen die Düsseldorfer, die mit der Referenz angereist waren, eine überaus kompakte Einheit zu sein, zeigte die Mannschaft von Trainer Marc Fascher, dass sie gelernt hat, dass sie zusammengewachsen ist in all den Wochen. Sie haben sich längst Respekt verschafft bei der Konkurrenz. Und sie treten entsprechend selbstbewusst auf. Vieles ist selbstverständlich geworden, ähnlich wie die Laufwege des Mitspielers.

Ein Fortuna-Fan gastiert in der RWE-Hafenrunde

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    „Wir haben uns viel vorgenommen“, sagte Fortunen-Trainer Taskin Aksoy. „In der ersten Halbzeit ist es uns aber nicht gelungen, das umzusetzen.“ Er sah den Grund dafür eher bei seiner Mannschaft. Es sei nicht das erste Mal, dass sie vor einer großen Kulisse sehr gehemmt aufgetreten sei. „Mich ärgert es, dass wir zu passiv und ängstlich waren.“ Die Rot-Weißen machten allerdings mächtig Druck. Auch wenn das zunächst im Spiel nach vorn wenig brachte, sie gingen in die Zweikämpfe und räumten ab. Und versuchten es immer wieder. „Wir haben eine sehr gute erste Halbzeit gespielt“, lobte Marc Fascher. „Das 1:0 war der Brustlöser, beim 2:0 waren wir hellwach, haben den Ball erobert und schnell umgeschaltet.“

    Dass die Gastgeber offensive Qualität besitzen, ist ja bekannt angesichts der hochkarätigen Besetzung. Und die Bilanz von 37 Toren, die beste der Liga, ist ein eindrucksvoller Beweis dafür. Allein die beiden Torjäger Marcel Platzek und Sven Kreyer sind individuell so stark, dass sie ein Spiel entscheiden können. Platzek köpfte nach einer präzisen Flanke von Daniel Grebe das 1:0 (31.), Kreyer machte das 2:0 (40.), nachdem Studtrucker ihm nach einem Patzer des Fortunen Weber den Ball serviert hatte.

    Hinten wird der Fortschritt deutlich

    Zu Saisonbeginn war es vor allem die Defensive, die Probleme machte. Und an diesem Mannschaftsteil wird besonders deutlich, wie sich das Team von der Hafenstraße entwickelt hat. Die Abwehrarbeit ist inzwischen ein Garant für den Erfolg. So auch am Freitag. Die Gastgeber ließen ihren Kontrahenten einfach nicht ins Spiel kommen. Sie spürten zwar mehr Druck in Hälfte zwei, aber Chancen für Fortuna? Gefahr? Die Rot-Weißen klärten meist schon vorher.

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    Diese Stabilität hat auch mit Philipp Zeiger zu tun, der zu Saisonbeginn wochenlang verletzt ausgefallen war. Seitdem er in der Innenverteidigung dirigiert, hat sich die Deckung eingespielt. Gegen Düsseldorf war es die vierte Partie in Folge zu Null. „Mich als Abwehrspieler freut das natürlich besonders“, sagt Zeiger. „Es war ein verdientes Ergebnis, weil wir wenig zugelassen haben.“ Selbst nach der Roten Karte gegen Platzek (60.), der mit gestreckten Bein zu hart eingestiegen war, kamen die Hausherren nicht in Verlegenheit. „Wir haben erst einmal versucht, den Laden dicht zu halten“, schilderte Trainer Fascher. „Und das ist gut gelungen. Wir haben sehr gut gegen den Ball gearbeitet und gezeigt, das wir uns immer mehr gefestigt haben.“

    Das bestätigte auch Kapitän Mario Neunaber: „Wenn wir weiter so Gas geben, werden wir bis zur Winterpause noch einige Punkte holen. Das ist die Qualität, die wir uns hart erarbeitet haben. Dafür haben wir uns belohnt.“ Die Geduld habe sich ausgezahlt. „Die Mannschaft hat anfangs viel Gegenwind gespürt, aber sie war es, die immer an sich geglaubt hat. Uns wurden viele Steine in den Weg gelegt, die wir weggeräumt haben. Das hat uns brutal zusammengeschweißt.“

    Ja, und bei der ganzen Maloche: Wer Cebio Soukou bei seinem Solo zum 3:0 beobachtete, der weiß, dass den Rot-Weißen das Fußballspielen derzeit auch richtig Spaß macht.