Dortmund. Der MSV Duisburg schlittert immer tiefer in die Krise. Nach der 0:1-Niederlage am Mittwochabend beim BVB resigniert sogar die aktive Fanszene.

Ganz so laut wie am Samstag im Sportpark Höhenberg bei Viktoria Köln waren die „Wir haben die Schnauze voll“-Rufe nach dem 0:1 im Stadion Rote Erde gegen Borussia Dortmund II zwar nicht, zu hören waren sie dennoch. Aus der Heimkurve der Dortmunder ertönten dagegen laute „Duisburger, Absteiger“-Schreie.

Die aktive Fanszene des MSV Duisburg hatte die Nase erneut gestrichen voll und ihre Fahnen beim Gang der Mannschaft vor den Gästeblock längst eingepackt. Als die Spieler ankamen, waren die Ultras noch da, in Teilen jedoch auch schon auf dem Weg Richtung Ausgang. Ein klares Statement nach der vierten Niederlage in Folge.

MSV Legende Joachim Hopp: "Fans haben keine Kraft mehr"

Klub-Legende Joachim Hopp sprach schon in der Halbzeitpause bei "Magenta Sport" Klartext. Sein Statement zu den Fans: "Ich kenne viele Fans. Sie haben keine Kraft mehr, zu zweifeln. Es ist das Schlimmste, wenn keiner mehr meckert. Der Verein und die Verantwortlichen müssen knallhart analysieren, wo der Schuh drückt."

„Es ist schon sehr ernüchternd, hier nichts Zählbares mitgenommen zu haben. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben uns nach dem frühen 0:1 immer besser reingearbeitet“, analysierte U19-Trainer Engin Vural, der am Mittwochabend zum zweiten Mal bei den Profis an der Seitenlinie stand.

MSV Duisburg gegen Preußen Münster ohne Sebastian Mai

Auffällig: Der MSV erarbeitete sich mit zunehmender Spieldauer immer mehr Ballbesitz, die letzte Durchschlagskraft aber fehlte. Wie sehr das hohe Tempo von Julian Hettwer und Torschütze Paul-Philipp Besong der MSV-Defensive das Leben schwer machte, zeigten auch die frühen Gelben Karten gegen Marvin Senger und Sebastian Mai.

Der Kapitän wird nach seiner zweiten Verwarnung in der Nachspielzeit im Heimspiel gegen Münster am Samstag definitiv zuschauen müssen. „Wir wussten, dass sie brutal schnell sind. Wenn man hochsteht, kann das passieren. Wir konnten die Tiefe nicht über 90 Minuten sichern“, meinte Vural.

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Für ein noch besseres Anlaufverhalten entschied sich der 38-Jährige in Dortmund dazu, mit zwei Spitzen zu agieren. Doch weder Tim Köther noch Chinedu Ekene sorgten für die erhoffte Wende. Stattdessen war es Joker Pascal Köpke, der nach seiner Einwechslung noch die besten Abschlüsse verzeichnen konnte. Gut möglich, dass schon beim nächsten Heimspiel weitere personelle Änderungen in der mauen MSV-Offensive folgen werden.