Wattenscheid. Die neuen Vorstände Christian Fischer und Christian Pozo y Tamayo erwägen einen Auszug der SG Wattenscheid 09 aus dem Lohrheidestadion.

Es ist derzeit still rund um das Lohrheidestadion in Wattenscheid. Dieser Tage ist nur wenig zu hören vom Traditionsverein SG Wattenscheid 09, der im Jahr des 110-jährigen Bestehens zunächst die Insolvenz beantragen und schließlich die erste Mannschaft vom Spielbetrieb aus der Regionalliga abmelden musste. Den Rückzug aus der vierten Liga nahmen die Verantwortlichen des Vereins bewusst in Kauf, um den Fortbestand der Jugendabteilung mit insgesamt über 200 Spielerinnen und Spielern zu sichern. Schließlich hätte der gewaltige Kostenapparat des Kaders finanzielle Mittel verschlungen, die auch für den Junioren-Bereich von immenser Bedeutung gewesen wären. Das ist die jüngere Vergangenheit.

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Die Ruhe um die traditionsreiche Spielstätte des ehemaligen Bundesligisten ist jedoch trügerischer Natur. Denn hinter den Kulissen arbeitet die Doppelspitze, bestehend aus den Unternehmern Christian Fischer und Christian Pozo y Tamayo an einem zukunftsfähigen Konstrukt des Vereins, damit bei den Schwarz-Weißen schon bald wieder ambitionierter Amateurfußball gespielt werden kann. Dabei steht ein Auszug aus dem Lohrheidestadion zur Diskussion. Grund dafür sind die Kosten, die der Verein in Zusammenhang mit den Heimspielen dort tragen müsste.

Umzug zur Berliner Straße denkbar

„Mit rund 2.500 bis 3.000 Euro muss man pro Spiel fix rechnen. Wenn der Gästeblock geöffnet werden muss, ist man schnell bei 5.000 Euro. Bei 17 Saisonspielen plus Pokalspielen kommt da eine große Summe zusammen“, erklärt Pozo y Tamayo im Gespräch mit dieser Zeitung. Zudem hätte die SGW einen Platz, auf den die Mannschaft ausweichen kann: „Meine Meinung dazu ist, dass eine gute Stimmung mit 400 Zuschauern auf unserem Platz an der Berliner Straße mehr Wert ist als in diesem für eine Amateurliga überdimensionierten Stadion.“

Das sei überhaupt keine ungewöhnliche Situation für den Klub: „ Ich erinnere mich an eine Saison in der Verbandsliga, in der wir einige Spiele an der Berliner Straße ausgerichtet haben. Das war toll, und es tut dem Fortbestand des Lohrheidestadions ja keinen Abbruch, wenn wir nicht mehr alle zwei Wochen da spielen.“ Hinzu käme schließlich die finanzielle Entlastung.