Duisburg. Der MSV Duisburg will am Dienstag in Halle den Saisonstart retten. Bittere Perspektive für den verletzten Neuzugang Thomas Pledl.
Alexander Esswein und Sebastian Mai waren sich am Samstag einig. Beide Spieler des Fußball-Drittligisten MSV Duisburg waren froh, dass sie mit ihren Kollegen schnell die Gelegenheit haben, Dinge zurechtzurücken und die passende Antwort auf die 0:3-Heimniederlage gegen den TSV 1860 München zu geben. Um 19 Uhr treten die Zebras am Dienstag im Leuna-Chemie-Stadion beim Halleschen FC an.
MSV Duisburg muss eine Reaktion in Halle zeigen
Für den MSV geht es in Sachsen-Anhalt bereits darum, den Saisonstart zu retten. Auf das 1:1 beim SC Freiburg II folgte am vergangenen Samstag das ernüchternde 0:3 im eigenen Stadion gegen die Münchener Löwen. Trainer Torsten Ziegner weiß, dass es nun schon früh in der Saison darum geht, zu dokumentieren, dass sich die Zebras eben nicht einmal mehr im grauen Mittelfeld – oder noch schlimmer: in der Abstiegszone – festsetzen. Zur Erinnerung: Die Meidericher streben in dieser Saison einen Platz im oberen Drittel an, 2025 wollen sie den Aufstieg in die 2. Bundesliga feiern.
„Wir spielen nicht Fußball, um B-Noten in der Kür zu erzielen, sondern um Ergebnisse zu liefern“, ist sich Torsten Ziegner der Bedeutung des Spiels in Halle bewusst. Ähnlich hatte sich der Coach vor Jahresfrist nach zwei Spielen auch ausgedrückt. Auch da stand der MSV vor einem Trip in den Osten mit nur einem Zähler aus den ersten beiden Partien unter Druck. Mit einem 1:0-Sieg beim FSV Zwickau bestanden die Zebras damals den Stresstest.
Feltscher fällt beim MSV Duisburg aus
Die Meidericher traten am Montag ohne Rolf Feltscher die Busfahrt nach Sachsen-Anhalt an. Der Rechtsverteidiger konnte seine Knöchelverletzung, die er sich am Samstag kurz vor dem Abpfiff zugezogen hatte, nicht rechtzeitig auskurieren. „Ich hoffe, dass es vielleicht am Freitag wieder klappt, so Feltscher. Dann spielt der MSV gegen Aufsteiger SSV Ulm 1846.
Thomas Pledl wird viel länger auf sein Comeback warten müssen. Der offensive Mittelfeldspieler, der sich am Samstag eine Schulterverletzung zugezogen hat, wird den Zebras langfristig fehlen, wie der MSV am Montag mitteilte. Wie bei Niklas Kölle, der mit einer Schulterverletzung mehrere Monate auf Eis liegt, stehen auch bei Pledl noch weitere Untersuchungen an. Dann wird sich, so der MSV, entscheiden, ob eine Operation notwendig ist oder eine konservative Behandlung ausreicht. Das ist bitter für den Spielverein: Als Neuzugang war der 29-Jährige einer der Eckpfeiler im neuformierten Team.
Für MSV-Trainer Torsten Ziegner, Sportchef Ralf Heskamp und Kapitän Sebastian Mai steht eine Rückkehr an eine alte Wirkungsstätte an. Mit Sentimentalitäten will sich Ziegner, der von 2018 bis 2020 an der Saale die Verantwortung trug, nicht befassen. „Aus meiner Zeit beim HFC ist kaum noch jemand da“, sagt der 45-Jährige, für den nach eigenem Bekunden ein Derby gegen Rot-Weiß Essen einen weitaus größeren emotionalen Stellenwert besitzt. Gegen Essen konnte Halle zum Saisonstart immerhin einen 2:1-Sieg verbuchen, am vergangenen Samstag gerieten die Hallenser ähnlich wie der MSV unter die Räder. Der HFC verlor beim FC Ingolstadt mit 0:4. Wie ein „Kaninchen vor der Schlange“ habe das Team in der zweiten Halbzeit agiert, wie Kapitän Jonas Nietfeld auf der Internetseite seines Klubs kundtat.
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Ex-Zebra Marvin Ajani, der beim MSV Duisburg nach der vergangenen Saison keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte, stand als Rechtsverteidiger in der Startelf der Hallenser. Ajani hatte erst kurzfristig beim Halleschen FC, für den er schon von 2016 bis 2019 gespielt hatte, angeheuert.