Münster/Duisburg. . Stephan Küsters betreibt ein Sportgeschäft in Duisburg-Walsum und arbeitet als Scout für Drittligist Preußen Münster. Am Samstag kommt es zum Duell mit dem MSV. „Das ist etwas Besonderes“, sagt Küsters, der von den Zebras eine sehr gut Meinung hat.

Der Mann stammt zwar nicht aus Duisburg, aber irgendwie kommt er von der Ruhrgebietsmetropole nicht los. Stephan Küsters wurde in Dinslaken geboren, spielte in der C-Jugend beim SV Walsum, schaffte dann bei Bayer 05 Uerdingen den Sprung in die Fußball-Bundesliga. Nach Beendigung seiner aktiven Karriere (neun Bundesliga-, vier Zweitliga, - 274 Regionalliga-Spiele) kehrte Küsters wieder nach Duisburg zurück – als Trainer von Hamborn 07.

Mittlerweile arbeitet der frisch verheiratete Familienvater, der seine Frau Antje im Oktober vor den Traualtar führte, als Scout für den Fußball-Drittligisten Preußen Münster. Am Samstag (14 Uhr/ in unserem Live-Ticker) treffen die Adlerträger an der Hammer Straße auf die Zebras. „Das ist etwas Besonderes“, sagt Küsters, „ich fiebere natürlich mit und bin auch im Stadion. Dieses Duell muss ich mir unbedingt geben. Aber ich bin nicht mehr ganz so nah dran wie vorher. Und deswegen etwas entspannter.“

Küsters derzeit Dauergast beim MSV Duisburg

„Vorher“, das war zu Beginn des Jahres 2012. Seinerzeit schlüpfte Küsters in die Rolle des Preußen-Teamkoordinators. Unter dem mittlerweile geschassten Coach Pavel Dotchev war der Blondschopf bei jeder Trainingseinheit auf dem Platz, verfolgte die Partien jeweils vom Spielfeldrand aus. Näher ging nicht.

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Doch mittlerweile hat Neu-Trainer Ralf Loose das Sagen in Münster. Und die Preußen haben sich neu aufgestellt. Küsters gab den Koordinator-Posten auf und erhielt ein neues Aufgabengebiet: Er sichtet die Münsteraner Gegner und dazu interessante Spieler, ist für die Kaderplanung zuständig. „Den MSV habe ich in dieser Serie fünf, sechs Mal in der Schauinslandreisen-Arena beobachtet. Zuletzt war ich auch beim 3:0 über Unterhaching da. Die Duisburger spielen nämlich immer gegen unseren nächsten Gegner“, so Küsters.

Von den Zebras hat er insgesamt eine gute Meinung. „Da ist Qualität vorhanden. Maxi Güll macht das als junger Spieler da hinten links sehr gut. Mit Sascha Dum, der jetzt gelbgesperrt war, und Kevin Wolze kann der MSV links viel Offensivakzente einbringen. Auch rechts ist über Phil Ofosu-Ayeh und Michael Gardawski viel Druck nach vorne vorhanden“, stellt Küsters fest.

Preußen will nach der Winterpause die Resettaste drücken

In der Tabelle liegen die Westfalen hinter den Duisburgern – und stehen mit 20 Zählern so gerade über dem Strich. In der letzten Saison spielte Münster bis kurz vor Toreschluss um den Aufstieg mit. Küsters: „Unser Abrutschen war so nicht zu erwarten. Wir sind mit einem Sieg in die Spielzeit gestartet, haben St. Pauli im Pokal bezwungen, aber irgendwann war die Harmonie nicht mehr gegeben. So etwas kommt vor im Fußball. Derzeit arbeiten wir daran, die Baustellen zu beheben.“ Das Preußen-Ziel: „Wir wollen es jetzt möglich erfolgreich bis in die Winterpause schaffen und dann die Resettaste drücken.“

Stephan Küsters spürt die Vorfreude auf das Zebra-Duell nicht nur in Münster. „Zwei, drei Mal pro Woche bin ich in Duisburg, um in meinem Sportgeschäft nach dem Rechten zu sehen. Mich haben sehr viele Leute wegen Karten angesprochen“, sagt Stephan Küsters. Rund 20 Tickets hat er besorgt – sein bester Kumpel ist übrigens glühender MSV-Fan. Und wie laufen die Zebra-Trikots im Sportstore von Küsters? „Die Nachfrage gibt es immer“, sagt der Ex-Profi. Möglich, dass die Resonanz nach dem MSV-Auftritt in Münster noch größer wird...