Essen. . Auch in der Regionalliga hat das Duell der beiden alten Rivalen aus Essen und Oberhausen immer noch seinen Reiz. Am Samstag werden im neuen RWE-Stadion an die 10.000 Fans erwartet. Zu Bundesliga-Zeiten zog die Partie natürlich noch viel stärker.

Ein milder Spätsommertag war’s, 28 000 Besucher strömten an die Essener Hafenstraße, viel mehr als ein paar Mäuse passten im September 1970 nicht mehr hinein ins Stadion. Am Ende nahm Rot-Weiß Oberhausen einen Punkt mit, Rot-Weiss Essen hatte schon 1:3 hinten gelegen, aber kurz vor Schluss traf Willi Lippens, wer auch sonst, zum 3:3-Endstand. Was wahrscheinlich niemand ahnte: Es sollte bis heute das letzte Derby zwischen RWE und RWO in der Fußball-Bundesliga bleiben. An diesem Samstag, 14 Uhr, stehen sich beide wieder gegenüber, doch die Gegenwart ist nur noch halb so schön wie die Vergangenheit.

Das liegt natürlich daran, dass beide Teams in der viertklassigen Regionalliga West gelandet sind, womit man in Oberhausen insgeheim und in Essen relativ offen hadert. Weil außerdem beide bei der Vergabe der Meisterschaft nicht mitmischen, drückt das, neues Essener Stadion hin oder her, auf das Zuschauerinteresse: Nicht mal halb so groß wie zu besten Tagen dürfte die Kulisse werden – wobei: Gut 10 000, und soviel werden zum Derby erwartet, sind für Regionalliga-Fußball ein toller Wert.

Harttgen will keine Trainer-Debatte

Sportlich ist die Bedeutung ein wenig raus, RWO reist als Siebter an und hat höher Ziele auf die kommende Saison vertagt. Man ist in Oberhausen zufrieden mit der Entwicklung einer jungen Mannschaft, das Team von Trainer Peter Kunkel ist glänzend in die Rückrunde gestartet.

Auch interessant

In Essen herrscht traditionell etwas weniger Geduld, um so krummer nimmt ein Teil der Fans Trainer Waldemar Wrobel den missglückten Start ins Jahr 2014. Nach vier Niederlagen aus sechs Spielen ist RWE ins Mittelfeld gerutscht, doch der neue Essener Sportvorstand Uwe Harttgen, einst Profi bei Werder Bremen, mag von einer Trainerdiskussion nichts hören. Was bleibt: Die nicht klein zu kriegende Rivalität entlang der Emscher. Und die erinnerung an bessere Tage.