Duisburg. Niederschmetternde Diagnose für den Leistungsträger der Zebras. Sebastian Mai hatte sich in München verletzt. Die Folgen für den Verein
Die Diagnose vom Montag Vormittag war niederschmetternd: Sebastian Mai, Kapitän des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg, fällt mit einem Riss des vorderen Kreuzbands im rechten Knie aller Voraussicht nach für den Rest der Spielzeit aus.
Der Innenverteidiger, der zuletzt stets als Stürmer, eingesetzt wurde, zog sich die schwere Verletzung beim 1:4 des Tabellenvorletzten am Samstag bei 1860 München zu. Trainer Boris Schommers sprach beim Ausblick auf das Heimspiel gegen den Halleschen FC am Dienstag, 19 Uhr, in der Schauinsland-Reisen-Arena von einem „herben Rückschlag.“ Damit müsse man jetzt erst einmal umgehen.
Am Nachmittag wollte er sich mit dem neuen Geschäftsführer Michael Preetz sowie Chris Schmoldt und Branimir Bajic über mögliche Nachverpflichtungen für das Team des Tabellenneunzehnten unterhalten. Schommers: „Wir werden alles dafür tun, dass wir noch mal einen Spieler verpflichten können, der uns hilft, die Lücken zu schließen.“
Auch Bakalorz fehlt dem MSV Duisburg
Bereits in der vergangenen Woche hatte sich Marvin Bakalorz mit einer Knieverletzung aus dem Kader verabschieden müssen. Während für Mai die Saison wohl gelaufen sein dürfte, könnte sich der Mittelfeldmann Bakalorz „in vier bis sechs Wochen“ wieder gesund zurückmelden, wie der MSV im Pressegespräch am Mittwoch mitteilte.
Der Ausfall von Mai trifft die Meidericher besonders hart: Der Abwehrspieler hatte als Sturmspitze entscheidend zu den wenigen Erfolgen der Meidericher vor der Winterpause beigetragen. Elf der insgesamt 16 Punkte holte der Spielverein mit dem Kapitän in der Spitze. Vier Tore schoss der Spieler mit Führungsaufgaben. Drei Treffer legte er vor. Der Routinier war zudem eine Option als Innenverteidiger, denn dafür hatte man ihn vor der Saison 2022/2023 von Dynamo Dresden geholt.
MSV Duisburg: Plan mit Mai und Ginczek schon gescheitert
Sebastian Mai hatte sich am Samstag knappe drei Minuten nach seiner Einwechselung verletzt. Der 30-Jährige kam nach einer Stunde als Ersatz für Daniel Ginczek. Wenig später verdrehte sich Mai ohne Gegnereinwirkung das Knie und konnte nicht mehr weiterspielen. Bereits der erste Eindruck ließ Böses ahnen. Die ärztliche Untersuchung am Montag bestätigte den Verdacht.
Der MSV hatte zur Winterpause mit Daniel Ginczek einen gelernten Stürmer verpflichtet. Der ehemalige Bundesliga-Spieler, der vom Zweitligisten Fortuna Düsseldorf kam, hatte aber seit dem 5. Oktober lediglich fünf Minuten auf dem Platz gestanden. Wie sich Schommers die kräftehaushaltende Arbeitsteilung vorstellen wollte, zeigte sich mit der Einwechslung von Mai nach 60 Minuten.
Mai-Ausfall beeinflusst Duisburgs Transferpläne
Der Ausfall verschärft das Thema Neuverpflichtungen vor dem Ende der Wechselperiode am 1. Februar. Boris Schommers: „Wir werden das definitiv diskutieren, da sich zwei für uns so wichtige Spieler verletzt haben. Wir müssen eruieren, ob wir noch Optionen haben, nachlegen zu können.“ Hintergrund ist die Frage nach den verbliebenden finanziellen Möglichkeiten des Vereins. Darüber hinaus der Trainer mit Geschäftsführer Preetz und der Sportlichen Leitung diskutieren, ob die Zebras alle Kicker aus dem Kader behalten wollen. Schommers: „Wir werden gucken, welche Spieler wir abgeben können und ob sich aufgrund der Situation auch manche Sachen geändert haben.“
Damit steht so gut wie fest, dass die Saison für Mai gelaufen ist und er nicht mehr helfen kann, den Abstieg in die Regionalliga zu vermeiden. „Das ist ein herber Rückschlag für uns“, sagte MSV-Trainer Boris Schommers. Die Zebras spielen am Dienstag daheim gegen den Halleschen FC.