Duisburg. Der neue MSV-Trainer will vor dem Uerdingen-Spiel nicht von einer dankbaren Aufgabe sprechen. Er kennt die Pokaldramen der letzten vier Jahre.

Der neue Trainer des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg feiert seinen Einstand im Niederrheinpokal gegen Krefeld. Das gab es vor fast genau zwei Jahren schon einmal. Der frisch verpflichtete Hagen Schmidt debütierte am 20. Oktober 2021 gegen den A-Ligisten Hellas Krefeld. Nun steht Boris Schommers am Mittwoch erstmals als verantwortlicher Mann der Zebras an der Seitenlinie. Auch in Krefeld. Um 19.30 Uhr tritt der MSV in der Grotenburg beim Oberligisten KFC Uerdingen an.

Hagen Schmidt hatte seinerzeit leichtes Spiel. Die Zebras wurden mit einem 8:0-Erfolg über die Krefelder Griechen im Homberger PCC-Stadion ihrer Favoritenrolle gerecht. Das böse Ende im Landespokal kam erst später – im April 2022 bei der 0:1-Niederlage beim Regionalligisten SV Straelen. Wenig später war Schmidt seinen Job los.

Pledl wieder im Training beim MSV Duisburg

Das ging schneller als befürchtet. Thomas Pledl ist nach seiner Schulterverletzung wieder im Teamtraining dabei; rechts: Mittelfeldspieler Kolja Pusch.
Das ging schneller als befürchtet. Thomas Pledl ist nach seiner Schulterverletzung wieder im Teamtraining dabei; rechts: Mittelfeldspieler Kolja Pusch. © MSV Duisburg | Nico Herbertz

Der neue Chefcoach denkt indes nicht einmal daran, sein erstes Spiel gegen einen zwei Spielklassen tiefer angesiedelten Gegner als einen einfachen Start zu bezeichnen. Boris Sommers kennt die Duisburger Dramen im Landespokal. „Da kann man nicht von einer dankbaren Aufgabe sprechen“, warnt der 44-Jährige. Im letzten Jahr schied der MSV bei Rot-Weiß Oberhausen aus (0:2), im Jahr zuvor in Straelen, im Mai 2021 gab es das 2:6-Debakel beim Wuppertaler SV, im Oktober 2019 strichen die Zebras bei der SSVg Velbert mit Trainer Torsten Lieberknecht per 0:2 die Segel.

Die Meidericher sind im DFB-Pokal somit seit vier Jahren nur Zuschauer. Das quält nicht nur die Fanseele – auch lukrative Einnahmen gingen dem MSV flöten. Boris Schommers weiß somit, was auf dem Spiel steht: „Das ist für den Verein und unsere Fans ein sehr, sehr wichtiges Spiel.“ Zudem geht es auch für Schommers beim ersten Auftritt schon um viel: Die allgemeine Situation samt Stimmung ist beim Spielverein noch zu fragil als dass sich der neue Trainer einen verpatzten Einstand erlauben kann.

Nächstes Ligaspiel am 21. Oktober

Der Coach wird die Erkenntnisse aus zwei Trainingseinheiten mit seinen Eindrücken aus der Videoanalyse bei der Benennung seiner ersten Startaufstellung verbinden. Danach wird er etwas mehr Zeit haben: Erst am Samstag, 21. Oktober, ist der MSV mit dem Heimspiel gegen Arminia Bielefeld wieder gefordert.

Verzichten muss Schommers auf Mittelfeldspieler Caspar Jander, der mit der deutschen U-20-Nationalmannschaft unterwegs ist. Chinedu Ekene (angeschlagen) und Joshua Bitter (erkrankt) fehlten ebenfalls beim Neustart mit Schommers; ihr Einsatz ist ungewiss. Thomas Pledl hat seine Schulterverletzung schneller als ursprünglich befürchtet auskuriert und befindet sich wieder im Mannschaftstraining. Für das Uerdingen-Spiel ist der 29-Jährige aber noch kein Thema. Verzichten muss der Spielverein aber auf Dennis Smarsch (Patellasehne), Niclas Stierlin (Oberschenkelprobleme) und Niklas Kölle (Schulter).

Velbert wartet im Achtelfinale

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Seine letzten beiden Duelle in Liga und Pokal „beim“ KFC bestritt der MSV in Lotte und in Velbert. Mittlerweile spielen die Uerdinger wieder in ihrer heimischen Grotenburg. Das Zuschauerkontingent für das Pokalspiel ist auf 2500 Besucher beschränkt. Das Spiel ist ausverkauft, die 500 Karten für MSV-Fans sind seit langem vergriffen.

Der KFC, den übrigens einmal mehr finanzielle Sorgen plagen, belegt in der Oberliga derzeit mit zwölf Punkten aus neun Spielen den achten Tabellenplatz. Als Aufstiegskandidat geht der frühere Bundesligist derzeit nicht durch. Am vergangenen Samstag schossen sich die Uerdinger allerdings unter Trainer Marcus John mit einem 6:0-Erfolg über den SC Union Nettetal den Frust von der Seele. Mit Pascale Talarski, der bis 2022 für den VfB Homberg spielte, ist beim KFC auch ein früherer Jugendspieler des MSV mit von der Partie. Der gebürtige Duisburger geht mit einer besonderen Motivation in die Partie.

Der Sieger der Partie wird im Achtelfinale beim Oberligisten TVD Velbert spielen. Das ergab die Auslosung am vergangenen Samstag. Die Velberter dürften dem MSV Duisburg die Daumen drücken. Ein Pokalspiel gegen einen Drittligisten gilt als attraktive Angelegenheit.