Duisburg. Duisburgs Manager Ivica Grlic fand nach dem Pokalaus gegen Köln aufbauende Worte für die Spieler: “In erster Linie tut es mir leid für die Jungs, dass sie sich nicht selbst belohnt haben. Alle haben viel für den Verein getan und positive Werbung betrieben. Wir können stolz auf das Team sein.“
Niedergeschlagen und ausgepowert trabten die Spieler des MSV Duisburg nach dem spannenden DFB-Pokalabend gegen den 1. FC Köln in die Kabine. Erst im Elfmeterschießen musste sich der Außenseiter dem klaren Favoriten mit 1:4 beugen. In Runde zwei war damit Endstation für die Herzblut-Kicker des MSV.
Duisburgs Manager Ivica Grlic fand aufbauende Worte für die Spieler. „In erster Linie tut es mir leid für die Jungs, dass sie sich nicht selbst belohnt haben. Alle haben viel für den Verein getan und positive Werbung betrieben. Wir können stolz auf das Team sein.“ Aufsichtsrats-Chef Jürgen Marbach klatschte Kingsley Onuegbu & Co. noch auf dem Rasen ab: „Die Spieler haben eine Menge zur Imageverbesserung des MSV Duisburg beigetragen. Ab der 70. Minute, als Köln die Rote Karte gegen Slawomir Peszko bekommen hat, waren wir die bessere Mannschaft. Schade, die nächste Runde wäre für uns nicht nur sportlich toll gewesen, sie hätte auch viel Geld eingebracht.“ Über 500 000 Euro werden für die Teilnehmer der 3. Pokalrunde ausgeschüttet.
Grlic stellt sich vor die MSV-Fehlschützen
„Ein Elfmeterschießen ist auch immer ein Lotteriespiel“, stellte Ivo Grlic fest, „das war einfach Pech. Zlatko Janjic und Dennis Grote müssen sich wegen ihrer verschossenen Elfmeter keinen Kopf machen, auch wenn sie natürlich gerne getroffen hätten.“
Zlatko Janjic, der die Zebras in der ersten Runde gegen Nürnberg per Strafstoß weiter geschossen hatte, scheiterte ebenso wie Grote an FC-Keeper Timo Horn. „Ich war auf die Duisburger Schützen vorbereitet“, verriet Horn nach der Partie sein Erfolgsrezept. Grote räumte ein: „Ich habe eigentlich so geschossen wie immer.“ Zlatko Janjic: „Die beiden Elfmeter waren vom Torwart gut gehalten. Schlecht geschossen waren sie nicht, sie kamen beide in die Ecke. Wenn du mit zwei verschossenen Elfern startest, wird es natürlich sehr schwer, das noch umzubiegen.“
Da Duisburgs Keeper Michael Ratajczak keine Chance hatte, einen Kölner Schuss vom Punkt zu entschärfen, blieb das Happy End aus. „Es war ein toller Fußballabend, der fast perfekt gewesen ist. Wir haben dem Bundesligisten ein Klassespiel geliefert, hatten ein volles Stadion unter Flutlicht, die Entscheidung fiel erst nach 120 Minuten. Ich habe keine großen Unterschiede zwischen uns als Drittligist und dem 1. FC Köln gesehen“, stellte „Rata“ fest. Der Frust hielt sich beim Schlussmann in Grenzen: „Vorher hatten wir die Begegnung als Bonusspiel eingestuft. Wir wären gerne weitergekommen, aber die Liga zählt für uns. Der Fokus muss jetzt auf die nächste Aufgabe in Münster gerichtet werden.“
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Duisburgs Mittelfeldspieler Tim Albutat: „Wir überlegen nicht lange und denken auch nicht lange über das Ausscheiden nach, sondern nehmen das gute Spiel mit. Es geht nun darum, schnell zu regenerieren.“ Albutat weiß, dass Auftritte wie gegen Dresden, als die Zebras fast eine komplette Halbzeit mit zehn Mann auskommen mussten, und jetzt das intensive Köln-Derby an die Substanz gehen.
Meißner bekam Gänsehaut
„Vielleicht setzt unser Trainer Gino Lettieri beim einen oder anderen auf Rotation. Wir haben 27 Leute im Kader. Alle bewegen sich auf einem Toplevel.“ Der aus Freiburg ausgeliehene Defensivmann verspürt bei sich noch keine Verschleißspuren. Albutat: „Ich versuche, bis Weihnachten durch zu spielen und weiter Vollgas zu geben. Ich bin froh über jeden Einsatz, den ich beim MSV bekomme. Wenn es irgendwann nicht mehr geht, dann hebe ich den Arm.“ Zwinkernd schiebt der Youngster nach: „Das wird aber eher selten passieren.“
MSV verliert nach Elfmeterschießen
In ähnlich starker Form wie Albutat trumpft zurzeit Thomas Meißner auf. Der Innenverteidiger zeigte gegen Köln eine überragende Partie – und bekam Gänsehaut. „Ich habe ab der 113. Minute mal auf die Tribünen geschaut: Da standen die Leute alle und haben uns angefeuert. Das war Wahnsinn.“ Verteidiger Rolf Feltscher sprach das aus, was alle dachten: „Wir waren eine Mannschaft. Ich bin stolz auf uns. Die Niederlage haut uns nicht um. Sie gibt uns neue Energie.“