Duisburg. Der langjährige Niedergang des MSV Duisburg setzt sich fort. Der Vorstand steht längst wieder im Fokus. Ein Kommentar.

MSV-Vorstandsmitglied Ulf Schott bekräftigte in der vergangenen Woche noch einmal den „Aufstiegsplan 2025“. Der Mann hätte auch in der Bordkapelle der Titanic spielen können. Die aktuelle Situation spiegelt die Fortsetzung des nun mehrjährigen Niedergangs des MSV Duisburg. In dieser Verfassung sind die Zebras in der 3. Liga nicht konkurrenzfähig. Das Spiel bei Viktoria Köln, das der MSV am Samstag mit 0:2 verlor, hat zudem gezeigt: Die Besetzung des Trainerpostens ist nicht die vorrangige Baustelle beim Spielverein.

Das Verletzungspech (Thomas Pledl, Niklas Kölle, Alexander Esswein) kann nicht darüber hinwegtäuschen: Vor allem im Angriff ist der Duisburger Kader zu schwach besetzt. Die Personalplanung im Sommer – hier steht Sportchef Ralf Heskamp in der Verantwortung – schlug fehl. Nicht nur, dass der Aufbau einer neuen Hierarchie, die die sportliche Leitung im Zuge des Stoppelkamp-Abschieds angestrebt hatte, gescheitert ist: Nicht nur durch den Weggang von Moritz Stoppelkamp hat der MSV Wucht im Offensivspiel verloren. Auch den Verlust des schnellen Julian Hettwer konnte der MSV nicht kompensieren. Zurück zur Hierarchie: Es muss zu denken geben, dass Routinier Marvin Bakalorz, der 2022/23 eine gute Saison gespielt hatte, aktuell als Krisenmanager innerhalb der Mannschaft nicht gefragt ist.

Beim MSV Duisburg ist jetzt der Aufsichtsrat gefordert

Aber auf ein Krisenmanagement kommt es jetzt an – und das auf der höchsten Ebene. Sollte es mit der Neuwahl des Vorstandes um Präsident Ingo Wald im Frühjahr tatsächlich einen Aufbruch gegeben haben, ist dieser Effekt längst verpufft. Die MSV-Führung inklusive Geschäftsführung ist wieder – oder immer noch – stark angeschlagen. Der Verein benötigt ein Konzept, um diese Saison und damit seine Existenz zu retten. In diesem Zusammenhang steht auch der Aufsichtsrat der KGaA in der Pflicht.