Bochum. Der frühere Bundesligist SG Wattenscheid 09 steht als erster Regionalliga-Absteiger fest. Der Spielbetrieb kann nicht mehr finanziert werden.
Um 15.32 Uhr zog die SG Wattenscheid 09 einen Schlussstrich unter die Regionalliga-Saison. In einer Pressemitteilung verkündete der Fußballklub, dass er den Spielbetrieb ab sofort einstellen werde. „Ich bin sehr enttäuscht, dass es trotz des hohen Engagements vieler Personen aus dem Verein und dessen Umfeld nicht gelungen ist, Sponsoren für die Finanzierung des Spielbetriebs zu gewinnen“, erklärte die Insolvenzverwalterin Anja Commandeur. 600.000 Euro hätte der Klub aufbringen müssen – eine zu hohe Summe.
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Das 3:0 am Samstag gegen Fortuna Düsseldorf II war somit zunächst einmal das letzte Regionalliga-Spiel für den ehemaligen Bundesligisten. Er steht als erster Absteiger fest. Nach Informationen dieser Zeitung plant Wattenscheid unter einem neuen Vorstand den Neuanfang in der Oberliga Westfalen. Allerdings dürften die Kosten dort ähnlich hoch sein wie in der Regionalliga. Fraglich, ob sich der Bochumer Klub in der Saison 2020/21 die fünfte Spielklasse leisten kann. Die Westfalenliga wäre die günstigere Variante.
Jugendabteilung ist gerettet
Eine positive Nachricht verkündete Wattenscheid am Mittwoch noch. Laut Vereinsangaben kann der Spielbetrieb der Jugendabteilung aufrecht erhalten werden. Der Bochumer Klub stand in den vergangenen Jahren für eine gute Ausbildung: Niko Bungert, Yildiray Bastürk sowie die Altintop-Zwillinge Hamit und Halil spielten einst in der Lohrheide und machten anschließend in der Bundesliga Karriere.
Für Wattenscheid spielten noch weitere bekannte Fußballer: Thorsten Fink, Souleymane Sané und Marek Lesniak trugen einst das schwarz-weiße Trikot. Sie waren dabei, als Wattenscheid um Bundesliga-Punkte spielte. Von 1990 bis 1994 war der Klub oben mit dabei, schlug in dieser Zeit sogar den FC Bayern München. Das war die glorreiche Vergangenheit: Die Zukunft könnte dem Klub Duelle mit der SG Finnentrop/Bamenohl oder Borussia Emsdetten bringen.